0835 - Rückkehr der Vernunft
Auch sie stürzte unglücklich und verlor das Bewußtsein.
Croor ROSS löste sich brüllend vor Wut aus seinem Sessel. Er raste zum Funkleitstand und hieb die Haupttaste des Hyperfunksenders herunter. Die TORGORTH strahlte das Notrufsignal aus, mit dem sie die halu-tische Flotte verständigen konnte.
Anschließend versuchte der Kommandant, die Schutzschirme neu aufzubauen, doch erfolglos.
Die TORGORTH war ein Wrack.
Als sich Croor ROSS dessen bewußt wurde, blieb er plötzlich still auf der Stelle stehen. Er blickte auf den bewußtlosen Tekener hinab. Maßloser Zorn überfiel ihn. Er wußte, daß er einen Fehler gemacht hatte, aber er versuchte, alle Schuld auf Tekener zu schieben. Er stürzte sich auf ihn und riß ihn hoch. Als er jedoch die schlaffe Gestalt in den Händen spürte, kam er zu sich. Er ließ den Terraner zu Boden fallen. „In die Beiboote", befahl er mit rauher Stimme. „Wir verlassen die TORGORTH."
Die Niederlage schmerzte.
Auf den wenigen noch funktionierenden Bildschirmen konnte ROSS sehen, daß die SVE-Raumer abzogen. Die Laren hatten auf ganzer Linie gesiegt.
Einige Offiziere verließen die Hauptleitzentrale. Sie kehrten bereits nach einigen Minuten zurück, um Meldung zu machen. „Keines der Beiboote ist einsatzbereit."
Croor ROSS stand wie erstarrt in der Zentrale. Er wollte nicht glauben, was er gehört hatte, weil es ihm unwahrscheinlich erschien, daß die Laren ihn derart vernichtend geschlagen hatten.
Der Offizier wiederholte seine Worte: „Keines ist einsatzbereit. Wir haben alle überprüft. Wir haben keine Möglichkeit, die TORGORTH zu verlassen."
„Wie viele Ausfälle haben wir?" fragte der Kommandant. „Einunddreißig Tote, zwölf Verletzte."
Croor ROSS machte sich die heftigsten Vorwürfe, daß er sich auf den Kampf mit den Laren eingelassen hatte.
JDie KRAGHAT", rief der Funkleitoffizier, der am noch funktionierenden Hyperfunkgerät saß. „Sie kommt."
„Wir steigen aus", befahl ROSS. „Nehmen Sie die beiden Terraner mit."
Die Haluter hoben die Bewußtlosen auf und trugen sie durch das Wrack. Im inneren Bereich des Schiffes funktionierten die Anti-gravregler noch. Als sie sich jedoch der zerstörten Peripherie näherten, wurden sie schwerelos.
*
Ronald Tekener wußte zunächst nicht, wo er war, als er erwachte. Ein tonnenschweres Gewicht lagerte auf ihm und preßte ihn zu Boden. Er lag auf dem Bauch. Leise zischten die Ventile seines geschlossenen Raumhelms.
Tekener überlegte, doch zunächst brachte er seine Gedanken nicht unter Kontrolle. Er glitt wieder in einen Zustand, der einer Bewußtlosigkeit nahe war. Sein Kopf schmerzte. Irgend etwas fehlte. Er grübelte darüber nach, was es war, sobald sich sein Kopf etwas klärte, und er fragte sich, warum es ihm nicht gelang, sich aus seiner Benommenheit zu lösen.
Dann plötzlich durchfuhr ihn die Erkenntnis wie ein Blitz. Seine Gedanken wurden klar. Der Zellaktivator fehlte! Sein Kopf schmerzte, und die Benommenheit machte ihm so sehr zu schaffen, weil die belebenden Impulse des Aktivators ausblieben. In seinem ersten Schrecken glaubte er, daß der Aktivator beschädigt worden war. Er versuchte, danach zu greifen, aber es gelang ihm nicht, seine Hand unter den Körper zu bringen.
Dann endlich erinnerte er sich daran, daß der Aktivator in der Zeitni-sche an der Peripherie der TORGORTH lag. Erleichtert entspannte er sich. „Ron, was ist mit dir?" klang eine Stimme in seinem Helm auf. „Verdammt, was ist überhaupt los?" fragte er stöhnend. „Ich liege hier wie eine Flunder und kann mich nicht bewegen."
„Der Gravitationsregler ist nicht in Ordnung", erwiderte Jennifer. „Und wie steht's bei dir?"
„Ich bin okay."
Mühsam drehte er den Kopf. Er sah Jennifers zierliche Füße. Sie stand direkt neben ihm und hatte den Raumanzug abgelegt.
Er wälzte sich auf den Rücken herum und blickte zu ihr hoch. Ihm fiel auf, daß sie ungewöhnlich blaß war. Sie befanden sich in einem Hangar. Neben ihr wölbte sich die Stahlwand eines Beiboots bis fast zur Decke des Hangarsauf. „Was ist los?" fragte er. „Ich werde versuchen, dir einen Schwerkraftregler zu beschaffen", sagte sie, ohne auf seine Frage einzugehen. „Warte. Ich bin gleich wieder da."
Auf ihrer Stirn hatte sie eine bläulich verfärbte Beule. Sie strich sich nervös mit den Fingerspitzen darüber und zuckte zusammen, weil die Beule schmerzte. Dann wandte sie sich ab und eilte davon.
Warum hat sie den Zellaktivator noch nicht wieder
Weitere Kostenlose Bücher