0832 - Die Brut ist los
Kollege gesagt. Aber wir müssen herausfinden, wer hier noch alles umherirrt, und dabei sollten Sie uns helfen. Es ist nicht viel, nur einige Fragen beantworten.«
Iris hob die Schultern. Sie war wohl nicht in der Lage. Der Mann versuchte, sich zusammenzureißen, was auch einigermaßen klappte, zumindest erfuhren wir die Namen der Gehetzten.
Ich kannte weder einen Dr. Shephard noch eine Dr. Long, doch das spielte jetzt keine große Rolle, auch nicht ihre Aufgabe, die sie hier zu erfüllen hatten. Wir würden später darüber reden. Suko und ich wollten nur wissen, wie viele Gegner noch auf uns warteten und wo sie sich möglicherweise versteckt hielten.
»Drei waren es.«
»Wie bitte?«
»Ja«, sagte Shephard. »Zwei Schleimwesen und dieser widerliche lebende Tote.«
Suko räusperte sich. »Den Ghoul haben wir vernichtet und den Zombie auch. Bleibt nur noch der Ghoul.«
»Und der Japaner!«
Plötzlich stand mein Freund auf der Stelle, als wäre er dort eingefroren. »Japaner, sagten Sie? Der Mann mit dem Schwert?«
Shephard nickte.
»Wissen Sie, wo sich die beiden aufhalten?«
»Ja, unten in einem der Räume. Der Japaner hat versucht, den anderen zu töten. Er hat ihn zerstückelt, aber der wuchs wieder zusammen und hat den Knöchel des Mannes mit seiner schleimigen Klaue umklammert. Mehr konnten wir nicht sehen, denn der Japaner wollte uns töten. Uns ist gerade noch die Flucht gelungen.«
»Also ist er hier!« murmelte Suko und nickte. »Man hat ihn geschickt. Er ist derjenige, der die Spuren vernichten soll. Er nimmt keine Rücksicht. Okay, wir werden ihn uns holen. Wo genau können wir ihn finden?«
»Unten in dem Raum. Es ist der sechste oder siebte in dem Gang.«
»Das machen wir glatt.«
Shephard krallte sich an Suko fest. »Und was geschieht mit uns? Wollen Sie uns hier allein lassen?«
»Ja, Ihnen wird keine Gefahr drohen, wenn es stimmt, was sie gesagt haben und nicht noch irgendwelche andere Monstren hier durch die Halle geistern.«
»Nein.«
Suko war schon auf dem Weg. Ich folgte ihm, denn jetzt war das letzte Kapitel aufgeschlagen worden…
***
Der Fuß lag neben ihm, und der Samurai hatte sich durch diese Tat befreien können. Kein einziger Schmerzenslaut war über seine Lippen gedrungen, da hatte es Zugeda geschafft, sich unwahrscheinlich zusammenzureißen. Aber er war auch der beste, und er würde alles tun, um seinen Auftrag zu erledigen. Obwohl das Blut aus seiner Wunde floß und sich auch im Zimmer verteilt hatte, dachte er nicht an Aufgabe. Er spielte allerdings mit dem Gedanken, sein Leben zu beenden, später, wenn er die Frau und den Mann erwischt hatte.
Noch aber versperrte ihm der Ghoul den Weg zur Tür. Um überhaupt auf dem einen Fuß stehen zu können, mußte sich Zugeda auf seinem Schwert abstützen.
Und der Ghoul kam. Er waberte auf ihn zu, und er sah, welche Schwierigkeiten der blutende Mann hatte. Um den Beinstumpf hatte sich Zugeda ein Taschentuch gewickelt, was natürlich nicht viel half. Er ließ das Wesen an sich herankommen, bis es in die Schlagweite seines Schwerts geriet.
Wie beim ersten Angriff drückte er die Klinge tief in den weichen Schleimkörper hinein, hatte mit beiden Händen zugefaßt und wuchtete das Wesen hoch.
Es war aufgespießt, es hing auf der Schwertklinge, dann brüllte der Samurai auf, als er sich auf einem Fuß stehend drehte und auch das Schwert die Bewegung mitmachte.
Der Ghoul schwebte über dem Boden. Durch die Drehung packte auch ihn die Fliehkraft, und er rutschte an der Klinge entlang, bis er sich von ihr lösen konnte und die Kraft ihn gegen die Wand trieb, vor die er mit einem klatschenden Geräusch prallte.
Für den Samurai war der Weg zur Tür frei.
Er humpelte hin. Sein Beinstumpf schwebte in der Luft. Durch den Stoff des Taschentuchs war das Blut gedrungen, das zu Boden tropfte.
Zugeda erreichte die Tür.
Er riß sie auf, schaute nicht mehr zurück und wußte für einen Moment nicht, in welche Richtung er gehen sollte. Er dachte daran, daß auch er über das Dach Einlaß in die Halle gefunden hatte und nahm deshalb an, daß der Mann und die Frau auch dorthin verschwunden waren: Er schlug die eigentlich falsche Richtung ein. Humpelnd und springend, sich auf dem Schwert und an der Wand abstützend, schwankte er wie ein verletztes Ungeheuer durch den Flur, dabei eine dünne Spur aus Blutstropfen hinterlassend…
***
Genau diese Spur sahen auch wir, als wir die von Dr. Shephard beschriebene Tür erreicht hatten.
Wir
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