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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Shephard zu, der immer wieder durch das relativ geräumige und leere Büro tigerte, wobei er ständig fluchte und davon sprach, daß auch die Fenster keine Griffe hatten.
    »Überall ist das so, überall. Nenn mir eine Firma, in der es so etwas gibt.«
    »Ich weiß keine«, flüsterte die Ärztin.
    Er blieb stehen und zeigte Iris seine Faust. »Das alles hätte uns schon vorher auffallen müssen, und es ist uns auch aufgefallen, aber, verdammt noch mal, wir waren einfach zu gierig und haben nur an das Honorar gedacht. Slim Dayton ist tot, und wir beide, darüber mußt du dir klarwerden, Iris, stehen auf der Warteliste. Wir haben es mit drei Feinden zu tun. Eine lebende Leiche und zwei verfluchte Monstren, die aus einem widerlichen Schleim bestehen. Ich habe für ihre Existenz erst recht keine Erklärung. Über sie habe ich nie etwas gelesen und auch nichts gesehen. Es ist zum Heulen!«
    »Das hilft uns nicht weiter«, sagte Iris voll bitterem Spott. »Wir müssen nur hier raus.«
    »Weiß ich selbst. Aber es ist keiner da, der uns abholen wird.« Shephard hob den Zeigefinger und legte die Kuppe gegen das Kinn. »Gehen wir mal davon aus, daß im Laufe des Tages noch jemand kommt.«
    »Wer sollte denn hier erscheinen?«
    »Zum Beispiel die Person, die uns einen Nachschub bringt. Oder wollte man uns heute keine Leiche liefern?«
    Iris nickte. »Ja, du hast recht. Jetzt fällt es mir wieder ein. Aber wer immer uns den Toten bringen will, er steht doch nicht auf unserer Seite.«
    »Genau das ist unser Problem.«
    »Wie willst du es lösen?«
    »Wir müssen schneller sein.«
    Iris Long runzelte die Stirn. »Das ist mir zu allgemein, Alvin, damit komme ich nicht zurecht.«
    »Kann ich mir denken. Es erfordert Nerven. Sobald wir den Wagen sehen, halten wir uns bereit, und zwar dort, wo sich der Eingang befindet. Nur dort haben wir eine Chance.«
    »Wie kommst du darauf,«
    »Wenn die anderen die Tür öffnen und noch nicht ganz in der Halle sind, müssen wir eben schneller sein und vor ihnen ins Freie huschen. Das ist die einzige Möglichkeit.«
    Iris Long erwiderte nichts. Sie starrte ihren Kollegen an, sie suchte nach einer Antwort, doch sie fand keine. Das ärgerte Shephard ein wenig. »Okay, du bist stumm, aber siehst du eine andere und vor allen Dingen bessere Möglichkeit?«
    »Nein!«
    »Eben.«
    Jetzt nahm Iris die Wanderung auf. Sie ging von einer Seite zur anderen und stieß sich immer von der Wand ab, bevor sie sich umdrehte. Einige Male schluckte sie, wischte über ihre Stirn, drehte sich schließlich und blieb so stehen, daß sie Shephard auch anschauen konnte.
    »Ist dir was eingefallen, Iris?«
    »Nichts.«
    »Dann werden wir dabei bleiben und werden uns auch damit abfinden, daß wir in den Eingangsbereich müssen. Dort könnten wir dann Deckung finden.«
    »Wo denn?«
    »Hinter den Sesseln. Das klappt sicher, wenn wir uns klein machen.«
    Iris Long war nicht überzeugt, aber sie wußte auch keine bessere Lösung. Sie hob die Schultern und nickte zugleich. »Dann können wir eigentlich nur beten, daß uns die beiden Schleimmonster und die lebende Leiche nicht begegnen.«
    Der Ingenieur winkte. »Nichts ist ohne Risiko. Wenn wir unser Leben retten wollen, müssen wir es auch aufs Spiel setzen. Eine verdammt harte Sache, sage ich dir.« Er wollte zur Tür gehen, aber die Stimme der Kollegin hielt ihn auf.
    »Weißt du was, Alvin?«
    »Nein.« Er drehte sich wieder um.
    »Ich bin mir nicht sicher, wann ich zuletzt gebetet habe. Allmählich bin ich soweit, daß ich versuche, mich an die alten Texte zu erinnern.«
    Er lachte nicht und sagte nur: »Ich denke, da können wir uns die Hände reichen.«
    In einer Gefühlsaufwallung lief Iris auf ihren Kollegen zu und fiel ihm um den Hals. »Verflixt, ich bin froh, daß du so denkst, Alvin, ich bin so froh.«
    »Ich auch.«
    Sekundenlang vergaßen sie die Welt um sich herum. All das Grauen, all die Gefahr, und sie kamen sich vor wie auf einer lichtdurchfluteten Insel. Das Böse war verschwunden, es gab nur sie beide und ihre guten Gefühle.
    Lange hielt die Idylle nicht an. Als Alvin die Frau zurückdrängte, war sie beendet, und die Realität, die verfluchte Gegenwart, hatte sie wieder. Es gab keine Flucht mehr.
    Iris wischte über ihre Augen, als wollte sie noch die letzten Reste des Traums verdrängen, und sie schaute dann zu, wie sich ihr Kollege auf die Tür zubewegte.
    »Bleib du mal zurück, ich schaue nach, ob die Luft rein ist.«
    »Okay«, flüsterte sie

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