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0830 - Der Tod des Unsterblichen

0830 - Der Tod des Unsterblichen

Titel: 0830 - Der Tod des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Verblüffung.
    Versuchte der Freund, ihn zu täuschen? Oder hatte sich die schwarzmagische Kraft zurückgezogen, nachdem ein direkter Angriff gescheitert war?
    Zamorra machte die Probe aufs Exempel und berührte das Langka.
    Andrew war frei - tatsächlich! Kein Blitz entlud sich mehr auf ihn. Er war von völliger Schwärze umgeben, sobald Zamorra durch die Kraft des Langka hinter die Realität sehen konnte.
    Der Konzentrationsmangel bewirkte, dass die Dhyarramagie den unsichtbaren Käfig um Andrew nicht mehr aufrechterhielt.
    Der Freund setzte sich auf. »Was ist hier geschehen, verdammt noch mal?«
    »Das kann ich dir sagen«, sagte Zamorra leise und berichtete, was sich in den letzten Minuten abgespielt hatte. Andrew wusste nichts davon. Sein eigener Wille war völlig ausgeschaltet gewesen.
    »Wir müssen verhindern, dass dies noch einmal geschieht!« Andrew schloss die Augen. »Und ich weiß auch wie.«
    Zamorra sah ihn fragend an.
    »Das Langka. Es wird uns schützen.«
    »Das hat es vorhin auch nicht getan.«
    »Keiner von uns hat es berührt. Wäre das der Fall gewesen, hätten wir die Annäherung eines der Blitze sofort bemerkt. Und warum glaubst du, hat Merlin mir das Langka mitgegeben? Nur als Wegweiser?«
    »Ganz sicher nicht«, stimmte der Meister des Übersinnlichen zu. »Allerdings wissen wir nicht, was noch auf uns zukommt.«
    »Ich werde das Langka in Zukunft direkt berühren.«
    »Dann wirst du nicht mehr fähig sein, unsere Umgebung zu sehen. Nur noch Schwärze und die magischen Kraftströme. Es wird sein…«
    »Wie wenn ich blind wäre?« Andrew nickte. »Genau so. Aber ich werde nicht allein sein. Du wirst mich führen.«
    Als sie sich kurz darauf wieder auf den Weg machten, ging Andrew zunächst zögerlich, doch mit der Zeit gewannen seine Schritte an Sicherheit. Hin und wieder wies ihn Zamorra auf eine Unebenheit im Boden hin.
    Plötzlich blieb Andrew stehen und drehte sich um. Der Meister des Übersinnlichen war sofort alarmiert. »Hinter uns…«, murmelte Andrew. »Unser-Verfolger… er muss es sein. Er ist von einem Meer aus schwarzer Magie umgeben, und er kommt unaufhörlich näher…«
    »Wer ist es? Ein Dämon?«
    »Er scheint nicht über eigene Magie zu verfügen - zumindest, falls das Langka alle Arten schwarzer Magie anzeigt. Alle Magie strömt gleichsam aus dem Himmel auf ihn herab. Nicht in Form von Blitzen, wie wir es bisher gesehen haben… Es ist eher wie ein Wasserfall, der ihn überschüttet.«
    »Lucifuge Rofocale ist also offensichtlich doch nicht so arglos, wie wir bisher dachten«, meinte Zamorra bitter.
    ***
    In Höllentiefen beschloss Lucifuge Rofocale, dass es an der Zeit war, den Dingen nicht mehr ihren Lauf zu lassen, sondern persönlich einzugreifen. Er besah sich das Flammenmeer, das vor ihm toste und in dem verlorene Seelen schrien. Der Anblick erfreute ihn immer wieder, doch er genügte nicht, die düsteren Gedanken zu vertreiben.
    Es war nicht zu glauben, aber Zamorra und der dreimal verfluchte Millings waren in die Hölle der Unsterblichen vorgedrungen! Sogar der Verräter Sid Amos und Zamorras Weib Nicole Duval hatten sie begleiten wollen - es war ihnen nicht gut bekommen, diesen Narren. Jeder, der kein Auserwählter war, wurde von der Hölle der Unsterblichen abgestoßen und versank im ewigen Nichts.
    Nicole Duval war verloren, in den Wirbeln von Ewigkeit und fremden Welten zermahlen; von ihr würde man nie wieder etwas hören. Ein Problem weniger. Amos hingegen traute Lucifuge Rofocale zu, einen Ausweg gefunden zu haben - er mochte ein windiger Verräter sein, aber er fand immer wieder eine Möglichkeit, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Nicht umsonst hatte er länger auf dem Höllenthron gesessen als irgendjemand sonst.
    Aber wie dem auch sei - Millings und Zamorra befanden sich in der Hölle der Unsterblichen! Sie wollten einen der dort Gefangenen befreien, Torre Gerret. Noch nie hatte es ein derart frevlerisches Unternehmen gegeben. Kein dort Darbender war je befreit worden. Das GESETZ verbot es! Denen, die von der Quelle des Lebens tranken und die Schuld auf sich luden, blühte die Hölle der Unsterblichen. So war es schon immer gewesen, und so würde es immer sein.
    Andererseits war weithin bekannt, dass Zamorra sich um Gesetze und Regeln nicht scherte. Er war auch der Erste gewesen, der jemals Wasser der Quelle des Lebens entfernte und es jemandem zu trinken gab, der nicht ausenoählt war -Nicole Duval. Zamorra hatte sich geweigert, den mit ihm zur

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