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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rutschte die Hacke über den Schleim hinweg, wobei sie gegen die Tür prallte, und dieser Treffer dafür sorgte, daß sie zufiel.
    Eingesperrt!
    Die beiden Menschen waren weg.
    Zugeda geriet allmählich in Zugzwang, was seinen Auftrag anging. Er merkte, daß er es hier mit einem Feind zu tun hatte, der ihm möglicherweise überlegen war.
    Für ihn hatte es keinen Sinn, immer wieder nach vorn zu treten. Er würde den Ghoul nicht zur Seite wuchten können, denn immer wieder blieb der Fuß in der Masse steckten.
    Es blieb ihm die Waffe.
    Das Schleimwesen pumpte sich vor ihm auf. Es drückte sich hoch, Zugeda sah den Kopf, der dabei war, wieder korrekt auf den Rumpf zu rutschen, und er sah auch den langen Arm mit der dicken Klaue, die sich ihm entgegenstreckte.
    Diese Finger würden sich um seinen Hals legen, und was dann geschah, konnte er sich ausrechnen.
    Der Griff war sicherlich nicht weniger hart als der um seinen Fuß, deshalb riß er sich noch mal zusammen, bog im Sitzen den Oberkörper zur Seite, um so genügend Kraft für einen gezielten Schlag zu bekommen.
    Er drosch zu und traf!
    Es war auch nötig gewesen, denn eine Sekunde später hätte ihn die Klaue erwischt. So aber wurde der Arm ungefähr in Höhe des Ellbogens abgetrennt, und die Hand fiel wie ein dicker, zuckender Klumpen nach unten auf den unförmigen Leib, drang aber nicht in die Masse ein, sondern blieb darauf liegen. Und die andere Hand hielt nach wie vor seinen Knöchel umklammert. So sanft der Druck auch war, so hart und unauflösbar war er auf der anderen Seite.
    Der Japaner kam davon nicht los.
    Es hatte auch keinen Sinn, wenn er die Hände als Hilfe einsetzte, um die Schleimklauen zur Seite zu biegen. Sie waren einfach nicht starr genug, zu beweglich, sie ließen sich nicht zur Seite drehen, und seine Chance war gleich Null.
    Oder…?
    Zugeda war Asiate. Er hatte eine sehr in der Tradition verhaftete Erziehung genossen, in der die Ehre noch eine sehr große Rolle gespielt hatte. Einer wie er durfte nicht besiegt werden, und wenn der Feind stärker war, dann gab es nur noch den ehrenvollen Tod durch Harakiri.
    Er fürchtete sich nicht davor, denn von klein auf war er daran gewöhnt worden. Nur sah er den Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen. Es gab noch einen zweiten Weg, auch wenn dieser hart und äußerst schmerzhaft war.
    Er konnte sich nur noch befreien, indem er sich selbst den rechten Fuß abhackte!
    Der Gedanke war da, er formierte sich immer stärker, und auch der Ghoul gewann an Kraft zurück, denn er sah jetzt aus wie vor dem Schwertangriff.
    Wieder hob Zugeda seine Waffe. Durch seinen Körper glitt ein Ruck. Seine Gesichtszüge froren ein.
    Er brauchte nur Sekunden zur Konzentration.
    Dann schlug er zu!
    ***
    Das Brett war zu Boden gefallen, und der verfluchte Zombie hatte freie Bahn.
    Er kam.
    Er ging nicht wie ein normaler Mensch, sondern erinnerte in seinen Bewegungen eher an einen Betrunkenen, der Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten.
    Seine Füße tappten bei jedem Tritt auf. Das Gesicht erinnerte an einen blassen Holzklotz, es war unbeweglich, und in den Augen stand die Starre eines Toten.
    Der Trieb führte ihn weiter.
    Nur ihm gehorchte er, denn vor ihm standen Menschen. Er roch sie, er nahm ihren warmen Körpergeruch auf, und er wollte, daß sich beide nicht mehr bewegten.
    Das taten sie bereits jetzt nicht. Diesen Anblick einer grauenhaften Gestalt zu überwinden, fiel ihnen verdammt schwer. Die Furcht nagte in ihnen, als wäre eine Ratte dabei, sie von innen allmählich aufzufressen. Wieder hörten sie sich keuchen und stöhnen, und genau diese Geräusche vermischten sich mit dem tappenden Schlurfen der Tritte.
    Näher und näher kam er.
    Er hatte sich sogar eine Waffe besorgt, denn als er seinen rechten Arm vom Körper abspreizte, sahen sie den handlichen grauen Knüppel in seiner rechten Hand. Ein Nagel schaute noch aus der Spitze hervor wie eine Messerklinge, und beide wußten, daß es jetzt um alles, aber auch wirklich um alles ging.
    In Iris' Gesicht zuckte es. »Ich… ich kann nicht mehr!« keuchte sie. »Ich bin am Ende.«
    Alvin gab keine Antwort. Er wußte selbst, wie er sich fühlte und unsicher war, denn eine Lösung war nicht in Sicht. Sie konnten nur versuchen, den Schlägen der unheimlichen Totengestalt so lange wie möglich zu entwischen.
    Sie war, jetzt gefährlich nahe herangekommen, und das bekam selbst die lebende Leiche mit.
    Ein Arm fuhr in die Höhe. Mit einer zackigen Bewegung glitt er hoch,

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