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0830 - Der Tod des Unsterblichen

0830 - Der Tod des Unsterblichen

Titel: 0830 - Der Tod des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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gealtert. Das wollte sie der Dämonin allerdings nicht auf die Nase binden und gab sich stattdessen geheimnisvoll.
    »Vergessen wir es«, resümierte Sid Amos. »Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    Sie liefen einige Minuten lang schweigend weiter - bis Nicole unvermittelt zusammenbrach.
    Sie schrie, ihre Gedanken verwirrten sich, und alles um sie herum wurde riesengroß…
    ***
    Es war die Hölle in der Hölle der Unsterblichen. Zamorra rang verzweifelt nach Atem, und es gelang ihm nicht, den Würgegriff zu sprengen. Mit weit aufgerissenen Augen fixierte er den Freund. Freund? Andrew war gerade dabei, ihn zu erwürgen!
    Zamorra wollte Andrews Namen rufen, um ihn wieder zur Besinnung zu bringen, doch kein Hauch drang über seine Lippen. Andrews Kontrollverlust musste mit ihrem Aufenthalt in der Hölle der Unsterblichen zu tun haben.
    Es gelang Zamorra, die Beine anzuziehen und Andrew die Knie in die Magengrube zu rammen.
    Der Würgegriff lockerte sich.
    Sofort ergriff Zamorra die Chance, die sich ihm bot. Er rollte sich zur Seite und entging dadurch einem brutal geführten Faustschlag.
    Wieder stürzte sich Andrew auf ihn, ein wütender Zweikampf entbrannte. Zamorra blockte einige Schläge ab, andere erwischten ihn voll. Noch immer rang er japsend nach Luft. Seine Lungen brannten wie Feuer.
    Schließlich gelang es Zamorra, Andrew zum Stürzen zu bringen. Dabei fiel ihm das Langka aus der Hosentasche.
    Der Anblick des magischen Gegenstandes brachte Zamorra auf eine Idee.
    Er bückte sich und griff blitzschnell nach dem Langka. Als sich seine Finger darum schlossen, änderte sich augenblicklich seine Wahrnehmung.
    Es war genau, wie er es sich gedacht hatte.
    Andrews Körper war von einem düsterroten Leuchten umgeben, aus den Augen und dem Mund quoll es wie Feuer hervor. Einer der Blitze im tiefschwarzen Firmament entlud sich genau über - oder in - seinem Freund.
    Andrew stand unter dem Einfluss geballter schwarzmagischer Energie! Und Merlins Stern reagierte in keinster Weise darauf. Das war der endgültige Beweis dafür, dass das Amulett in dieser Dimension unwirksam war; sonst hätte es längst auf die unmittelbare Gegenwart schwarzer Magie reagieren müssen.
    Andrew rappelte sich wieder auf die Beine.
    Die neue Erkenntnis änderte alles. Zamorra musste auf völlig andere Weise gegen Andrew vorgehen, das heißt gegen die Kraft, die ihn beeinflusste. Er steckte das Langka ein und umfasste stattdessen seinen Dhyarra-Kristall. Langsam gewöhnte sich Zamorra an den Wechsel der Wahrnehmungsebene. Möglicherweise war der Sternenstein die geeignete Waffe, Andrew von dem fremden Einfluss zu befreien.
    Da stürmte Andrew mit einem wütenden Schrei heran.
    Zamorra wich dem Angreifer geschickt aus und atmete tief durch. Er musste sich die nötige Ruhe verschaffen, die er brauchte, um den Dhyarra benutzen zu können. Der Sternenstein funktionierte mittels einer besonderen Art von Magie - er setzte die Gedanken seines Besitzers in die Realität um. Dazu musste dieser eine genaue bildliche Vorstellung von dem haben, was geschehen sollte… nahezu unmöglich während eines Kampfes.
    Zamorra packte die Gelegenheit beim Schopf und schlug Andrew in dem Moment, als er an ihm vorbeistürmte, eine Handkante in den Nacken. Er dosierte die Stärke so, dass Andrew eigentlich in eine kurze Ohnmacht fallen musste.
    Eigentlich…
    Offenbar verlieh ihm der schwarzmagische Einfluss eine besondere körperliche Konstitution. Andrew ging zwar leicht in die Knie, zeigte sich ansonsten nicht sonderlich beeindruckt.
    Zamorra setzte nach und trat gegen Andrews Kniekehlen. Wieder stürzte der unfreiwillige Gegner.
    Der geringe Zeitgewinn musste ausreichen. Zamorra berührte den Dhyarra, aktivierte ihn…
    Er stellte sich genau vor, wie Andrew unter einer unsichtbaren Wand gefangen war, die er nicht durchdringen konnte. Der Sternenstein setzte das in Realität um.
    Andrew bot jetzt das Bild eines Pantomimen, der verzweifelt versuchte, aus einem unsichtbaren Sarg zu entkommen. Es gelang ihm nicht mehr aufzustehen. Für einen unbeteiligten Beobachter hätte der Anblick einer gewissen Komik nicht entbehrt, doch Zamorra war alles andere als nach Lachen zumute.
    Für ihn war nur der erste Schritt getan. Er musste Andrew von der schwarzmagischen Kraft isolieren, die ihn beeinflusste.
    Doch offenbar war das nicht mehr nötig. Andrews Gesichtsausdruck änderte sich plötzlich. Der Zorn und die Aggression verschwanden daraus, wichen Verwirrung und

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