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0830 - Die vierte Inkarnation

Titel: 0830 - Die vierte Inkarnation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesem Zweck hatten die Raumfahrer Schutzhandschuhe angelegt, die unmittelbar nach Ausführung der Arbeit in sterile Kästen gelegt wurden.
    „Was geschieht jetzt?" fragte Hellmut.
    „Neue Messungen", sagte Bjo. „Sie wollen herausfinden, welche Konsistenz das Material hat."
    Der Kybernetiker starrte auf die deformierte Kugel.
    „Was, glaubst du, befindet sich in ihrem Innern?"
    Bjo hob die Schultern.
    „Ich weiß es nicht, Josc! Vielleicht nichts!"
    „Nichts!" Hellmut lachte auf. „Denkst du, die Inkarnation wäre uns entkommen?"
    Seine Blicke wanderten durch den Lagerraum und blieben schließlich an Ras Tschubai hängen.
    „Hat man schon einmal daran gedacht, Ras oder Gucky in die Kugel teleportieren zu lassen?" fragte Hellmut.
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein!" rief Bjo erschrocken.
    Hellmut sah dem Jungen in die schrägstehenden Augen.
    „Wenn dieser Wahnsinn hier Methode hat", sagte er dumpf, „würde das eigentlich dazu passen."
     
    2.
     
    Die Rückkehr aus dem Nichts war für die drei Zustandsformen der Inkarnation, CLERMAC, SHERNOC und VERNOC, mit der schrecklichen Erkenntnis verbunden, daß man sie überlistet hatte.
    Sie befand sich nicht an Bord eines Hulkoo-Schiffes, sondern in einem Raum der SOL!
    Diese ungeheuerliche Vorstellung lähmte die Inkarnation und drohte, sie in die uferlose Schwärze zurückzustoßen, aus der sie gerade aufgestiegen war.
    Sie unterdrückte den ersten Impuls, blindlings gegen alles loszuschlagen, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung befand, denn das hätte zweifellos dazu geführt, daß man sie erneut paralysierte.
    Nein! dachten CLERMAC, SHERNOC und VERNOC unisono.
    Sie durften sich nicht regen. Sie mußten auf dieser untersten Stufe des Bewußtseins verharren und somit verbergen, daß sie erwacht waren. Es galt, zunächst einmal die Bedingungen dieser Gefangenschaft zu erkunden und die Stärke der Wächter zu ergründen.
    CLERMAC und SHERNOC zogen sich beinahe automatisch zurück und überließen VERNOC, dem Blender, das Feld.
    In diesem Augenblick erfolgte der zweite Schock!
    Die drei Zustandsformen der Inkarnation BARDIOCs begriffen, daß sie nicht mehr allein waren.
    BULLOC war erwacht!
    Die drei etablierten Zustandsformen sollten nie Gelegenheit dazu erhalten, genau zu ergründen, warum BULLOC sich ausgerechnet in der Phase völliger Bewußtlosigkeit stabilisiert und manifestiert hatte. Seit Jahren wuchs er allmählich innerhalb der Sphäre heran.
    Ab und zu waren die drei ursprünglichen Inkarnationsformen von dumpfen Ahnungen überfallen worden. Voller Unbehagen hatten sie registriert, wie BULLOC sich in ihrem Daseinskreis geregt hatte.
    Sie hatten seine unvorstellbare Macht gefühlt und sich nicht ohne Sorgen gefragt, wie sie an seiner Seite existieren sollten.
    Nun begriffen sie mit einem Schlag, daß niemals an ein Nebeneinander gedacht worden war.
    BULLOC würde sich ausbreiten und die Sphäre allein beherrschen.
    Diese Erkenntnis signalisierte einen erbarmungslosen Kampf um Leben und Tod.
    Trotz seiner Erschütterung ließ VERNOC diese Gedanken an seine beiden anderen Zustandsformen durchsickern.
    „Wir sind überholt", dachte er bestürzt. „BULLOC betrachtet uns als Existenzgerümpel, das er zur Seite räumen wird."
    BULLOC schien über ihnen zu schweben und sie mit gelassenem Interesse zu beobachten, wie eine Gruppe primitiver Tiere, deren Verhaltensweise es zu ergründen galt.
    Er war zusammen mit den drei alten Zustandsformen erwacht und dehnte und reckte sich innerhalb der erkalteten Sphäre. Er fühlte sich nicht wohl, wußte aber, daß dies ein vorübergehender Zustand sein würde.
    CLERMAC und SHERNOC schlossen wieder zu VERNOC auf, zusammen bildeten sie eine vor Entsetzen starrende Wesenheit, die unter der doppelten Belastung wie gelähmt wirkte und zu keinem klaren Entschluß fähig war.
    BULLOC, der aus den drei anderen hervorgegangen war, registrierte ihr Verhalten amüsiert. Daß auch er ein Gefangener der Menschen war, kümmerte ihn im Augenblick wenig.
    Er war so selbstbewußt, daß er nicht daran zweifelte, diesen Zustand ändern zu körinen, wann immer er sich darum bemühte.
    Eine Zeitlang beobachteten sich die beiden Parteien gegenseitig, ohne daß sich die Starre der drei alten Zustandsformen gelöst hätte. Sie konnten diese übermächtige Angst nicht niederkämpfen.
    „Schluß damit!" dachte BULLOC schließlich verdrossen. „Nun bin ich die alleinige Inkarnation BARDIOCs und der Herrscher über diese Sphäre. Zieht

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