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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollten sie sich gegenseitig die nötige Kraft geben.
    Hinter ihnen befand sich das verschlossene Fenster. Weiter konnten sie nicht mehr zurück, aber sie schauten zu, wie der Japaner dieses widerliche Wesen attackierte.
    Das Schwert fuhr in den schleimigen Körper. Es zerhieb diese unglaubliche Gestalt, wobei sich der Verwesungsgeruch noch mehr verstärkte und Iris es fast nicht aushielt.
    Für Shephard war der Anblick ebenfalls nicht begreifbar. So etwas hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Was hier ablief, stellte sämtliche Naturgesetze auf den Kopf, auch deshalb, weil das Wesen zwar geteilt, aber nicht vernichtet war, denn die einzelnen Stücke bewegten sich gleitend über den Boden und rutschten aufeinander zu, um wieder einen neuen Körper zu bilden.
    »O Gott, das glaube ich nicht. Nein, das glaube ich nicht!« keuchte der Ingenieur.
    Iris sagte nichts. Sie hatte die Hände wieder von ihrem Mund entfernt und hielt sie nun geballt. Sie stand leicht nach vorn gebeugt, als stünde sie dicht davor, den Japaner wieder anzufeuern.
    Der versuchte es mit einem anders angesetzten Schlag, aber der Ghoul war schneller.
    Beiden Zuschauern stockte der Atem, als sie sahen, wie sich eine Schleimhand um den rechten Knöchel des Japaners drehte und ihn derartig fest umklammerte, daß er den Mann umreißen konnte.
    Er krachte auf den Rücken, hielt das Schwert allerdings fest, und die schleimigen Massen vereinten sich auch weiterhin, wobei die Klaue nicht losließ.
    Das war die Chance.
    Deshalb der Ruf des Mannes, es nun mit der Flucht zu wagen. An seine Wunde an der Stirn dachte er nicht mehr. Das Blut war ihm glücklicherweise nicht in die Augen gedrungen, er konnte normal sehen. Iris Long, die seinen Ruf gehört haben mußte, war trotzdem so geschockt, daß sie sich nicht von der Stelle rührte.
    »Komm doch!«
    Aus fremden Augen schaute sie Alvin an.
    Shephard wollte nicht allein fliehen. Bevor Iris sich versah, hatte er ihre Hand gepackt und zerrte sie von der Wand weg. Die Ärztin taumelte hinter ihm her, wurde immer noch gehalten, auch als es auf die Tür zuging. Sie mußten einfach verschwinden, es gab keine zweite Chance mehr. Wenn es der Japaner erst einmal schaffte, sich zu befreien, waren ihre Leben nichts mehr wert.
    Dr. Shephard behielt in diesen Augenblicken die Nerven. Es war eben gut, daß sie nicht gemeinsam durchdrehten, und er zerrte Iris weiterhin auf die Tür zu. Dabei schlug er einen Bogen. Er wollte auf keinen Fall in die Nähe des Japaners gelangen, so daß dieser ihnen mit einem über den Boden geführten Schlag die Beine durchtrennte.
    Zugeda hatte genug mit sich selbst und dem Ghoul zu tun. Iris und Alvin drückten sich an der Wand entlang. Angst peitschte sie. Die gleiche Angst mußten Kinder verspüren, die sich im großen Wald verlaufen hatten. Hier war es nur das leere Büro mit der zum Glück weit offenstehenden Tür, durch die Iris zuerst stolperte, weil der Mann kräftig an ihrem Handgelenk gezerrt hatte.
    Sie schafften es.
    Beide waren so schwach, daß sie sich kaum auf den Beinen halten konnten und gegen die andere Seite der Gangwand prallten, wo sie erst mal stehenblieben und nach Luft rangen.
    Es war noch nicht okay, aber es ging ihnen inzwischen etwas besser. Sie waren vorerst außer Lebensgefahr. Nur wußten sie nicht, wohin sie fliehen sollten.
    Iris hatte die Idee. »Da ist doch die Treppe, die nach oben führt, wo noch nichts ausgebaut ist.«
    »Meinst du?«
    »Ja, ich weiß keine andere Möglichkeit.«
    Alvin überlegte. Dabei schaute er sich um. Seine Handflächen glitten über die Kleidung, da er den kalten Schweiß endlich loswerden wollte, und schließlich stimmte er zu. »Es ist vielleicht besser, als hier unten zu bleiben.«
    Wieder übernahm er die Führung. Iris ließ auch die Hand des Mannes nicht los. Es gelang ihr noch ein letzter Blick in das Zimmer, wo sich allerdings kaum etwas verändert hatte, denn der Japaner war noch immer dabei, mit dem Wesen zu kämpfen.
    Iris und Alvin mußten den Gang weiter durchlaufen. An seinem Ende existierte so etwas wie ein Flur, und da führte auch die Treppe hoch in eine zweite Etage, die sich allerdings nur in diesem Teil der Halle ausbreitete. Das große Versuchslabor umfaßte beide Etagen, denn da wurde auch Höhe benötigt.
    Die Treppe bestand aus schlichten Holzplatten. Sie waren nicht sehr dick, und beide befürchteten, daß sie einbrechen konnte, deshalb liefen sie auch hintereinander. Einmal knickte sie

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