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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgeschlossen.
    »Habe ich mir gedacht«, meinte Suko, während ich mich umdrehte.
    Ich ging die Stufen wieder vorsichtig hinab und stellte mich dorthin, wo der Boden nicht glatt war.
    »Okay, Suko, wir sind hier, und ich habe keine Lust, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.«
    »Hast du einen Vorschlag?«
    »Ja, wir schauen uns das Gebäude mal richtig an. Und zwar von allen Seiten.«
    Mein Freund lächelte. »Rechnest du mit einem offenen Hintereingang?«
    »Man kann ja nie wissen.«
    Suko schaute sich um. »Dieser Zugeda will mir nicht aus dem Kopf. Er hat auch bei uns eine Rechnung offen, und ich könnte mir vorstellen, daß er weiß, wie wir in den Bau hineinkommen.«
    »Er ist aber nicht da.«
    »Weißt du das?«
    Ich holte tief Luft und spürte den Hauch als Kältestrom in meine Kehle rinnen. »Weißt du, Suko, ich will dir ja nichts, aber könnte es nicht sein, daß du einem Phantom nachläufst?«
    Er hob die Schultern. »Ist durchaus möglich. Auf der anderen Seite bin ich lieber mißtrauisch.«
    »So gesehen hast du recht.«
    »Ich kann auch allein gehen und lasse dich beim Rover zurück, falls mal ein Bombenleger erscheint«, fügte er noch hinzu, als er meinen skeptischen Blick sah.
    »Laß mal, ich komme mit.«
    Nebeneinander und mit langsamen Schritten wanderten wir an der Längsseite des Baus entlang. Wir hatten unsere Köpfe nach rechts gedreht, um durch die Fenster schauen zu können. Es gelang uns nicht bei allen, den meisten schon, und wir stellten auch fest, daß sich tatsächlich kein Mensch in den dahinter liegenden Räumen aufhielt. Nicht nur das, in den Büros fehlten zudem die Einrichtungsgegenstände. Kein Schreibtisch, kein Stuhl, nicht mal ein Kalender hing an der Wand, geschweige denn die technische Ausrüstung.
    Suko schüttelte einige Male den Kopf. »Das ist offiziell ein leerer Bau. Angeblich ist noch niemand eingezogen. - Vielleicht wird hier heimlich gearbeitet.«
    »Darauf tippe ich auch.«
    Die Fenster waren genormt. Sie hatten allesamt dieselbe Größe, und ihre Scheiben wirkten wie blaugraues Blei.
    Zugleich blieben wir stehen, weil uns bei einem Fenster etwas aufgefallen war. Die Scheibe war in der Mitte beschädigt, als hätte jemand dagegen geschossen. Trotzdem hatte das Glas der Belastung standgehalten. Nur ein grauer, »blinder« Punkt war zu sehen, von dessen Zentrum aus sie dünne Fäden zogen.
    »Komisch, nicht?«
    »Das kannst du laut sagen, John.«
    Dicht vor der Scheibe blieben wir stehen. Der untere Rand des Fensters reichte uns bis zum Hals.
    Da ich ein wenig größer war als Suko, brauchte ich mich nicht so stark zu recken. Viel sah ich nicht, und ich rechnete auch nicht mit großen Entdeckungen. Mich hatte eben nur die leichte Veränderung in der Scheibe mißtrauisch gemacht.
    Etwas kribbelte in meinen Adern, und ich wußte nicht, was es war. Nervosität oder das heimliche Wissen, doch etwas zu entdecken.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um auch in zwei Ecken des Zimmers sehen zu können.
    Da bewegte sich was. Es war keine Spiegelung in der Scheibe. Ich sah auch, wie sich jemand gegen die Tür wuchtete. War das ein Mensch?
    Zumindest ein sehr dicker, unförmiger Mensch, eine Gestalt, die weich wirkte, die sich rollend bewegte, die sich…
    Ich hielt den Atem an.
    Neben mir stöhnte Suko leise auf.
    Wir hatten zur selben Zeit erkannt, wer sich hinter dem Fenster aufhielt.
    Es war kein Mensch, es war ein Ghoul!
    ***
    Daß wir locker über die Entdeckung hinweggingen, so abgebrüht waren wir nun doch nicht. Uns lief schon ein Schauer über das Gesicht, und es stellte sich automatisch die Frage, woher dieser verfluchte Leichenfresser kam.
    Auf einem Friedhof war er besser aufgehoben, da hatten wir ja einen von ihnen erwischt. Daß wir einen zweiten in diesem Industriebau sehen würden, damit hatten wir beim besten Willen nicht gerechnet.
    »Eine Fabrik für Ghouls«, flüsterte Suko. »Das… das gibt es doch nicht!«
    »Glaubst du an eine Halluzination?«
    »Nein.« Suko hatte bereits seine Beretta hervorgeholt, sie am Lauf gepackt und holte zum Schlag aus. Es geschah auch in meinem Sinne, wenn er die Scheibe zertrümmert.
    Sie brach nicht.
    Beim ersten Aufprall hörten wir nur den dumpfen Klang, und Suko versuchte es noch einmal. Wieder ohne Erfolg. Es brachte ihn so in Wut, daß er fluchte.
    Ich hämmerte ebenfalls gegen das Glas und erzielte den gleichen »Erfolg« wie Suko. Die Scheibe blieb ganz. Und noch eine Besonderheit hatte das Fenster. Es gab

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