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0829 - Die List des Terraners

Titel: 0829 - Die List des Terraners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte ich beobachten, daß die beiden Männer sich zwischen dem Landeplatz der Korvette und der Wohnkugel bewegten. Sie schienen es nicht besonders eilig zu haben.
    Wahrscheinlich waren sie von Atlan dazu ermahnt worden, sich mit allergrößter Vorsicht zu bewegen.
    „Das genügt vorerst!" sagte Langur in diesem Augenblick. „Vorwärts, Louisyan. Jetzt sind wir an der Reihe, das Schiff zu verlassen."
    Ich schleppte alles, was Langur ausgewählt hatte, zur Hauptschleuse. Dort mußten wir uns eine Gasse durch dreißig schwerbewaffnete Raumfahrer bahnen.
    Sie standen bereit, sofort einzugreifen, wenn Alaska und dem jungen Mutanten Gefahr drohen sollte.
    Natürlich würden sie auch im Fall eines Angriffs auf Langur und Louisyan eingreifen.
    Ich rechnete jedoch nicht mit einem Zwischenfall. Es gab keine Anhaltspunkte dafür, daß dies eine Falle sein könnte.
    Außerdem erhob sich die Frage, von wo aus ein Angriff überhaupt hätte vorgetragen werden können.
    Eigentlich kam da nur die Behausung des Schweren Magiers in Betracht, aber unsere Ortungsgeräte hatten so gut wie keine energetischen Ausstrahlungen in diesem Bereich festgestellt.
    Die registrierten schwachen Energieemissionen kamen wahrscheinlich von der Sphäre, in der die Inkarnation sich aufhielt.
    Unangefochten verließen die beiden Männer und ich die Gangway.
    Douc Langur, der die Führung übernommen hatte, stapfte durch den Sand auf die in unserer unmittelbaren Nähe liegenden Varben zu.
     
    *
     
    Seit ihrer ersten Anwesenheit hatte sich die Umgebung rund um die Wohnkugel nicht sichtbar verändert, stellte Alaska Saedelaere fest, als er an der Seite Bjo Breiskolls langsam den freien Platz überquerte, dessen Mittelpunkt das Gebäude war.
    Lediglich die Behausung der Inkarnation selbst schien ein paar geringfügige Beschädigungen davongetragen zu haben.
    Und doch war alles anders als bei ihrem ersten Besuch!
    Der Unterschied lag in den Bedingungen.
    Damals hatte die Inkarnation alle Fäden in den Händen gehalten, obwohl sie selbst nicht in ihrer Unterkunft auf Wassytoir gewesen war.
    Diesmal kannten die Terraner alle Hintergründe, und sie befanden sich in der Rolle gleichberechtigter, wenn nicht sogar überlegener Partner.
    Wenn der Mann mit der Maske an sein erstes Zusammentreffen mit der Inkarnation in Namsos auf der Erde zurückdachte, erschien ihm das unglaublich.
    Der schreckliche mentale Druck, der sich damals auf sein Bewußtsein gelegt hatte, war unvergessen.
    Alaska erinnerte sich in allen Einzelheiten an die Qualen, die er damals im Innern des Hulkoo-Raumschiffs erduldet hatte.
    Unwillkürlich fragte er sich, ob die Inkarnation ihn wiedererkennen würde. Angesichts der verzweifelten Lage, in der sie sich zu befinden schien, war das nur wenig wahrscheinlich.
    Trotzdem hätte Alaska sich gewünscht, daß es so sein würde.
    Der Transmittergeschädigte war kein Mensch, der kleinlichen Gefühlen nachhing, aber den Triumph, als der Erniedrigte von damals nun der Inkarnation als Retter gegenüberzutreten, hätte er gerne ausgekostet.
    „Du kannst dieses Ding deutlicher spüren als ich", wandte er sich über Helmfunk an seinen jugendlichen Begleiter.
    „Hat sich irgend etwas an seiner mentalen Ausstrahlung geändert?"
    Bjo richtete seine schrägstehenden Augen kurz auf den Freund.
    „Die Inkarnation spürt unsere Nähe. Sie ist erregt, denn sie weiß, daß ihre Rettung unmittelbar bevorsteht. Es gibt keinerlei Anzeichen für eine Falle."
    Sie hatten die Stützpfeiler der Wohnkugel erreicht.
    Alaska blickte zu der dunklen Öffnung im Gebäude hinauf. Bei ihrem ersten Aufenthalt war Bjo durch diesen Eingang in die Behausung eingedrungen, aber er hatte den Besitzer der Anlage nicht getroffen.
    Diesmal jedoch gab es keinen Zweifel daran, daß die Inkarnation anwesend war.
    Alaska schaltete seinen Individual-Schutzschirm ein und zog einen Desintegrator aus dem Gürtel.
    „Du bist mißtrauisch?" stellte Bjo Breiskoll fest.
    „Ja", sagte Alaska nur. „Wir werden jetzt unsere Flugaggregate einschalten ,dann schweben wir zum Eingang hinauf."
    Er lachte unterdrückt. „Diesmal brauchst du deine Kletterkünste nicht unter Beweis zu stellen, Bjo."
    Er wußte, daß der Junge ihm völlig vertraute. Alaska, der aufgrund des Cappinfragments in seinem Gesicht immer wie ein Ausgestoßener unter seinen Artgenossen gelebt hatte, kannte die Einsamkeit.
    Er hatte sich daran gewöhnt und ein eigenes Leben geführt. Seit er Bjo kannte, hatte dieser sich ihm

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