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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hörte davon, dass ihr eine eigenbrötlerische Existenz führt«, sagte der Suchende und zeichnete mit der erhobenen rechten Hand ein Symbol in die Luft, dessen Magie die Affenkreatur augenblicklich auf der Stelle bannte. Reglos stand sie da, nicht mehr in der Lage, auch nur die kleinste Bewegung durchzuführen.
    Der Suchende war zufrieden. Wie erwartete zeigte der relativ schwache Bannzauber durchschlagenden Erfolg. »Ich weiß, dass du mich noch hören kannst, und ich rate dir, dir meine Wort zu Herzen zu nehmen. Ich werde den Bann um dich lösen, und dann wirst du mich zu eurem Anführer Korom führen! Du hast gesehen, wozu ich fähig bin. Es wäre mir ein Leichtes, deine erbärmliche Existenz auszulöschen.«
    Einen Herzschlag später erlosch die Magie, die dem Affen jede Bewegung verweigert hatte. Augenblicklich griff die Kreatur den Suchenden an. Sie fuhr ihre Krallen aus und schlug sie mit einem triumphierenden Grollen in den Hals ihres Gegners.
    ***
    Zamorra und Nicole erreichten Paris in Rekordzeit, was vor allem der Tatsache zu verdanken war, dass Nicole hinter dem Steuer ihres Lieblingsflitzers saß, einem weißen Cadillac Cabrio Baujahr '59 mit gut 300 PS.
    Sie hatte Glück; heute rechnete niemand ihre überhöhte Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen den Autobahnmautstellen aus, um ihr danach eine Anzeige wegen permanenter Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu verpassen. Dieses Vorgehen nahm mittlerweile überhand, aber Nicole hatte ein Näschen dafür, wann jemand die Maut-Zeiten verglich und wann nicht. Heute war so ein Nicht-Tag.
    Dafür konnte sie aber verfolgen, wie die Nadel der Tankanzeige in Rekordzeit der Null entgegenflitzte. 25 bis 30 Liter Benzin auf 100 km waren bei diesem Tempo noch wenig.
    Audrey hatte am Telefon die Adresse eines Nachtclubs für gehobene Ansprüche genannt; genau vor dessen Tür standen die beiden Dämonenjäger nun. Der Cadillac parkte am Ende der kleinen Seitenstraße.
    Nicole musterte die Ausstellungsstücke des kleinen Schaufensters. Vor einem gewellten Vorhang aus dickem roten Stoff, der jeden Blick ins Innere des Raumes verweigerte, prangten hier spitzenbesetzte Dessous auf schwarzem Samt, gerahmte Fotos von sehr leicht bekleideten Serviermädchen und Ähnliches. Nicole zeigte ein schwaches Lächeln. »Na, da erübrigt sich wohl die Frage, welche Art gehobener Ansprüche hier bedient werden.« Ihre Stimme troff vor Ironie.
    Zamorra räusperte sich. »Audrey betonte, dass dies kein…« Er suchte nach dem richtigen Wort.
    »Puff ist«, nahm ihm Nicole bissig die Aufgabe ab, den Satz zu Ende zu führen.
    Der Parapsychologe grinste. »Jedenfalls fällt es mir dennoch schwer, mir Audrey als Angestellte dieses Ladens vorzustellen. Sie ist nicht der Typ Frau, der…«
    »Wir wissen kaum etwas über sie«, unterbrach Nicole unwirsch. »Gehen wir rein«, forderte sie dann und drückte gegen die Eingangstür. Sie bewegte sich keinen Millimeter. Es war abgeschlossen.
    »Muss wohl an der frühen Nachmittagsstunde liegen«, meinte Zamorra. »Um diese Zeit ist hier noch nichts los.«
    »Genau deshalb wählte der Zwitter doch dieses Etablissement als Treffpunkt. Er mag keine Zeugen für unsere Begegnung. Das alles gefällt mir nicht, Chéri!«
    »Glaubst du, dass Andrew uns in eine Falle locken würde?«
    »Was soll die Frage?«, zischte Nicole. »Der Zwitter ist nicht Andrew, das weißt du genau.«
    »Aber Andrew ist ein Teil von ihm, und…«
    »… und ebenso Torre Gerret. Glaubst du etwa, er ist uns dankbar dafür, dass wir ihn befreit haben?« Sie lachte bitter. »Wahrscheinlich ist er das auf seine Weise sogar, aber es wird ihn wohl nicht daran hindern, uns zu killen, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Sieh dir an, was aus der ganzen Befreiungsaktion geworden ist! Wir hätten uns nie darauf einlassen dürfen.«
    »Wenn du wie ich die absolute Verlorenheit und Qual in der Hölle der Unsterblichen gefühlt hättest, würdest du anders reden. Egal, welche Art Mensch Gerret ist oder war - er war ein Mensch! Und kein Mensch hat eine solche Bestrafung verdient!«
    »Und jetzt ist er befreit, während all die anderen, die weniger Schuld auf sich geladen haben, die vielleicht ihr ganzes Leben dem Kampf gegen die Hölle widmeten, noch dort gefangen sind!«
    Zamorra ballte die Fäuste. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt. »Das weiß ich, Nicole, und es gefällt mir überhaupt nicht! Aber wir werden momentan nichts daran ändern können. Vielleicht,

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