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0828 - Der Henker des Herzogs

0828 - Der Henker des Herzogs

Titel: 0828 - Der Henker des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe sie!
    Ja, sie hielt sie endlich zwischen ihren Fingern. Bea Quentin befand sichnicht mehr in der Nähe, was sehr gut war. Sie sollte auf keinen Fall den Tod des Henkers mit ansehen, der doch irgendwie noch mit ihrem Mann in Verbindung stand. Das war jetzt nicht mehr wichtig. Es interessierten sie auch keine Zusammenhänge, nicht einmal die Lösung des Falls ging sie noch etwas an, in diesen Augenblicken wollte sie nichts als zwei leben retten.
    Jetzt, wo sie die Waffe hatte, huschte sie von Bill weg und musste höllisch Acht geben, nicht auf den verdammten Scherben auszugleiten, die wie Eis auf dem Boden lagen.
    Sie wartete auf ihn.
    Der Henker hatte sich noch nicht neu orientiert. Er stand da und schaute ins Leere. In seinem Gesicht entdeckte Sheila einen ungewöhnlichen Ausdruck, als wäre die Gestalt dabei, über etwas nachzudenken. Sheila hätte auf ihn schießen können, noch zögerte sie, denn sie überlegte, ob es nicht doch noch eine andere Lösung gab.
    Der Henker bewegte seinen Mund. Er schüttelte den Kopf. Dann hob er sein Schwert an. Und plötzlich senkte er sein Gesicht so weit, dass er Sheila direkt anstarren konnte.
    In seinen Augen schimmerte Eis.
    Er holte aus.
    Die Waffe war schwer, aber er besaß die Kraft, um sie mit einer spielerischen Leichtigkeit zu bewegen. Sheila fuhr ein kalter Schauer über den Rücken.
    Sein Blick fixierte ihren Kopf. Er nahm Maß. Er schaute sich genau den Hals der Frau an. Dort suchte er nach einer Stelle, um den Kopf vom Rumpf schlagen zu können.
    »Nein!« keuchte Sheila und startete dabei einen letzten Versuch.
    »Nein, nicht mit mir.«
    Der Henker schwieg.
    »Hör auf! Ich werde dich töten! Ich werde dich vernichten, dich auflösen!«
    Goddem hatte die Worte gehört. Für einen Moment war er sogar irritiert, denn er runzelte die Stirn. Ein Zeichen, dass er nachdachte.
    Er schien auch zu einem Ergebnis gelangt zu sein, denn seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.
    Da wusste Sheila, dass er nicht aufgeben würde, und er sagte es ihr auch mit seiner leisen, dennoch rau klingenden Stimme. »Was willst du denn tun, verflucht? Willst du mich killen? Willst du mich vernichten? Mich, einen Mann, der sich im Tunnel der Zeiten bewegt?«
    »Ich muss es!«
    »Und ich will deinen Kopf!«
    Das war klar genug, das war deutlich, und Sheila nickte. Plötzlich war die Aufregung in ihrem Innern verschwunden. Die Goldene Pistole hielt sie mit beiden Händen fest. Eine reine Gewohnheit, denn das tat sie auch mit anderen Waffen.
    Goddem bewegte sich. Er nahm eine etwas schräge Haltung ein.
    Wieder schaute er Sheila an, um sich darüber zu informieren, wo er den Schlag ansetzen wollte.
    »Tu es nicht!«
    Er lachte.
    Dann trat er einen Schritt vor.
    Und Sheila Conolly drückte ab!
    ***
    »Dein Vater?«
    Suko hatte die Frage sehr leise gestellt, und er sah, wie das Kind nickte und mit den Tränen zu kämpfen hatte.
    Der Inspektor drehte sich um. Er stellte Chandler die nächste Frage. »Wie ist das möglich?«
    Der Professor hob die Schultern.
    »Mehr können Sie nicht sagen?«
    »Inspektor, ich stehe ebenfalls unter Druck. Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, dass dieses Zeitloch noch nicht geschlossen ist. Nach wie vor gibt es uns die Chance, aus der Gegenwart hervor in die Vergangenheit zu schauen.«
    »Ja, das sehe ich. Aber wir müssen etwas tun, verflucht!«
    »Nichts, Suko«, flüsterte der Professor. »Wir können nichts tun.«
    »Sie auch nicht?«
    »Nein!«
    »Aber Sie haben doch sonst nicht aufgegeben«, beschwerte sich der Inspektor. »Ich kenne Sie ganz anders als heute.«
    »Da waren wir auch nicht hier in der Dürnstein-Ruine. Da hielten wir uns in meinem Schloss auf. Dort kann ich experimentieren. Da habe ich alle Möglichkeiten, aber nicht hier.«
    Suko nickte. »Es hat wohl wenig Sinn, wenn wir uns jetzt auf den Weg zu Ihnen machen, denke ich.«
    »Ja, wir würden Zeit verlieren.«
    »Zeit.« Suko lächelte. »Was ist schon Zeit? Ich habe sie hier als eine manipulierte Größe erlebt.«
    »Das stimmt.«
    Iris Quentin hatte sich während der Unterhaltung der beiden Männer nicht bewegt. Fasziniert schaute sie in die Rose hinein, deren Blütenkelchboden für sie zu einer Bühne geworden war, auf der ein bestimmtes Geschehen ablief. Sie flüsterte Worte in die Blume hinein, als wollte sie diese manipulieren, und sagte etwas, das Suko und Chandler nicht verstanden.
    Der Professor bat sie, die Worte zu wiederholen.
    »Der blonde Mann hat die

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