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0829 - Die List des Terraners

Titel: 0829 - Die List des Terraners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angeschlossen.
    Vielleicht, dachte Alaska, resultierte diese Freundschaft aus der Tatsache, daß die beiden äußerlich so verschiedenen Männer in ihren Eigenarten und in ihrem Status einander sehr ähnlich waren.
    Alaska berührte das Schaltkästchen an seinem Gürtel.
    Das Flugaggregat im Rückentornister wurde aktiviert. Der hagere Mann hob vom Boden ab. Bjo Breiskoll flog an seiner Seite.
    Unmittelbar vor dem Eingang bremste Alaska ab. Er ergriff eine Querstrebe des Stützpfeilers und hielt sich daran fest.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn. Ihm war, als ströme eine unsichtbare Substanz aus der Öffnung, etwas Fremdes und Bösartiges.
    „Helmscheinwerfer einschalten!" befahl er mit rauher Stimme. „Dort drinnen gibt es offenbar kein Licht."
    Die beiden Lichtkegel erhellten den Einstieg.
    Bjo gab ein klägliches Maunzen von sich.
    „Mir wird übel", murmelte er. „Die Nähe dieses Wesens macht mir zu schaffen."
    „Bleib ruhig", sagte Alaska mit erzwungener Gelassenheit. „Bald ist alles vorüber."
    Bjo mit seinen parapsychologischen Sinnen litt natürlich weitaus mehr unter der Anwesenheit der Inkarnation als der Transmittergeschädigte. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, den Katzer mit hierher zu bringen, überlegte Alaska.
    Aber Bjo kannte sich im Innern der Wohnkugel aus, und das konnte ein Vorteil sein. Alaska stemmte sich hoch.
    „Ich gehe zuerst hinein!" entschied er.
    Er hielt die Waffe schußbereit vor sich, dann schwang er sich durch die Öffnung ins Innere des Gebäudes. Gleich darauf stand er auf dem Metallboden, und das Licht seines Scheinwerfers fiel auf graue Wände.
    „Alles in Ordnung?" krächzte Bjos Stimme im Helmlautsprecher.
    „Ja, du kannst nachkommen!"
    Er leuchtete die Umgebung ab. Die Vorhalle, in der er stand, wirkte verlassen und schmucklos. Es schien undenkbar, daß sich ein intelligentes Wesen mit Sinn für Schönheit und Ästhetik hier wohlfühlen konnte.
    Aber das, dachte Alaska schuldbewußt, war ein überaus menschlicher Standpunkt. Ein zweites Licht blitzte auf.
    Lautlos, wie es seine Art war, kam Bjo Breiskoll an die Seite des Maskenträgers geglitten.
    „Sie ist nicht hier", stellte Bjo nach einiger Zeit fest.
    Alaska gab sich einen Ruck.
    „Wir müssen in die hinteren Räume!"
    Plötzlich ertönte ein grausiger Laut. Es hörte sich an, als schrien Dutzende gepeinigter Kreaturen gleichzeitig.
    Alaska erstarrte, seine Finger krümmten sich unwillkürlich um den Abzug der Waffe.
    „Das war sie!" stieß Bjo hysterisch hervor. „Das war sie!"
    „Still!" befahl Alaska.
    „Ich kann nicht weiter", jammerte Bjo. „Ich kann einfach nicht weiter. Diese widerwärtigen Impulse halte ich nicht aus."
    Der Zellaktivatorträger ergriff Bjo mit der freien Hand an einem Arm und schüttelte ihn. Bjo schluchzte leise, aber seine Panik schien abzuklingen.
    „Du mußt versuchen, diese Ausstrahlung zu ignorieren", raunte Alaska. „Kapsele dich dagegen ab."
    Er hörte Bjo heftig atmen, aber dann spürte er, daß der Mutant sich einen Ruck gab.
    „Weiter!" rief Bjo leise. „Es ist schon vorüber."
    Aus einem der beiden vor ihnen liegenden Durchgänge in die hinteren Bereiche der Wohnkugel schimmerte jetzt bleiches Licht. Alaska machte seinem Begleiter ein Zeichen.
    Bjo nickte.
    Als sie den torbogenförmigen Durchgang erreicht hatten, konnten sie die Energiesphäre sehen, in der die Inkarnation sich aufhielt.
    Doch gegenüber dem Bild, das in Alaska Saedelaeres Erinnerung haften geblieben war, bot dieses Gebilde einen veränderten Anblick.
    Die Sphäre war nicht mehr kugelförmig, sondern an verschiedenen Stellen durch Ein- oder Ausbuchtungen deformiert. Das fluoreszierende Leuchten, das die Sphäre bei Alaskas erster Begegnung mit der Inkarnation eingehüllt hatte, war fast völlig erloschen.
    Es war deutlich zu erkennen, daß das Behältnis einen ungefähren Durchmesser von fünf Meter gehabt haben mußte.
    Es besaß kaum noch eine Eigenstrahlung, und auch der bleiche Lichtschimmer schien kurz vor dem Verlöschen zu sein. Das Medium im Innern der Sphäre sah trübe aus und befand sich im Zustand heftiger Wallung. Nur undeutlich waren die Konturen eines Menschen darin zu sehen.
    Alaska erinnerte sich, daß die Inkarnation sich jedem Besucher in dessen jeweiliger Gestalt präsentierte, aber selbst diese Täuschung aufrechtzuerhalten, schien CLERMAC Schwierigkeiten zu haben.
    Alaska ließ unwillkürlich die Waffe sinken.
    Er ahnte, daß er sie hier nicht brauchen würde. Die

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