0835 - Rückkehr der Vernunft
Sturm auf die Kristallfelder blasen. Sie werden angreifen, aber sie werden ihr Vorhaben nicht zu Ende führen, denn überall werden Brindors sein. Danach ist der Spuk vorbei. Alle Haluter werden wieder Herr ihrer selbst sein, und keiner wird sich mehr wie eine Bestie b^-nehmen. Sie haben mein Wort darauf, Terraner." 6. Fünf Monate später, in den ersten Tagen des Oktober 3584 sah die Welt der Haluter wieder so aus wie vor dem Ausbruch der Katastrophe. Die Haluter waren normalisiert worden. Auf Nosar entwickelte sich neues, aktives Leben. Die Brindors waren wie umgewandelt. Jetzt begannen sie damit, die zahllosen Ideen zu verwirklichen, die sie im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hatten. Ronald Tekener und Jennifer Thyron hatten keine Schwierigkeiten mehr. Auch die Deportierten waren umgänglich und arbeiteten gut mit ihnen zusammen.
Einige Gruppen erwogen, die Kannibalkristalle nach Halut zu bringen, weil sie hofften, daß die fehlentwikkelten Kinder dann nicht deportiert zu werden brauchten, doch vorläufig konnten sich diese Gruppen noch nicht durchsetzen. Es gab starke Gegenkräfte, die für Halut eine ähnlich Katastrophe befürchteten, wie sie auf Terzrock eingetreten war.
Tekener und Jennifer versuchten ständig, die Haluter zu einer Hilfsaktion für das bedrängte NEI, alle anderen Menschen und die GAVÖK in der heimatlichen Milchstraße zu bewegen.
Zunächst stießen sie auf schroffe Ablehnung. Aber sie gaben nicht auf. Bei jedem Zusammentreffen mit den Halutern brachten sie das Gespräch auf ein solches Unternehmen.
Immer wieder bemühten sie sich um Unterstützung, und allmählich fanden sie Freunde, die dazu bereit waren.
Im Lauf der Monate wuchs die Schar der Einsichtigen. Der Plan nahm Gestalt an. Mehrere Raumschiffe wurden vorbereitet, obwohl die letzten Widerstände noch nicht überwunden waren.
Doch Jennifer Thyron beließ es nicht nur bei diesem Propagandafeldzug für den Kampf in der Galaxis.
Geschickt erinnerte sie an die alte Freundschaft mit den Terra-nern. Es gelang ihr, den Halutern das Gefühl zu vermitteln, daß sie ihre Freundschaft zu den Terranern, ihren Kindern, wiederentdeckt hatten. Besonders Erger Darg, Cornor-Lerz und Croor ROSS setzten sich für Tekener und Jennifer ein. Sie waren es, die bei den anderen Halutern die Furcht aufkommen ließen, man werde sich für alle Zukunft mit Schuldgefühlen plagen müssen, wenn man nicht endlich zur Tat schreite und helfe, wo Hilfe so dringend benötigt werde.
Und plötzlich wuchs die Zahl der hilfsbereiten Haluter explosionsartig an. Immer mehr Freiwillige meldeten sich, bis Cornor-Lerz schließlich 112 halutische Raumschiffe ausrüsten und mit qualifizierten Mannschaften besetzen konnte.
Die Flotte sollte in die Milchstraße fliegen. Die Kommandanten sollten Kontakt zum NEI aufnehmen und sich unter das Oberkommando der GAVÖK stellen.
Tekener und Jennifer waren am Ziel. Ihr beispielloser Propagandafeldzug hatte den angestrebten Erfolg.
Doch sie selbst mußten auf Terzrock zurückbleiben. Sie konnten den Flug in die Galaxis nicht wagen, weil ihre Zellaktivatoren durch die lari-sche Mitosestrahlung gefährdet waren.
Der Flug in die Milchstraße war gleichbedeutend mit dem Tod für die Aktivatorträger.
*
Ronald Tekener und Jennifer Thyron betraten voller Erwartung das Haus, das Cornor-Lerz bewohnte. Croor ROSS war kurz vor ihnen gekommen. Er unterhielt sich mit Cornor-Lerz im Vorraum des Hauses, in dem der Hausherr zahlreiche Kunstwerke von halutischen Künstlern ausgestellt hatte. „Ich freue mich, daß Sie gekommen sind", rief Cornor-Lerz. „Ich habe eine Überraschung für Sie."
Er führte seine Gäste in einen Wohnsalon. „Wir werden übermorgen starten", sagte Cornor-Lerz. „Alles ist vorbereitet. Die Frage ist nur, ob Sie auch dabei sein wollen."
„Das ist unmöglich", entgegnete Tekener.
„Es gibt eine Möglichkeit", widersprach Croor ROSS. „Wir haben uns lange mit dem Problem befaßt, und wir glauben, eine Lösung gefunden zu haben."
Cornor-Lerz fügte hinzu: „Sie haben mir zu verstehen gegeben, daß es für Sie unerträglich wäre, für den Rest Ihres Lebens aus der Milchstraße verbannt zu sein."
„Das ist wahr", sagte Jennifer. „So gern wir bei Ihnen sind, so sehr zieht es uns auch in die Heimatgalaxis zurück."
„Das kann ich ihnen nachfühlen", sagte Croor ROSS. „Auch Haluter können nicht ewig in der Verbannung leben. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß es die Mitosestrahlung nicht
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