0835 - Rückkehr der Vernunft
so gut wie nichts mehr vorhanden.
Begreifen Sie doch. Die TORGORTH ist ein Wrack. Da ist nichts mehr zu holen."
Tekener und Jennifer wollten es nicht glauben. „Solange ich mich nicht selbst davon überzeugt habe, daß die Zellaktivatoren zerstört sind, solange glaube ich es nicht, und so lange werde ich suchen", sagte der Narbengesich-tige. „Ich weiß, was ich gesehen habe", erwiderte der Haluter. „Ich fliege nicht zurück. Diese Entscheidung ist endgültig. Nichts stimmt mich um." .Auch nicht die Tatsache, daß Sie uns damit zum Tode verurteilen?"
„Das habe nicht ich getan, das war Croor-Ross. Er war so wahnwitzig, die Laren anzugreifen, obwohl er weit unterlegen war. Geben Sie ihm die Schuld. Nicht mir."
„Aber Sie haben die Möglichkeit, uns zu helfen. Er nicht", sagte Jennifer heftig. „Er hat sie", erklärte Cortan-Vorr unwillig. „Wenn Sie ihn dazu bringen können, daß er mit Ihnen fliegt, können Sie ein Beiboot haben. Damit können Sie zum Wrack zurückkehren."
„Danke", sagte Jennifer erleichtert. „Ich wußte, daß Sie ein ehrlicher Freund sind."
Cortan-Vorr schnaufte verächtlich. Er zeigte ihr damit an, daß er für Schmeicheleien nichts übrig hatte.
Tekener und Jennifer verließen die Zentrale, nachdem der Kommandant ihnen gesagt hatte, wo sie Croor-Ross finden konnten.
Im Antigravschacht schwebten sie vier Decks weit nach unten. Sie gelangten aut einen breiten Gang, der bis zur Peripherie führte. Hier befanden sich die Räume, in denen die überlebenden Haluter der TORGORTH untergebracht waren. Croor-Ross hatte einen Raum für sich, so daß sie mit ihm allein sprechen konnten.
Als sie eintraten, saß er in einem Sessel. Er hatte den Kopf gesenkt und hielt die Augen geschlossen. Er bot den Anblick eines Wesens, das sich schwerer Schuld bewußt ist. Sein Kopf fuhr hoch, als Tekener sich räusperte. „Sie kommen, um mir Vorwürfe zu machen", sagte er. „Überhaupt nicht", beteuerte die Überlebensspezialistin freundlich. „Wir möchten Sie nur um Hilfe bitten.
Weiter nichts."
„Sie ist Ihnen bereits gewährt. Vielleicht kann ich dadurch einen Teil der Schuld abbauen, die ich auf mich geladen habe."
„Von .welcher Schuld sprechen Sie?" fragte Tekener. „Bei Ihnen wurde die Kannibalstrahlung noch einmal wirksam. Den anderen Halu-tern ergeht es nicht anders als Ihnen. Sie haben nicht in freier Entscheidung gehandelt, sondern unter dem Einfluß der Strahlung."
„Sie sind sehr gütig zu mir, doch das ändert nichts daran, daß ich allein verantwortlich bin für den Tod von einunddreißig Freunden."
Es war so, wie er gesagt hatte. Tekener sah ein, daß es keinen Sinn gehabt hätte, ihn davon überzeugen zu wollen, daß es nicht so war. „Unsere Zellaktivatoren befinden sich noch in der TORGORTH", sagte er daher. „Cortan-Vorr gibt uns ein Beiboot, mit dem wir zurückkehren und die Geräte bergen können. Bitte, fliegen Sie mit uns." Tekener blickte Jennifer an. „Oder besser noch, fliegen Sie mit mir. Es ist nicht notwendig, daß Jennifer sich einem Risiko aussetzt."
„Ich werde dabei sein", sagte sie energisch. „Wir brauchen darüber nicht zu reden. Ich werde jedoch im Beiboot bleiben."
„Einverstanden", sagte Croor-Ross erfreut. „Wir starten sofort."
Seine Augen leuchteten auf. Seine Gestalt straffte sich. Ihm bot sich eine Chance, etwas wiedergutzumachen, und er wollte sie wahrnehmen.
Er setzte sich mit Cortan-Vorr in Verbindung und fragte knapp, welches Beiboot er haben könnte. Der Kommandant wies ihm einen der kleineren Raumer an und bezeichnete den Hangar, in dem er stand.
Während Croor-Ross, der wie umgewandelt war, mit Jennifer zum Beiboot eilte, holte Tekener seinen Raumanzug. Er warf ihn sich über die Schulter. Als er beim Beiboot eintraf, hatte der Haluter bereits alle Systeme durchgeprüft. Er war startbereit.
*
Zur gleichen Zeit traf Lichtjahre entfernt Julian Tifflor in seinem Arbeitsbüro auf Gäa in Sol-Town ein.
Auf seinem Tisch lag ein zusammenfassender Bericht über die Befragung Harnos und die Ergebnisse.
Tifflor hatte es riskiert, sich ganz kurz der Hilfe des geheimnisvollen Kugelwesens zu bedienen. Harno hatte geholfen, nun aber einen Grad der Erschöpfung erreicht, der eine lange Ruhepause notwendig machte.
Tifflor hatte auf der Körperoberfläche Harnos ein Bild des haluti-schen Verbandes gesehen, von dem Mutoghmann Scerp gesprochen hatte. Zu seiner Überraschung bestand dieser Verband jedoch aus über hundert
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