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0833 - Hexenliebe

0833 - Hexenliebe

Titel: 0833 - Hexenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nichts geschieht ohne Motiv. Suko muß da voll in ein Fettnäpfchen getreten haben, er hat sich…«
    »Bevor du weiterdenkst, Glenda, hör mich mal an. Es kann ihn auch überrascht haben, blitzartig, in der vergangenen Nacht. Ein Überfall, durch wen auch immer.«
    »Möglich. Wann hast du ihn denn zum letztenmal gesehen, John?«
    »Gestern abend.«
    »Dienstlich, privat?«
    »Hier im Büro. Wir hatten noch das Theater mit dieser japanischen Firma, die Crash-Tests mit Leichen vorgenommen hat. Ich mußte da noch einen Bericht abgeben…«
    »Halt mal. Ob das der springende Punkt ist?«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. Verdammt, warum hatte ich daran nicht gedacht? Der Tamura-Konzern hatte sich nicht gescheut, einen Killer zu schicken, der zusammen mit zwei Helfern Leichen aus den Gräbern raubte. Wir hatten diesen Menschen das Handwerk gelegt, und ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß dieser Konzern noch einmal so in die Öffentlichkeit trat. Aber eine Rache gegen Suko und später auch gegen mich, das war möglich.
    »Macht es bei dir klick?«
    »Sogar klack.«
    »Dann sollten wir versuchen, dort nachzuforschen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir würden auf Granit beißen. Zudem hat Sir James eine offizielle Mitteilung erhalten, daß sich der Konzern vorläufig vom europäischen Markt zurückgezogen hat. Man hat offiziell eingesehen, Unrecht getan zu haben. Ich kann jetzt nicht wieder anfangen, um noch einmal ein Loch zu bohren.«
    »Offiziell natürlich nicht.«
    »Auch inoffiziell nicht, Glenda. Die Sache ist abgeschlossen und vorbei. Aber du behältst sie trotzdem im Hinterkopf, denke ich?«
    »Das versteht sich.«
    Jemand öffnete die Tür. Es war Sir James, dem wir sofort ansahen, daß etwas passiert war. Er blieb ein wenig irritiert stehen und schaute uns etwas weltfremd an.
    »Ist was, Sir?«
    Er nickte, schloß die Tür und hielt ein weißes Blatt Papier in die Höhe. »Auf diesem Blatt hier steht das offizielle Ergebnis der Blutuntersuchung.«
    »Und?«
    Er schaute hin, atmete tief ein und sagte dann: »Es ist zuviel wissenschaftlicher Kleinkram dort geschrieben, uns dürfte auch nur das Resultat interessieren, und das ist überraschend genug.«
    »Ist es Sukos Blut?« Ich konnte nicht mehr an mich halten.
    »Nein.«
    »Gut.«
    Sir James rückte die Brille zurecht. Glenda und ich wußten, daß er noch nicht fertig war und das dicke Ende nachkommen würde. »Es ist Blut, das steht fest. Unsere Spezialisten haben es nicht nur einmal analysiert, sondern mehrere Male, und das Ergebnis war immer gleich. Es gibt keinen Irrtum. Dieses Blut, und jetzt hören Sie bitte genau zu, ist einige hundert Jahre alt…«
    ***
    Mit allem hatten wir gerechnet, damit nicht. Sir James fügte nichts mehr hinzu. Er ging mit schweren Schritten auf einen Stuhl zu und setzte sich dort nieder, während Glenda mich anblickte und ich ihrem Blick auch nicht auswich.
    Wir waren sprachlos.
    Ich schüttelte die Starre zuerst von mir und holte mir einen frischen Kaffee. Den brauchte ich jetzt einfach. Dann suchte ich mir einen Platz aus, trank und sah den auffordernden Blick meines Chefs auf mich gerichtet.
    »Sie erwarten einen Kommentar, Sir?«
    »Ja.«
    »Es fällt mir schwer«, murmelte ich. »An dem Ergebnis der Analyse gibt es nichts zu rütteln.«
    »Richtig.«
    »Gut, Sir. Dann hätte Suko einen Besucher in seiner Wohnung gehabt, der einige hundert Jahre alt gewesen ist.«
    »Das ist die Folgerung dessen.«
    »Und wer kann es gewesen sein?« fragte Glenda, die ihre Starre auch hinter sich gelassen hatte.
    »Ein Dämon. Einer, der die Zeiten überwunden hat, der verdammt lange lebt.«
    »Denken Sie an einen Vampir?«
    »Zum Beispiel.«
    Glenda kriegte eine Gänsehaut. »Wenn ich mir vorstelle, daß ein uralter Blutsauger durch London geistert, fühle ich mich nicht gerade besser. Das muß ich mal sagen.«
    »Wobei wir uns nicht auf einen Vampir festlegen sollten«, warf Sir James ein. »Auch andere Dämonen können dies schaffen. Vampire selbst besitzen wohl kaum eigenes Blut. Es muß eben das Blut der Opfer gewesen sein, das sich über all die lange Zeit in seinem Körper gehalten hat.«
    »Tja, ich weiß nicht«, sagte ich schulterhebend. »Das ist mir alles viel zu vage, zu suspekt. Aber wenn Sie mich nach einem Rat oder Vorschlag fragen, Sir, dann muß ich Ihnen leider sagen, daß ich auch nicht viel mehr weiß. Ich kann Ihnen keinen besseren Vorschlag machen. Ich weiß nicht, wo wir den Hebel ansetzen sollen. Obwohl wir

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