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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geistigen Auge ab? War es dann nicht… dann nicht… warum stieß er denn nicht zu?
    Der Mann mit dem kahlen Schädel zögerte tatsächlich. Er stand zwar noch auf dem Fleck, nur hatte er sich halb zur Tür hingedreht und lauschte, als wären von draußen fremde Geräusche an seine Ohren gedrungen. Sie waren es nicht, die durch die noch immer offenstehende Tür quollen, dafür etwas anderes.
    Stinkende Wolken… unsichtbar, aber dennoch widerlich, so daß sich einem der Magen nach oben drehte.
    Diesmal hörten sie auch etwas.
    Ein leises Platschen und Schmatzen, als wäre jemand dabei, kleine Schleimklumpen gegen die Wand zu klatschen. »Es kommt«, keuchte Iris, »das Monster kommt.«
    Zugeda war für einen Moment aus der Fassung geraten. Er konnte alles nicht so fassen, wie es Realität war. Er wollte zur Tür, die beiden liefen ihm nicht weg, und noch in derselben Sekunde drehte sich der Ghoul um die Ecke.
    Drei Personen erstarrten!
    Selbst für den Japaner war dieser Anblick ein Schock. Ein Mensch aus Schleim, dabei leicht durchsichtig, mit bleichen Knochen in der wabbelnden Masse, mit einem Kopf, der wie ein unförmiger Kloß auf dem halslosen Körper saß, und mit einem Maul versehen, in dem die Zähne aussahen wie Messerspitzen.
    Es war furchtbar und nicht zu begreifen…
    Und der Ghoul zeigte keine Furcht. Er drehte sich weiter um die Türecke und drang tiefer in den Raum ein. Er hob ein Bein, wobei noch immer dünne Schleimfäden zwischen dem Klumpfuß und dem Boden hingen, und bei jedem Schritt platschte es. Da sah der Fuß aus, als wollte er zu einer breiigen Masse werden, bis er wieder angehoben wurde.
    Dieses Bild war nicht zu fassen, ebensowenig wie der penetrante Verwesungsgeruch, der in das Zimmer hineinströmte.
    Die Furcht hielt Iris und ihren Kollegen fest. Sie schafften es nicht mal, sich zu bewegen, sie waren völlig erstarrt und warteten zudem darauf, was der Japaner unternahm.
    Der hatte für sie keine Augen mehr. Wenn er ihre Warnungen begriffen hatte, wußte er auch, in welch einer Gefahr er sich befand, denn ab sofort ging es auch um sein Leben. Zudem stand er am nächsten zur Tür hin, und der Ghoul brauchte nicht mehr weit zu gehen, denn Zugeda stand näher an der Tür.
    Er hob sein Schwert.
    Es störte das Monstrum nicht. Trotzdem glitt es weiter. Iris und Alvin warfen sich Blicke zu, und plötzlich lag ein Einverständnis zwischen ihnen.
    Wenn sich der Japaner um das Monster kümmerte, würden sie die Chance zur Flucht nutzen.
    Sie hörten den Schrei.
    Säe sahen den Angriff.
    Zugeda warf sich vor, aber noch schneller war sein Schwert, das wuchtig in die Schlammasse hineinstieß, als bestünde sie nur aus Pudding…
    ***
    Dank unserer Lampen hatten wir es geschafft, den richtigen Weg auch nach unten zu finden und waren in einen Trakt der Halle gelangt, die uns schon eine Überraschung bereitete. Nicht wegen der Glasscheibe, die sie in der Mitte teilte, wir wunderten uns zunächst über die Versuchsanlage für Crash-Tests, die jenseits der Scheibe lag. Wir hatten schon zuvor einige Wagen in einem abgesonderten Raum parken sehen, und nun entdeckten wir einen, der mit der Schnauze gegen die Wand gefahren worden war und sich um die Hälfte verkleinert zeigte.
    »Ein Crash-Test«, murmelte Suko.
    Ich nickte nur.
    »Fällt dir etwas auf, John?«
    »Ja, im Wagen sitzt kein Dummy.«
    »Eben.«
    Wir schauten hin, und blickten uns an, und das Verständnis leuchtete in unseren Augen. Beide hatten wir denselben Gedanken, wobei Suko ihn vorsichtig aussprach. »Warum stiehlt man Leichen, John?«
    »Für Versuche.«
    »Crash-Tests?«
    Auch wenn mir die Galle hochkam, konnte ich nur nicken. Es hatte uns keiner gesagt, aber wir wußten plötzlich, daß genau dies die Lösung war..
    Aufprall-Versuche mit Leichen!
    Ich wollte es hier und an dieser Stelle nicht bewerten. Dazu war ich auch nicht der richtige Mann, aber ich dachte in diesen Momenten doch einige Schritte weiter und erinnerte mich an den Ghoul, den wir auf dem Friedhof vernichtet hatten.
    Da waren die drei japanischen Leichenräuber gewesen, die den Sarg aus dem Grab geholt hatten.
    Sie waren davon ausgegangen, sich normale Tote zu holen, doch in diesem Fall schienen sie sich geirrt zu haben. Was tot sein mußte, war gar nicht so tot, denn es konnte sein, daß sich diese Männer eine dämonische Laus in den Pelz gesetzt hatten und nicht mit starren Leichen weggingen, sondern mit gefährlichen Ghouls, die nur auf ihre Chance warteten.
    War das

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