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0829 - Die Hölle der Unsterblichen

0829 - Die Hölle der Unsterblichen

Titel: 0829 - Die Hölle der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Unterlippen Vampirzähne ragte, fügte hinzu: »Wir haben unsere Opfer gebissen, sie ausgesaugt und ihnen dann einen Pfahl ins Herz gerammt, damit sie nicht umherwandeln und werden wie wir.«
    Angélique deutete auf denjenigen, der diesem Befehl nicht gehorsam gewesen war. Der Vampir stand regungslos, starrte mit dumpfen Augen auf seine Herrin. Sie hatte einen magischen Bann über ihn gelegt, der verhinderte, dass er floh oder sich gar zur Wehr setzte. Nur zu reden war ihm möglich, sonst konnte er keinen Muskel bewegen.
    »Er hat diesem Befehl nicht gehorcht! Er biss drei Menschen, obwohl es ihm untersagt war, mehr als ein Opfer zu finden! Und er tötete die neuen Vampire danach nicht, obwohl sie nicht leben dürfen! Sie dürfen nicht umherwandeln und selbst Opfer finden!«
    »Warum?«, begehrte der Angeklagte zu wissen.
    »Meine Gründe gehen dich nichts an! Ich habe es so bestimmt, und mein Wort ist Gesetz. Du hast zu hören und zu gehorchen!« Angélique wandte sich wieder an die Menge der versammelten Kreaturen der Finsternis. »Er hat gefrevelt, und er wird die gerechte Strafe dafür empfangen. Wer will die Strafe vollziehen?«
    Die Vampirin, die schon zuvor gesprochen hatte, trat vor. »Ich diene dir, Meisterin.«
    Angélique lachte zufrieden. »Du trägst noch deinen Pfahl bei dir?«
    Zur Antwort zog die Vampirin das zugespitzte Stück Holz und näherte sich dem Frevler. Sie holte aus und stieß augenblicklich zu.
    »Ihr habt mir zu gehorchen!«, kreischte Angélique, während der Gerichtete gleichzeitig dumpf aufschrie und in die Knie sackte.
    Er fand sein Ende, versuchte aber noch einmal, das Wort zu ergreifen. Nur eine Silbe drang über seine toten Lippen. »Be…« Was er hatte sagen wollen, blieb für immer unklar.
    »Nun wisst ihr, welche Strafe Ungehorsam nach sich zieht! Geht, verkriecht euch wieder in euren dunklen Winkeln, und wartet, bis der nächste Befehl ergeht. Die Spuren, die ihr gelegt habt, werden unsere Feinde ablenken und beschäftigen . Wartet auf weitere Befehle!«
    Angélique löste ihren Körper wieder auf und verließ das Kellergewölbe. Ihr Zorn war noch nicht verraucht. Sie wusste, wo und wie sie ihn abreagieren konnte.
    ***
    Die Falle der Vampire war zugeschnappt. Die Tür der Kneipe war mit einem endgültigen Geräusch ins Schloss gefallen, das für Chefinspektor André Gasser wie eine tödliche Explosion klang.
    Philippe war zu Boden gestürzt und hielt sich seinen gebrochenen Arm. Er wimmerte leise vor sich hin.
    Gasser starrte die beiden sich nähernden Vampire an. Jeder Zweifel, ob es sich tatsächlich um höllische Wesen handelte, war verflogen. Die Morde sprachen, wenn man alle Zweifel einmal ablegte, für sich. Die Tatsache, dass zwei - oder waren es mehr gewesen? - Kugeln in den Leib der Frau geschossen worden waren, ohne dass sie auch nur die geringste Wirkung zeigten, war darüber hinaus ein eindeutiger Beweis.
    Der Leiter der Mordkommission schwenkte seine Waffe immer wieder zwischen den beiden sich nähernden Monstern hin und her. »Warum?«, schrie er sie an. »Warum tötet ihr?«
    »Wir haben Hunger«, antwortete einer der Vampire und öffnete seinen Mund. Lange Eckzähne wurden sichtbar.
    Der Polizist, der bereits vor Gassers und Philippes Eintreten zu einem Opfer geworden war, stand noch immer reglos inmitten des Raumes. Er war von einer Vampirin gebissen worden, sie hatte sein Blut getrunken… Jetzt wandte er sich um, und Gasser sah, welches Schicksal ihm und seinem Assistenten bevorstand.
    Die Haut des Opfers war bleich, seine Augen blickten leer und tot, ein feiner Blutstreifen rann über seinen Hals… »Ich habe auch Hunger«, sagte er. Seine Stimme klang leer und seelenlos.
    Das war der Augenblick, in dem Gassers Magen revoltierte. Er übergab sich, zog dabei den Abzug seiner Dienstwaffe durch. Die Kugel jagte wirkungslos in die Decke, da der Chefinspektor längst nicht mehr in der Lage war zu zielen.
    Die Tür wurde aufgerissen. Jetzt erst wurde Gasser klar, wie schnell alles gegangen war. Seit sie eingetreten waren, war nur etwa eine Minute vergangen. Die Schüsse, die Philippe und er auf die Vampirin abgefeuert hatten - sie waren nicht ungehört geblieben!
    Draußen patrouillierten Kollegen! Die Kneipe war als Tatort eines scheußlichen Dreifachmordes selbstverständlich abgeriegelt worden.
    »Was geht hier vor?«, schrie einer der neu angekommenen Kollegen.
    »Holen Sie uns hier raus!«, drang es dumpf von Philippe, der auf dem Boden kauerte. Er hielt

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