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0835 - Im Kreisel der Angst

0835 - Im Kreisel der Angst

Titel: 0835 - Im Kreisel der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie kuschen müssen. Jetzt konnte sie den Typen beweisen, was sie wert war. »Ihr werdet es nicht glauben«, sagte sie leise und schaute beide intensiv an. Es klappte, ohne daß sie schielen mußte. »Dieser Mann, dieser Chinese, dieser Inspektor will seine tote Freundin allein beerdigen. Ganz allein. Nur die beiden.«
    Die letzten Worte hatten gesessen. Selbst Gil Atoro hörte damit auf, seine Fingernägel zu betrachten. Dafür spitzte er die Lippen und pfiff leise.
    Wesley Dragg wurde überfreundlich. »Bitte?« fragte er. So hatte er lange nicht mehr geredet.
    Amy Potter nickte. »Ja, er will sie wohl wegschaffen. Es kommt nur auf ihn an.«
    »Kann er das denn?«
    Sie nickte Dragg zu. »Muß wohl sein.«
    Wesley verzog das Gesicht. Er lehnt sich auf seinem Stuhl zurück, hob ein Bein an und umklammerte sein rechtes Knie mit beiden Händen. Wesley Dragg war ein knochiger Typ mit Haaren, die hellblond gefärbt waren. Er trug sie mittellang und hatte sie nach hinten gekämmt. Über der Stirn hatte er sich eine Tolle gefönt. So wie er hatten die Aufreißer in den fünfziger Jahren ausgesehen.
    Von dieser Zeit schwärmte auch er, obwohl er sie nur aus alten Filmen kannte. Seine Augen waren blau, der Mund etwas breit und weibisch. Um seine Handgelenke spannten sich mehrere enge Ketten. »Ich will ja nicht viel sagen, Amy, aber das hätte ich gern erklärt. Wirst du doch verstehen. Hier geht es um etwas Grundsätzliches, denke ich mal. Um unser Prinzip, um unsere Zukunft.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann laß hören.«
    »Ich habe alles gesagt. Er wird sie wegschaffen, Wes. Wohin, das weiß ich nicht. Aber das läßt sich ja feststellen. Wir kennen seinen Namen, ich weiß auch, wo er wohnt. Und es dürfte doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir es nicht schafften, ihn unter Kontrolle zu halten oder ihn zu beobachten.«
    »Wir drei?«
    »Wer sonst?«
    Dragg nickte und drehte sich, damit er Atoro anschauen konnte. »Was sagst du dazu, Gil?«
    Der zog die Nase hoch.
    »Ist das alles?«
    »Ich rieche Gefahr.«
    »Und wie soll die aussehen? Hast du Angst vor einem einzelnen trauernden Bullen?« höhnte Amy.
    »Nein, das nicht. Aber ich frage mich, ob er allein bleiben wird? Ich glaube sogar, daß der Unterstützung kriegt.«
    »So habe ich auch gedacht. Nur ist mein Onkel davon überzeugt, daß er diese Totenfeier normal durchziehen wird.«
    »Was heißt hier normal?«
    »Von seiner Sicht aus. Allein auf sich gestellt. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Gil Atoro senkte den Blick. Er war der Jüngste aus dem Trio. Schwarzhaarig mit dem Körper eines Tänzers. Man konnte ihn als durchtrainiert bezeichnen. Er war flink und stolz auf seinen Pferdeschwanz, der das lange Haar im Nacken zusammenhielt. Er liebte schwarze Kleidung, gab sich als Gruftie aus, hatte aber in anderen Gruppen keinerlei Erfüllung gefunden. Vor seiner Brust baumelten die zahlreichen Symbole, die an verschiedenen Ketten hingen. Er war stolz auf sein bleiches Gesicht, das er oft genug mit einer hellen Paste beschmierte. Dann malte er sich die Augenlider und deren unmittelbare Umgebung schwarz an. Er wollte den Eindruck erwecken, als wäre er direkt einem Grab entstiegen. Und er war stolz auf seine langen Fingernägel. »Gefällt mir nicht, gefällt mir gar nicht. Wir sollten den anderen Weg gehen und uns eine Leiche aus der Halle holen. Das ist sicher.«
    »Nichts ist sicher!« sagte Amy laut. »Gar nichts. Da können wir ebenso reinfallen. Oder wir lassen den ganzen Plan sausen.« Sie schaute Wesley dabei an. »Was sagst du?«
    »Ich überlege noch.«
    »Aber nicht zu lange.«
    »Nein, nein, keine Sorge.«
    Amy rückte nicht ab. »Wenn wir es geschickt anstellen, Freunde, kann uns gar nichts passieren. Wir lassen den Chinesen eben nicht aus den Augen. Wir wechseln uns mit der Beschattung ab. Das läuft wunderbar, und so etwas können wir auch.«
    »Meinst du?«
    »Ja, Gil.«
    »Das haben wir noch nie gemacht.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal.«
    Atoro war nicht überzeugt. Er wollte Wesleys Meinung wissen. »He, sag du doch was!«
    Dragg streckte seine Beine wieder aus. »Einigen wir uns auf einen Kompromiß.«
    »Kann man das?«
    »Halt dein Maul, Gil!«
    »Ich höre.«
    »Wir werden das tun, was uns Amy vorgeschlagen hat. Wir werden den Bullen unter Kontrolle halten. Sollte es nicht klappen, können wir noch immer in ein Leichenhaus gehen und uns dort einen Toten holen.«
    Amy Potter nickte. »Das ist ein guter Vorschlag.« Sie grinste Gil an. »Was sagst du

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