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0830 - Der Tod des Unsterblichen

0830 - Der Tod des Unsterblichen

Titel: 0830 - Der Tod des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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war.
    »Hast du…?« Sie kam nicht einmal dazu, ihre Frage zu beenden.
    »Selbstverständlich«, sagte Sid Amos und hob grinsend seine Hand. Angélique hatte davon gehört, dass er seit einiger Zeit wieder über eine neue künstliche Hand verfügte, die mit allerlei technischen und magischen Fähigkeiten ausgestattet war. Offenbar hatte er damit das Monster vernichtet. »Oder glaubst du, dieses Monstrum könnte mir gefährlich werden?« Er lachte.
    In der Nähe des Kadavers erhob sich Nicole Duval. Sie war über und über mit dem Blut der Bestie besudelt. »Mir hätte es schon gefährlich werden können«, sagte sie. »Ich danke dir, Sid Amos.«
    Der ehemalige Höllenfürst wandte sich um. »Sieh an, du kannst sogar freundlich sein«, erwiderte er. Angélique glaubte, sowohl Überraschung als auch Ironie in seinem Tonfall zu hören. »Außerdem sollten wir diese Zeitebene verlassen, denn dort hinten sieht es nicht gerade gemütlich aus.«
    Angéliques Augen weiteten sich. An mehreren Stellen brach der Boden auf, und wenigstens ein Dutzend der Monsterkraken kam zum Vorschein.
    »Hoffen wir, dass dieses Zeitfeld seine Lage nicht allzu weit verschoben hat -in dieser Richtung liegt der Ausgang.« Amos begann zu laufen, Angélique folgte ihm.
    Nicole bückte sich und hob den DYNASTIE-Strahler auf, haftete ihn wieder an die Magnetplatte ihres Gürtels. »Ich will wissen, was hier los ist!«
    »Spar dir deinen Atem«, höhnte Angélique. »Du bist auf ihn angewiesen, falls du den Biestern dort hinten nicht in die Tentakel fallen willst.«
    Nur wenige Schritte später änderte sich erneut das Bild ihrer Umgebung. Sie waren in die Gegenwart zurückgekehrt. Die Tentakel-Monster waren verschwunden.
    »Wir sollten uns weit genug von hier entfernen«, schlug Angélique vor, nun wieder als bloßer Kopf über dem Boden schwebend. »Die Biester sind allzu ungemütlich.«
    »Was geht hier vor?«, wiederholte Nicole.
    »Diese Dimension wird von Feldern aus unterschiedlicher Zeit überzogen«, setzte Sid Amos sie in Kenntnis. »Du musst es dir so vorstellen, dass an diesem Platz hier die Gegenwart herrscht, aber wenn du auch nur einen Schritt zur Seite gehst, kannst du gewissermaßen ein Tor in die Vergangenheit durchschreiten. Oder in die Zukunft. Zwanzig Meter von uns entfernt kann es hundert Jahre früher sein - oder tausend Jahre später… niemand weiß es.«
    »Diese Krakenmonster sind also zeitlich von uns getrennt?«
    Amos nickte.
    »Also hat Angélique mich bewusst in die Klauen dieses Biestes geschickt?« Nicole starrte die Vampirdämonin an.
    »Wenn man davon absieht, dass dieses Monster keine Klauen besaß - ja.« Amos räusperte sich. »Ich habe klargestellt, dass wir Partner sind. Es wird nicht mehr Vorkommen.«
    Angélique verzog spöttisch die Mundwinkel. »Partner«, wiederholte sie. »Aber keine Freunde.«
    »Außerdem, und das scheint für unsere… Partnerin neu gewesen zu sein«, ergänzte der ehemalige Höllenfürst, »wandern die Zeitfelder hin und wieder. Man kann also auch in eine andere Zeitebene gelangen, ohne sich zu bewegen.«
    »Du kennst dich bestens aus«, meinte Angélique. »Dann erkläre mir, Partner, warum ich in der Vergangenheit automatisch wieder über meinen Körper verfügte.«
    »Es ist eine Eigenart dieser Welt«, antwortete Sid Amos. »Du reist in deine… sagen wir, persönliche Vergangenheit. Anders als bei konventionellen Zeitreisen…«
    »Konventionelle Zeitreisen«, warf Nicole ein und lachte humorlos. »Ein Widerspruch in sich.«
    Amos ließ sich nicht unterbrechen. »… nimmt dein Körper die Form an, die er zu dem jeweiligen Zeitpunkt hatte. Oder haben wird.«
    Nicole stutzte. Im Nachhinein bemerkte sie, dass sie sich während der kurzen Zeit in der Vergangenheit auf unbestimmte Art und Weise jünger gefühlt hatte… Es war jedoch keine Zeit geblieben, diesem Gefühl nachzugehen. »Wie weit befanden wir uns in der Vergangenheit?«, fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Amos. »Die Tatsache, dass du eine erwachsene Frau warst, schließt aber aus, dass es allzu lange her ist. Außerdem verfügte Angélique noch über ihren Körper. Also ist es mindestens…« Er sah sie fragend an.
    »Dreißig Jahre her«, ergänzte sie. »Damals war Nicole aber ganz sicher noch ein Kind.«
    »Du täuschst dich«, meinte Nicole locker. »Ich bin älter, als ich aussehe.«
    Seit sie vor vielen Jahren von dem Wasser der Quelle des Lebens getrunken hatte, war sie biologisch nicht mehr

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