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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Kopf auch während des Falls auf und ab.
    Dann riß der Faden.
    Der weiche Schleimschädel klatschte zu Boden. Das Gesicht war Zugeda zugewandt, so konnte er mit ansehen, wie es sich durch den Druck eindellte und sich dabei die Augen ebenso verschoben wie das breite Maul, das noch immer offenstand und die beiden Zahnreihen präsentierte.
    Zugeda grinste böse. Der erste Erfolg hatte ihn beflügelt, er holte erneut aus, und mit einer sausenden Bewegung fuhr das Schwert abermals durch die Luft.
    Wieder klatschte es in den Köper.
    Und abermals war der Erfolg da.
    Er teilte den Torso des Ghouls in zwei Hälften. Der Schnitt war da, es hatte sich eine Lücke gebildet. Noch lag die obere auf der unteren, aber sie verrutschte.
    Wieder schlug Zugeda zu.
    Diesmal schaffte er es, die beiden Hälften voneinander zu lösen. Sie kippten beide zu Boden und sahen dort aus wie deformierter, durchsichtiger Teig.
    Geschafft?
    Zugeda knurrte wie ein Mensch, der mit sich und seiner Arbeit zufrieden war. Die Klinge sank nach unten. Der Leichengestank widerte ihn zwar an, er holte dennoch Luft, als er auf die dreigeteilte Gestalt zuging und vor ihr stehenblieb.
    Er schaute sie genau an.
    Links von ihm lag die eine Körperhälfte, an der rechten Seite die andere. Und vor ihm hatte der weiche Schädel seinen Platz gefunden, der aussah, als hätte man ein paarmal mit einem flachen Eisenstück dagegen geschlagen. Eine schiefe Fratze, wo nichts mehr an seinem Platz war.
    Aber die Augen bewegten sich. Sie rollten und bewegten sich noch in der weichen Masse. Zugeda sah dies auch nicht als letzte Zuckungen an, das hier war etwas völlig anderes, denn in den Augen las er noch einen Ausdruck.
    Sie waren nicht so tot, wie er es gern gehabt hätte, denn dieser kalte Blick war daraus nicht verschwunden. Zugeda fühlte sich fixiert. Er entdeckte in diesen Kreisen eine fürchterliche Drohung, die er natürlich auf sich bezog.
    Nein, dieses Wesen war noch nicht erledigt. Es war nicht tot, und er wollte kaum glauben, was er mit eigenen Augen präsentiert bekam. Die drei widerlichen Schleimteile zuckten nicht nur, sie bewegten sich sogar aufeinander zu.
    Da glitten die Arme ebenso über den Boden wie die Beine und hinterließen eine dünne Schicht aus Schleim, die den Untergrund zu einer gefährlichen Rutschbahn machte.
    Aus den drei Teilen wollte sich wieder eine Schleimmasse hervorformen, und sie würde es schaffen, alles wies darauf hin.
    Zugeda verlor etwas von seiner Kälte. Nicht daß er nervös gewesen wäre, er war nur geschockt, er sprach flüsternd in seiner Heimatsprache, als wollte er irgendeinen Götzen um einen großen Gefallen bitten. Nur tat ihm der nicht den Gefallen, und Zugeda erlebte, wie sich der Kopf auf den Oberkörper zubewegte.
    Er holte wieder aus.
    Diesmal hob er das Schwert über den Kopf, denn er wollte von oben nach unten schlagen und das verfluchte Wesen, wenn eben möglich, in der Länge teilen. Um einen Erfolg zu erringen, mußte er es in viele Stücke hauen, die würden sich wohl kaum so locker wieder zusammenfügen, zumindest glaubte er das.
    Zugeda kam nicht mehr dazu.
    Eine Schleimklaue war schneller. Sie hatte sich buchstäblich an ihn herangeschlichen und war auch völlig geräuschlos über den Boden geglitten, bis zu seinem Fuß.
    Dort drehte sich die Klaue um den Knöchel wie das Tentakel eines Kraken.
    Zugeda spürte die Berührung, als er noch in der schlagbereiten Haltung stand. Er wollte noch zuschlagen, aber die Klaue hatte Kraft, die ihn nicht nur überraschte, sondern gleichzeitig auch außer Gefecht setzte.
    Sie riß am Bein, der Japaner verlor seine Standfestigkeit und kippte nach hinten.
    Plötzlich sahen die Arme aus, als wollten sie einen Takt schlagen, und auch das Schwert geriet aus der Schlagrichtung. Da Zugeda die Arme weit gestreckt hatte, kratzte er noch mit der Schwertspitze über die Decke, danach gab es für ihn nur den Fall nach hinten. Er schlug mit dem Rücken auf.
    »Jetzt, Iris!«
    ***
    Iris Long und Alvin Shephard hatten immer wieder nach einer Chance gesucht, aus diesem verdammten Zimmer zu entwischen. Bisher war es ihnen nicht gelungen. Zwar war der Weg zur Tür nicht direkt versperrt, aber der Mann mit dem Schwert beherrschte die Szene schon. Zudem verstand er es, seine Waffe blitzschnell zu führen. Einem derartigen Stoß zu entwischen, war fast unmöglich.
    Sie hatten sich so dicht wie möglich zusammengestellt. Sie brauchten sich jetzt, jeder mußte den anderen spüren, als

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