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083 - Das Gasthaus an der Themse

083 - Das Gasthaus an der Themse

Titel: 083 - Das Gasthaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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ihn nicht hereinkommen und fuhr zusammen, als er ihm warnend die Hand auf den Arm legte. Reglos standen beide am Fenster und warteten, bis über dem Rand des Küchendachs eine formlose Masse auftauchte, dann noch eine und noch eine, bis endlich drei Männer auf dem Dach standen. An ihrem leichten Körperbau und der Art, wie sie sich bewegten, erkannte Wade, daß es Chinesen waren. Einer trat ans Fenster des Arbeitszimmers, betastete es in der Nähe des Fensterriegels und zeichnete dann einen großen Kreis auf die Scheibe. Im nächsten Moment hob er vorsichtig ein kreisrundes Stück Glas heraus. Eine Hand griff durch die Öffnung und zog den Riegel zurück. Nacheinander stiegen die drei Männer in das Zimmer ein und zogen das Rollo herunter. Im selben Augenblick machte Wade Licht. Der erste Mann starrte Wade durch seine Maske an und hob dann automatisch die Hände. Der letzte machte einen Satz zum Fenster, aber Henry packte ihn und riß ihn zu Boden. Der zweite nahm sein Schicksal mit philosophischer Ruhe hin. »Wenn ihr auch nur einen Laut von euch gebt, schieße ich!« brüllte Wade. Er mußte brüllen, denn Henry, er selbst und die drei Einbrecher trugen Gasmasken. Mit zwei Paar Handschellen fesselte er die Gangster Rücken an Rücken, dann gab er ihnen einen unsanften Stoß, und sie landeten auf dem Fußboden. Er ließ Henry als Wache zurück, ging in sein Schlafzimmer und öffnete leise alle Fenster. Draußen war keine Menschenseele zu sehen. Er stieg die Treppe hinunter, öffnete die Haustür und trat in den kleinen Vorgarten. Ein Mann, der an der Gartenpforte gestanden hatte, kam rasch auf ihn zu. »Alles in Ordnung?« fragte er, sah dann, wie groß Wade war, und wußte, daß er einen Fehler begangen hatte. Er machte kehrt und wollte davonlaufen. Wade sprang über den niedrigen Zaun, packte den Mann am Kragen und drehte ihn herum. Etwas schimmerte matt, und mit einer Blitzreaktion schlug Wade dem Gangster die Pistole aus der Hand. Die Waffe entlud sich im Fallen. Die Kugel flog durch die Sträucher, die den Weg zur Gartentür säumten, und schlug klatschend in die Mauer. Wade holte mit der rechten Hand zu einem gewaltigen Schlag aus. Der Mann tauchte unter seinem Arm weg und rannte im Tempo eines Spitzensportlers die Straße hinunter. Wades erster Impuls war, ihn zu verfolgen, doch plötzlich hatte er das Gefühl einer nahen Gefahr und fuhr herum — gerade noch rechtzeitig. Praktisch aus dem Nichts war eine dunkle, gekrümmte Gestalt erschienen, ein Messer flog durch die Luft... Es verfehlte Wade und fiel klirrend auf die Fliesen. Der Inspektor zögerte nur einen Sekundenbruchteil. Wie alle Polizisten mochte auch er keine Schußwaffen, doch jetzt befand er sich in einer wirklich gefährlichen Situation, das war ihm klar. Er feuerte auf den Mann, der ihm am nächsten stand, der Schuß knallte, und die Angreifer stoben in alle Himmelsrichtungen auseinander. In der Straße gab es unzählige kleine Seitenwege, Abzweigungen und Einfahrten, und an dem Wades Häuschen zunächst gelegenen Ende führten zwei schmale Durchgänge zu der kurvenreichen Hauptstraße am Themseufer, an der ein Lagerhaus neben dem anderen stand.
    Und er hörte den schrillen Pfiff einer Polizeipfeife, dann einen zweiten, und kurz darauf kam ein Polizist auf ihn zugelaufen. Türen und Fenster öffneten sich. Fast schien es, als hätte die ganze abscheuliche Straße nur darauf gewartet, daß sich eine Tragödie ereignen würde, denn im Handumdrehen wimmelte es überall von nur halbbekleideten Leuten.
    »Es ist niemand verletzt«, sagte Wade zu dem Polizisten und streifte die Gasmaske ab. »Pfeifen Sie noch einmal, wir brauchen noch ein paar Männer. Und gehen Sie ja nicht ins Haus, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist.« Inzwischen hatte sich nämlich das Giftgas, das durch die Luftklappe in Wades Schlafzimmer geleitet worden war, bis ins Erdgeschoß ausgebreitet. Wade setzte die Gasmaske wieder auf, bevor er selbst das Haus betrat. Henry öffnete ihm. Die drei Gefangenen, die in ihren Masken furchterregend wirkten, kauerten am Fuß der Treppe. Als die Polizeiverstärkung eintraf, wurden sie auf die Straße gebracht. Die Polizei bildete einen Kordon und drängte die neugierigen Zuschauer zurück. Denn obwohl das Gas, das jetzt ins Freie strömte, natürlich durch die Luft verdünnt wurde, war es immer noch stark genug, um unangenehme Symptome hervorzurufen, wenn man es einatmete.
    Der Tag zeigte sich schon grau am Horizont, als der Polizeikordon sich

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