0834 - Rebell gegen ES
dachte er, daß der Greis endgültig seinem religiösen Wahn verfallen war.
Um so besser, denn dann bestand keinerlei Gefahr mehr, daß er ihre Pläne durchkreuzen könnte!
2.
Hotrenor-Taak stand am Panoramafenster seines Büros im Stabsquartier und blickte auf die subplanetare Stadt hinaus.
Die Stadt erstreckte sich über drei Lavahügel dahin und reichte vom Ufer des Leuchtenden Meeres bis zum Fuß der Grottenwand. Die Stadt war im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden gestampft worden.
Robotmaschinen hatten in Fließbandproduktion ein Gebäude nach dem anderen an Ort und Stelle erstehen lassen.
Das Fertigungsmaterial bestand aus eingedampftem Naturgestein, das mit stahlfesten Kunststoffen versetzt worden war. Diese so erhaltene „Betonlegierung" wurde in energetische Verschalungen gegossen, die bereits in der endgültigen Form des zu errichtenden Gebäudes projiziert wurden. Wenn der Baustoff abgebunden hatte, wurden die Projektoren einfach abgeschaltet.
Auf diese Weise waren bereits Hunderte von Gebäuden der verschiedensten Formen errichtet worden.
Hotrenor-Taak hatte nicht darauf bestanden, daß die Gestaltung der Bauwerke zweckentsprechend war.
So war es dazu gekommen, daß eine atypische Larenstadt voll bunter Vielfalt entstand, die sich immer weiter ausdehnte.
Und die Stadt würde noch weiter wachsen, bis der Zeitpunkt feststand, zu dem sie diese Galaxis durch das Black Hole verlassen konnten. Der Tag war nicht mehr fern ...
Bis dahin mußte Hotrenor-Taak jedoch alles tun, um seine Leute bei Laune zu hatten. Er wußte, daß Unzufriedenheit unter seinen Leuten herrschte. Viele wollten nicht einsehen, daß sie große Gebiete der Milchstraße kampflos räumen mußten und in dem strategisch unbedeutenden Sektor von Arcur-Beta Position bezogen.
Auch für diese Unzufriedenen war diese Stadt gedacht. Hier sollten sie Abwechslung finden, sich vergnügen und von ihren grüblerischen Gedanken abgelenkt werden. Täglich trafen über die Transmitterstation Hunderte von Soldaten ein, die hier wegen besonderer Verdienste Urlaub auf Zeit machen durften.
Die Stadt diente aber auch noch einem Zweck, den Hotrenor-Taak jedoch nicht publik machte. Er brachte hier nach und nach auch jene Offiziere unter, die er der Konspiration gegen sich verdächtigte. Er tat dies, um sie besser im Auge behalten und kontrollieren zu können.
Doch gab es seit einigen Tagen Anzeichen dafür, daß er in dieser Beziehung zuviel des Guten getan hatte. Er hatte die Übersicht über seine Gegner verloren. Er fühlte, daß sich etwas zusammenbraute. Es gab versteckte Anzeichen dafür, daß einige der Offiziere sich gegen ihn verschworen hatten und ein Komplott planten. Er kannte nur keine Namen.
In diesem Zusammenhang beschäftigte ihn eine Frage: War es Zufall, daß ausgerechnet jetzt der, Überschwere Maylpancer auf Dhoom aufgetaucht war?
Der Türsummer ging, und Hotrenor-Taak sagte: „Herein."
Er drehte sich nach dem Besucher um und erkannte Jorkan-Thau, seinen Stellvertreter, der Kenor-Waat abgelöst hatte. Hotrenor-Taak hatte Jorkan-Thau nicht das Amt des Stellvertreters übergeben, weil er ihn für fähiger als seinen Vorgänger hielt, sondern weil er zu jenen Offizieren gehörte, die er im Auge behalten wollte.
„Was gibt es?" fragte Hotrenor-Taak.
„Ich bringe die Aufstellung jener Männer, die für das Fest der Urquelle Sonderurlaub erhalten sollen", antwortete Jorkan-Thau. „Es bedarf nur noch Ihrer Genehmigung, Verkünder."
Jorkan-Thau überreichte ihm einen flachen Speicher. Hotrenor-Taak schaltete ihn ein, so daß die Reihe der Namen über den Monitor lief: Despa-Caal - Waarino-Tet - Hesdard-Spaak ...
„Wieviele sind es?" fragte Hotrenor-Taak.
„Dreitausend."
„Mach welchen Gesichtspunkten wurden sie ausgewählt?"
„Nach ihren Verdiensten, die sie sich für unser Volk erworben haben."
Hotrenor-Taak entging die besondere Betonung nicht, es hätte ihn auch gewundert, wenn Jorkan-Thau jene Soldaten ausgesucht hatte, die ihm, Hotrenor-Taak, besonders treu ergeben waren.
Hotrenor-Taak genehmigte den Sonderurlaub dennoch.
„Sorgen Sie dafür, daß die Männer so schnell wie möglich dienstfrei von ihren Schiffskommandanten bekommen und nach Dhoom gebracht werden", sagte Hotrenor-Taak dazu.
„Ich werde das in die Wege leiten", versprach Jorkan-Thau. Er zögerte, bevor er hinzufügte: „Ich möchte Sie noch einmal daran erinnern, daß Maylpancer darauf wartet, von Ihnen empfangen zu werden,
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