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0829 - Die Hölle der Unsterblichen

0829 - Die Hölle der Unsterblichen

Titel: 0829 - Die Hölle der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Zamorra, Andrew und Amos folgen wollten, verstellte Lamy wieder den Weg. »Nur die Demoiselle«, stellte er klar, wandte sich ab und schloss die Tür.
    ***
    Vor der Wohnung Jean-Marie Lamys schlugen Zamorras sämtliche Alarmglocken an. Er spannte seine Muskeln an, bereit, die Tür nötigenfalls sofort mit Gewalt zu öffnen.
    Sid Amos legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern. »Der Kerl ist ein klappriger, wehrloser Greis. Glaubst du nicht, dass Nicole nötigenfalls mit ihm fertig wird?« Seine Stimme klang amüsiert.
    »Du hältst ihn für harmlos? Was, wenn dort drinnen schon Lucifuge Rofocales höllische Heerscharen lauern und den Alten längst zu ihrer Marionette gemacht haben?« Der Meister des Übersinnlichen schüttelte Amos Hände ab.
    »Wenn Nicole in Bedrängnis wäre, könnte sie jederzeit Merlins Stern zu sich rufen.«
    Amos’ Worte waren logisch - und der Alte hatte keineswegs bedrohlich gewirkt, sondern eher… wunderlich.
    Die Tür wurde wieder geöffnet. Nicole streckte ihren Kopf heraus. »Ehe ihr auf dumme Gedanken kommt - es geht mir gut. Jean-Marie ist… wie soll ich sagen…«
    »Ich mag die Gegenwart hübscher Frauen«, drang die knarrende Stimme des Alten zu ihnen. »Und jetzt, Nicole, komm zurück und lass uns über das reden, was du vorhin angedeutet hast.«
    Nicole grinste den drei Zurückgebliebenen zu und schloss die Tür.
    Zamorra seufzte.
    Andrew öffnete den Mund, doch kein Wort kam über seine Lippen.
    Amos lachte. »Menschen«, sagte er kopfschüttelnd.
    Zur Ruhe sollten sie alle nicht kommen. Sie hörten, wie jemand die Treppe nach oben eilte. Kurz darauf hastete ein Mann auf sie zu. Er mochte vierzig Jahre alt sein, Zamorra konnte es nicht genau einschätzen. Sein Gesicht schien über keinerlei besondere Merkmale zu verfügen; wer ihn ansah, hatte ihn Sekunden später bereits wieder vergessen. Er machte einen gehetzten Eindruck.
    Abrupt blieb der Neuankömmling stehen. Sein Blick huschte von Zamorra zu Andrew, verharrte danach auf Sid Amos. Seine Mundwinkel zuckten. »Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?«
    »Dasselbe könnten wir Sie fragen«, antwortete Sid Amos.
    »Ich möchte zu Monsieur Lamy.«
    »Wir ebenso. Warten wir also am besten gemeinsam. Der alte Herr ist heute stark frequentiert. Er hat gerade Besuch von einer reizenden jungen Mademoiselle und möchte nicht gestört werden.« Amos Stimme klang nur oberflächlich amüsiert; Zamorra erkannte genau, dass etwas dem ehemaligen Höllenfürsten zu schaffen machte. Amos musterte den Mann genau, sezierte ihn förmlich mit seinen Blicken.
    »Ich fürchte, ich habe nicht viel Zeit. Ich… ich kann nicht warten. Ich muss Monsieur Lamy etwas Wichtiges mitteilen!«
    »Ganz ruhig«, gab sich Amos jovial. »Nennen Sie uns doch erst einmal Ihren Namen.«
    »Baudelaire. Henri Baudelaire.«
    ***
    Der achte Tatort hielt für Chefinspektor André Gasser und seinen Assistenten eine böse Überraschung bereit.
    Sie erwarteten drei Leichen - doch sie fanden ein Chaos vor. Sie näherten sich der Kneipe, in der die Toten gefunden worden waren und die seitdem geschlossen und von Polizisten abgeriegelt war.
    Von innen drangen Schreie! Von Angst und Grauen erfüllte Schreie!
    »Merde!«, stieß Gasser hervor. Er wusste, dass sich dort drinnen ein Kollege befand. Der Leiter der Mordkommission riss die Tür auf und zog seine Dienstwaffe. »Polizei!«, schrie er dabei und…
    Gasser ließ die Waffe wieder sinken. Der Anblick traf ihn wie ein Faustschlag. Er wollte nicht glauben, was er sah.
    Er erkannte den Kollegen, der die Schreie ausgestoßen hatte. Der Name wollte ihm nicht einfallen, aber er war sich sicher, noch vor einigen Tagen auf dem Revier einige belanglose Worte mit ihm gewechselt zu haben. Der Kollege wurde angegriffen, oder besser gesagt… Gasser stieß einen fassungslosen Laut aus. Ihm wollte kein Wort einfallen für das, was er beobachtete.
    Eine totenbleiche junge Frau umklammerte den Polizisten, der mittlerweile apathisch vor sich hinstarrte. Und der Mund der jungen Frau war auf den Hals ihres Opfers gepresst!
    Gasser hörte schlürfende, saugende Töne. Der Magen drehte sich ihm um. Diese Frau… sie sah genauso bleich aus wie all die so genannten Vampiropfer… Mit grausamer Kenntnis des Details sah der Chefinspektor die beiden Wunden am Hals der Totenbleichen. Kleine Einstiche, von einer winzigen Blutkruste überzogen…
    Der Chefinspektor fühlte einen Stoß im Rücken. Er taumelte zur Seite. Seine Gedanken klärten

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