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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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irgendwann…«
    »Du hast die Hoffnung noch nicht aufgegeben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Und das werde ich auch nicht. Niemals. Und deshalb ist es auch so wichtig, dass wir den Zwitter treffen. Mit ihm reden. Ihn auf unsere Seite ziehen! Er trägt unglaubliche Macht in sich, und er ist im gewissen Sinn die einzige Kreatur, die je aus der Hölle der Unsterblichen entkam. Auch das Langka besaß offenbar eine besondere Affinität zu dieser Dimension. All seine Kräfte schienen genau auf die dortigen Verhältnisse und Bedingungen zugeschnitten zu sein. Eines Tages wird dieses Erbe in dem Zwitter durchbrechen, und wer weiß, welche Möglichkeiten ihm dann offen stehen.«
    In diesem Moment wurde ein Schlüssel gedreht. Die Tür des Etablissements schwang nach innen auf. Zamorra und Nicole blickten in Audreys Gesicht. Sie lächelte ihnen scheu entgegen. Die schwarzen Haare wirkten wirr und ungepflegt. »Ich habe eure Ankunft bemerkt. Es ist gut, dass ihr gekommen seid.« Sie trat zurück und winkte den beiden, einzutreten.
    »Ist der Zwitter schon hier?«, fragte Zamorra und folgte der Einladung.
    »Er wird bald eintreffen«, versicherte Audrey und schloss die Tür hinter den Neuankömmlingen wieder.
    »Willst du ihm nicht die Tür offen lassen?«
    »Erstens wollen wir doch nicht, dass sich irgendwelche Kunden während unseres Treffens in den Club verirren, und zweitens wird er nicht auf diesem Weg hierher kommen.«
    »Sondern?«, hakte Zamorra nach.
    »Er befindet sich in einer anderen Dimension und wird von dort aus direkt zu uns stoßen.«
    Zamorra nahm diese Aussage ungerührt zur Kenntnis. »Ist er fähig, aus eigener Kraft ein Dimensionstor zu öffnen?«
    Audrey zuckte mit den Schultern. »Ich gehe davon aus.«
    Das Innere des Etablissements war in warmes, schummriges Licht getaucht. An der Decke hingen mehrere mit rotem Stoff überzogene Lampen. Im Raum verteilt standen etwa zehn kleine Tische, jeder für sich durch geschmackvolle Trennwände in der Art eines Separees abgeteilt. Die Stühle waren mit gepolstertem Leder überzogen und eher Sessel zu nennen - für die Bequemlichkeit der Gäste wurde hier alles nur Erdenkbare getan.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach durften sie auch entsprechend dafür bezahlen. Nun, da Zamorra sah, welche Art der Erotik hier gepflegt wurde, wunderte es ihn nicht mehr, dass eine Spitzenfrau wie Audrey hier angestellt war. Hier ging es wohl tatsächlich um gehobene Ansprüche , die mit einfachem Sex nicht viel gemein hatten.
    »Was sagt der Besitzer dazu, dass Sie außerhalb der Öffnungszeiten Gäste empfangen, Audrey?«, fragte Nicole.
    »Charles kümmert sich nicht darum, dafür hat der Zwitter gesorgt. Charles hat mir den Schlüssel ausgehändigt und es sofort danach wieder vergessen. Offiziell öffnen wir erst in vier Stunden - Charles wird von unserem kleinen Treffen niemals erfahren.«
    Der Parapsychologe ließ sich auf einen der Stühle fallen, streckte die Beine aus und verschränkte die Hände im Nacken. »Jetzt heißt es also warten.« Wo seine Haut die hohe Sitzlehne berührte, spürte er die angenehme Kühle des Leders.
    »Ich spüre, dass Sie das Amulett nicht bei sich haben, Professor«, sagte Audrey. »Wo bewahren Sie es auf?«
    »Wir haben es im Château zurückgelassen, doch wenn der Zwitter Ihnen per Gedankenaustausch so vieles offenbart hat, dürften Sie auch wissen, dass…«
    »… dass Sie Merlins Stern jederzeit zu sich rufen können. Ja, das ist mir bekannt. Ich höre Misstrauen in Ihrer Stimme, Professor.«
    »Was Sie Misstrauen nennen, bezeichne ich als Vorsicht. Und ein wenig Vorsicht ist in unserem Job unerlässlich. Deswegen leben wir immer noch.« Er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. Deshalb waren sie auch nicht unbewaffnet nach Paris gekommen - der Zwitter hatte nur von dem Amulett geredet, nicht aber vom Dhyarra-Kristall oder den DYNASTIE-Laserstrahlern. »Erzählen Sie uns mehr über Ihre Begegnung mit dem Zwitter. Sie sagten, seine Verwandlung sei immer noch nicht…«
    Er brach ab, als ein hohes Summen ertönte. Der Laut schwoll immer weiter an, bis er unangenehm in den Ohren dröhnte. Nicole verzog das Gesicht.
    »Er kommt«, erklärte Audrey. Sie schien nicht im Mindesten beunruhigt zu sein. »Ein Dimensionstor öffnet sich. Es zeigt alle Merkmale eines Tores, das in Skraagk geöffnet wurde.«
    Vor der Theke schimmerte die Luft inzwischen in sattem Rot, Nebel wallte auf. In der Luft kondensierten Tröpfchen und fielen zu Boden.
    »Eine

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