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083 - Der Moloch

083 - Der Moloch

Titel: 083 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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über die Reling. „Warum steuerst du sie nicht an, Jeff?“
    Jeff Parker erschien im Ruderhaus.
    „Kapitän Medarchos hat nicht gelogen, als er sagte, daß das Ruder ihm nicht gehorcht“, rief er ihnen zu. „Wir fahren in schöner Schlangenlinie zwischen den Inseln dahin.“
    Dorian blickte zu ihm hinauf. War es möglich, daß Parker selbst das Opfer des Ungeheuers geworden war? Diesen Gedanken verwarf Dorian aber sofort wieder. Daran wollte er einfach nicht glauben.
    Eleonora, eine üppige Blonde, die Dorian mit Lisbeth verwechselt hatte, hockte heulend in einem Liegestuhl und wurde von Rosalia Juarez getröstet. Die rassige Flamenco-Tänzerin schimpfte über die Männer, die in ihren Augen alle Schlappschwänze waren.
    „Statt wie kleine Kinder mit den Drähten herumzuspielen, solltet ihr zu den Gewehren greifen und den Meuterern in ihrem Versteck einheizen. He, Sie, Hunter! Sie bilden sich ein, Köpfchen zu haben, aber in Wirklichkeit kaschieren Sie nur ihre Feigheit mit hochtrabenden Worten.“
    „Halt die Klappe, Rosi!“ befahl ihr Adrian West.
    Als Dorian mit dem Fotografen für einen Augenblick allein war, fragte der Dämonenkiller ihn: „Ist Ihnen bei einem etwas Verdächtiges aufgefallen?“
    „Es könnte jeder sein“, antwortete West nur.
    Zu dem gleichen Ergebnis war Dorian gekommen. Der Doppelgänger spielte seine Rolle so echt und fehlerlos, daß er nicht leicht zu entlarven war.
    Als sie mit ihrer Verteidigungsanlage fertig waren, gab Dorian dem Fotografen einen Wink, und dieser verkündete: „So – und jetzt machen wir ein schönes Gruppenfoto.“
    Aber davon wollte niemand etwas wissen.
    „Kannst du nicht wenigstens jetzt Ruhe geben!“ fauchte Gloria ihren Freund an, als er von ihr ein Foto schoß.
    „Das wird ein gelungener Schnappschuß“, sagte West nur und suchte sich mit seiner Hasselblad ein neues Opfer.
    Dorian beobachtete, daß Doris Reiter ihr Gesicht ständig von West abwandte und auch sonst recht geschickt alles unternahm, um nicht ins Bild zu kommen. Sie benahm sich am verdächtigsten, dachte Dorian. Und wenn er es sich recht überlegte, so sprachen viele Indizien dafür, daß sie die Doppelgängerrolle spielte. Letzte Nacht hatte sie als einzige allein auf ihrer Kabine verbracht. Da Fabienne ihr ein Schlafmittel gegeben hatte, hätte sie es nicht einmal bemerkt, wenn eines der Ungeheuer sie im Schlaf überrascht hätte.
    West gelang es aber dann doch, sie auf den Film zu bannen. Als nächstes knipste er Rosalia, die ihm dafür beinahe die Augen ausgekratzt hätte.
    „Und wie soll es nun weitergehen?“ fragte Domenico Clerici mit weinerlicher Stimme.
    „Die Entscheidung. Könnte in den nächsten Minuten fallen“, sagte Dorian Hunter und blickte zum Vorschiff.
    Dort tauchte Kapitän Medarchos mit seinen vier Leuten auf. Nur der Smutje, den Dorian und Adrian West verbrannt hatten, fehlte. Die fünf unheimlichen Gestalten kamen langsam und drohend näher. Eines der Mädchen gab einen spitzen Schrei von sich. Dorian und Adrian West wechselten einen schnellen Blick. Sie dachten in diesem Augenblick dasselbe: Hatten sie sich vielleicht geirrt, und einen der Ihren zu Unrecht verdächtigt, ein Ungeheuer zu sein? Es sah fast so aus, denn von der Mannschaft fehlte niemand. War der Smutje am Ende gar nicht tot? Konnte man den Ungeheuern vielleicht gar nicht mit Strom und Feuer zu Leibe rücken?
    Dorian konnte diese Überlegungen nicht zu Ende führen, denn als der Kapitän nur noch zehn Meter von ihnen entfernt war, blieb er stehen und sagte mit wesenloser Stimme: „Ergebt euch, dann geschieht euch nichts!“
    Jetzt waren auch die letzten Zweifler und Optimisten ihrer stillen Hoffnung beraubt. Alle wußten, daß es nun hart auf hart ging.
     
     

     
    „Sie sind nicht in der Lage, uns irgendwelche Bedingungen zu stellen, Medarchos“, rief Dorian zurück. „Wir sind auf Ihren Angriff vorbereitet. Wir haben längst durchschaut, daß Sie Werkzeuge Asmodis sind. Kommen Sie doch und holen Sie uns, dann ergeht es Ihnen ebenso wie Ihrem Smutje.“
    Für einen Moment schien es so, als würde das Gesicht des Kapitäns zerfließen, aber er beherrschte sich. Er sprach nun ohne jeglichen Akzent.
    „Haben Sie den anderen auch gesagt, daß wir nur an Ihnen und Valiora interessiert sind, Dorian Hunter?“ fragte Medarchos, und wandte sich den anderen zu. „Wir wollen niemandem von euch ein Haar krümmen. Wenn ihr uns Hunter und seine Gefährtin Valiora überlaßt, dann lassen wir euch

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