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0829 - Die List des Terraners

Titel: 0829 - Die List des Terraners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tauchte die Kugel auf!
    Lautlos und scheinbar aus dem Nichts erschien sie am Himmel, wo sie regungslos hängenblieb.
    Ihr Schatten fiel auf die Wüste Tervth. Die Varben, die die Erscheinung erblickten, blieben sofort stehen. Nach und nach wurden sie alle darauf aufmerksam, und sie starrten zu ihr hinauf, um zu beobachten, was nun geschehen würde.
    Die Kugel, die einen äquatorialen Ringwulst besaß, bestand aus Metall, und Traiguthur schätzte, daß sie einen Durchmesser von sechzig Meter hatte.
    Dumpfe Erinnerungen stiegen in dem Weltverwalter auf.
    Die Menschen, die vor vier Monaten Wassytoir besucht hatten, besaßen solche Raumschiffe.
    An der Unterseite des Objekts wurden jetzt zwölf stabil aussehende Metallstangen ausgefahren. Das waren die hydraulischen Teleskoplandestützen, erinnerte sich Traiguthur.
    Die Menschen waren zurückgekehrt!
    Allein diese Tatsache war sensationell, aber noch viel erstaunlicher erschien Traiguthur der Umstand, daß diese Wesen mit ihrem Raumschiff offenbar unbeeindruckt von den gravitationalen Verhältnissen manövrierten.
    Der Varbe war fassungslos.
    Wie war so etwas möglich? Waren die Fremden im Besitz von Spezialapparaturen, die sie vor den Auswirkungen der veränderten Gravo-Konstante schützten?
    Das Schiff, zweifellos ein Beiboot des hantelförmigen Schiffsgiganten, der sich einst im Orbit von Wassytoir aufgehalten hatte, schien eine Landung vorzubereiten. Dabei konnte es kein Zufall sein, daß der ausgewählte Landeplatz hier in der Wüste Tervth lag, in unmittelbarer Nähe der Behausung des Schweren Magiers. Traiguthur vergaß alle Qualen, denen er in den letzten Wochen ausgesetzt worden war. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, er verstrickte sich in einem Netz wilder Spekulationen und Überlegungen.
    Kamen die Menschen, um sich an dem Schweren Magier dafür zu rächen, daß er versucht hatte, sie in eine Falle zu locken?
    Oder hatte der Schwere Magier diese Wesen unter Kontrolle und wollte sie dazu zwingen, das zu tun, wozu weder die Hulkoos noch die Varben in der Lage waren - den Schweren Magier zu retten?
    Diese Fragen waren im Augenblick nicht zu beantworten, aber die nahe Zukunft würde das Rätsel lösen. Die Gedanken des Weltverwalters kehrten in die Wirklichkeit zurück.
    Er durfte seine eigenen Pläne und Absichten nicht vergessen.
    „Wir marschieren weiter!" rief er den anderen Varben zu. „Auf keinen Fall dürfen wir später als die Fremden bei der Wohnkugel eintreffen."
    Er rief sich ins Gedächtnis, was er von seinen ausgelaugten Begleitern verlangte. Viele von ihnen würden eine erneute Anstrengung nicht ertragen.
    „Kommt!" forderte Traiguthur sie beinahe zärtlich auf. „Versucht, mir zu folgen."
    Niemals zuvor hatte er sich mit seinen Artgenossen so verbunden gefühlt.
    Vielleicht spürten sie das, denn einige von ihnen folgten dem Beispiel des Anführers und versuchten, eine schnellere Gangart einzuschlagen. Es stellte sich jedoch sehr bald heraus, daß Traiguthur seine eigenen Kräfte ebenso überschätzt hatte wie die der anderen Männer.
    Er brach sechzig Meter vor der Wohnkugel des Schweren Magiers zusammen. Seine Beine, die einfach eingeknickt waren, zuckten heftig, als wollten sie den erschöpften Weltverwalter auch jetzt noch weitertragen.
    Aber Traiguthurs Energien waren aufgebraucht.
    Ein paar seiner Begleiter kamen noch ein paar Schritte weiter, dann fielen auch sie um.
    Mit einer letzten Anstrengung wälzte der Weltverwalter sich herum, so daß er beobachten konnte, was in seiner unmittelbaren Nähe geschah.
    Langsam, als rechne seine Besatzung mit einem unverhofften Angriff, sank das Kugelschiff auf die Wüste hinab und setzte direkt neben der Wohnkugel des Schweren Magiers zur Landung an.
     
    9.
     
    Getragen von den Energiepolstern ihrer Antigravprojektoren, sank die KARIBU auf die Oberfläche des Planeten Wassytoir hinab.
    Für einen Roboter ist es schwer, etwas von der emotionalen Atmosphäre wiederzugeben, die in solchen Augenblicken an Bord eines Raumschiffs herrscht, aber diesmal war die Anspannung der Besatzungsmitglieder so stark, daß auch ich sie registrieren konnte.
    Douc Langur, Louisyan und ich hatten uns wieder in die Zentrale begeben und wie alle anderen, die sich hier aufhielten, beobachteten auch wir die Wohnkugel des Schweren Magiers mitten in der Wüste Tervth.
    Das Gebäude machte einen alten und verwahrlosten Eindruck, und wie wir von Alaska Saedelaere und Bjo Breiskoll wußten, war das nicht erst seit der

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