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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zweierlei bedeuten: Entweder befand sie sich nicht mehr auf der Erde, sondern in einer anderen Welt, auf einem anderen Planeten… oder sie war tot.
    »Aber eine andere Welt… Ich glaube nicht, dass sie sich so weit entfernen wollte. Und warum überhaupt? Sie hat nicht einmal eine Andeutung gemacht.«
    »Du meinst also, sie sei tot?«, fragte Merlin. Einen Moment lang hatte er geistesabwesend gewirkt, als sei er mit seinen Gedanken an einem ganz anderen Ort.
    »Sie kann nicht… sie darf nicht tot sein«, murmelte Gryf. »Zu viele von uns sind in der letzten Zeit gestorben. Zu viele Freunde… und ich glaube, ihren Tod könnte ich nicht ertragen.«
    »Du liebst sie«, sagte Merlin.
    »Ja. Nein. Vielleicht.«
    »Vielleicht wird sie in einer anderen Welt festgehalten«, überlegte der Zauberer. »So etwas ist schon öfter geschehen. Dir, ihr… und anderen. Sogar mir.«
    Der Silbermond-Druide nickte. »Es wäre eine Möglichkeit. Aber wie soll ich sie finden, wenn ich keine Spur…«
    Er unterbrach sich. Natürlich gab es eine Spur!
    »Als ich hierher sprang, fühlte ich ein seltsames Zerren«, sagte er. »Als wollte es mich aus der Bahn reißen. Mich nicht hier ankommen lassen, sondern an einem anderen Ort. Ob es Teri ebenso passiert ist?«
    »Von wo kamst du?«, fragte Merlin.
    »Von Tendyke’s Home.«
    »Teri ebenfalls?«
    »Nein. Sie war in meiner Hütte. Ich weiß nicht mal, ob sie hierher wollte. Sie hat ja vorher nichts gesagt.«
    »Sei vorsichtig, wenn du es überprüfst«, sagte Merlin. »Sonst gehst du in die selbe Falle wie Teri.«
    »Ich werde daran denken«, sagte der Druide. »Und ich werde Zamorra um Hilfe bitten.«
    Merlin lächelte hintergründig. »Wenn du ihm begegnest, grüße ihn bitte herzlich von mir.«
    »Wird gemacht. Kann ich auch auf deine Hilfe zählen, falls es nötig wird?«
    »Natürlich«, versprach Merlin.
    Gryf lächelte ihm zu, hob grüßend die Hand und verschwand im zeitlosen Sprung.
    ***
    Er nahm nicht sofort Château Montagne als Ziel, sondern seine Blockhütte. Er wollte noch einmal genauer nach eventuellen Hinweisen suchen. Vielleicht hatte Teri ihm ja auf irgendeine Weise eine Botschaft hinterlassen, in so versteckter Form, dass er sie bis jetzt noch nicht erkannt hatte.
    Andererseits - sie kannten sich doch schon über ein Vierteljahrhundert. Fast drei Jahrzehnte. Gab es da noch Chancen, sich gegenseitig misszuverstehen?
    Ja, entschied er in Gedanken - und sprang.
    Da war wieder das Zerren. Viel stärker als zuvor.
    Und von einem Moment zum anderen fand er sich in einer anderen Welt wieder…
    ***
    »Eine seltsame Welt«, murmelte Gryf. Er sah sich um, drehte sich einmal im Kreis, schaute zu Boden und zum Himmel über sich empor. Wo befand sich das Weltentor, durch das er hierher gekommen war?
    Nein, Unsinn! Das war kein Weltentor. Er hatte doch einen zeitlosen Sprung durchgeführt! Das war etwas völlig anderes, als ein Weltentor zu benutzen.
    Er hatte von Merlins Burg zu seiner Blockhütte auf Anglesey springen wollen. Und das hatte nicht funktioniert!
    Als er zur Burg sprang, war da dieses seltsame Zerren gewesen. Und als er die Burg wieder verlassen hatte, setzte es erneut ein - mit diesmal geradezu unwahrscheinlicher Kraft. Eine Kraft, die stark genug war, ihn an ein anderes Ziel zu holen!
    Das war unfassbar.
    Er konnte sich nicht erinnern, so etwas schon einmal erlebt zu haben.
    Und er konnte sich nicht erinnern, schon einmal hier gewesen zu sein, wo er sich jetzt befand. Das war, fühlte er mit allen seinen empfindlichen Sinnen, nicht der Planet Erde.
    Das hieß, er war also in eine andere Welt versetzt worden.
    Auch das war beim zeitlosen Sprung unmöglich. Andere Welten ließen sich auf diese Weise nicht erreichen. Dazu benötigte man ein Weltentor, aber eben dieses hatte er nicht benutzt. Da war er absolut sicher.
    Wie also war er hierher gekommen?
    »Irgendwann«, murmelte er, »finde ich’s raus. Früher oder später.«
    Er hoffte dabei auf früher.
    Aber zumindest schien er der Lösung eines Rätsels näher gekommen zu sein. So, wie er von der Erde verschwunden war, konnte es auch Teri geschehen sein.
    Hatte sie Gryfs Hütte per zeitlosem Sprung verlassen?
    Alles deutete darauf hin.
    Und sie war nicht zurückgekehrt…
    Zwischen der Hütte und der Burg gab es dieses Zerren und Reißen… aber hatte es das nicht auch gegeben, als Gryf von Tendyke’s Home aus nach Caermardhin gesprungen war?
    Sicher… aber nicht so stark! Bei jenem Sprung hatte er noch

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