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0836 - Das Puppenmonster

0836 - Das Puppenmonster

Titel: 0836 - Das Puppenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchsucht hatte. Leona war nur ein wenig überspannt gewesen. Alles lief so, wie es immer gelaufen war, aber Leona ließ trotzdem das Licht in den anderen Räumen brennen, in denen sie sich nicht aufhielt.
    Ihr Weg führte zurück in den Wohnraum. Sie wollte sich einen zweiten Drink gönnen, den hatte sie sich verdient. Ziemlich locker trat sie über die Schwelle, um nach einem weiteren Schritt abrupt stehenzubleiben. Als wäre sie von einer Geisterhand gestoppt worden.
    Schlagartig kehrte der Schrecken zurück.
    Leona Lockwood starrte auf die Couch.
    Sie war leer.
    Die Puppe saß wieder auf ihrem angestammten Platz im Sessel!
    ***
    Leona Lockwood, die Bauchrednerin, wußte nicht, was sie denken oder auch sagen sollte. Sie stand unbeweglich auf der Stelle und starrte auf die Puppe.
    Es war eine Tatsache.
    Und sie hatte auch dort gesessen. Nein. Sie hatte nicht dort gesessen. Auf der Couch war sie von Leona gesehen worden, auf der Couch und nicht im Sessel.
    Wieso saß sie wieder hier?
    Die Frau hob beide Hände und preßte sie gegen ihre Wangen. Plötzlich schwitzte sie. Es war ein Unding, es war mit Worten nicht zu beschreiben, es entbehrte jeder Logik.
    Leona kannte sich nicht mehr aus, aber sie war realistisch genug, um trotzdem nach einer Lösung zu suchen. Da schwirrte so einiges durch ihren Kopf.
    Hin und her, her und hin. Hier war etwas geschehen, das es einfach nicht geben konnte.
    Als sie atmen wollte, hörte sie sich stöhnen. In den Knien spürte sie schon ein wackliges Gefühl, und mit ebensolchen Zitterschritten ging sie tiefer in das Zimmer hinein, wobei sie die Puppe nicht aus den Augen ließ. Immer wieder schielte sie nach links, wo sie hockte und sich nicht aus dem Sessel rührte.
    Von der Couch zum Sessel!
    Leona hatte die Puppe seit ihrem Eintritt nicht einmal angefaßt. Ein Fremder war ebenfalls nicht in der Wohnung, und deshalb gab es nur eine Möglichkeit.
    Es mußte die Puppe selbst gewesen sein, die ihren Platz gewechselt hatte.
    Von der Couch auf den Sessel und umgekehrt!
    Leona konnte das nicht nachvollziehen. Ivy war eine Puppe! Und Puppen konnten nicht laufen.
    Ivy etwa doch?
    Die Frau blieb stehen, als sie sich auf gleicher Höhe mit Ivy befand. Behutsam drehte sich Leona nach links, um die Puppe anzuschauen. Sie sah wirklich niedlich aus, zum Knuddeln süß und die kleinen Zuschauer liebten sie so sehr, daß täglich Fanpost eintraf, die an Ivy gerichtet war.
    Es hatte ihr nie etwas ausgemacht, Ivy an sich zu nehmen und sie zu präsentieren. In dieser Minute allerdings kam ihr die Puppe vor wie ein fremder Gegenstand, und sie zögerte sogar, auf direktem Weg auf sie zuzugehen.
    Dicht vor dem Sessel blieb sie stehen. Plötzlich hatte sie den Wunsch, Ivy anzusprechen und ihr eine Frage zu stellen, was sie allerdings bleiben ließ.
    Sie schaute ihr »Kind« nur an.
    Ivy war nicht sehr groß. Sie hatte ein rundes, blasses und faltenloses Puppengesicht mit großen Kulleraugen, eine kleine Stupsnase, einen süßen Mund und Pausbacken. Die dünnen Brauen bildeten Bögen über den Augen, das rundliche Kinn sprang trotzdem energisch vor, und eigentlich hätte ein Wuschelkopf besser zu ihr gepaßt als die dunkelbraune Haarflut, die das runde Gesicht umrahmte und bis auf die Schultern reichte. Ivy trug ein grünes Kleid, auf das rote Blumen mit breiten Blumenblättern gestickt waren. Ivy war ein richtig gesundes Kleinkind, wie man es oft in der Werbung sah.
    Ivy wurde geliebt, auch von ihrer »Mutter«, der Bauchrednerin. Das war vorbei, zumindest für den Augenblick, denn Ivy sorgte bei Leona Lockwood für ein Gefühl der Angst.
    Die Frau wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. Die Gedanken überschlugen sich. Nur sehr vorsichtig berührte sie die Puppe, als hätte sie Angst davor, daß Ivy plötzlich erwachen und zu einem kleinen Monster werden konnte.
    Sie tat nichts und sie fühlte sich an wie immer. Nicht zu warm und nicht zu kalt, das lag stets an den äußeren Einflüssen. Die Puppe nahm stets die Temperatur ihrer Umgebung an.
    Leona hob die Puppe hoch. Auch gewichtsmäßig hatte sich nichts verändert. Sie war so schwer oder leicht wie immer, sie fühlte sich an wie immer, es war alles in Ordnung.
    Die Bauchrednerin sah direkt in die beiden dunklen Augen der Puppe. Sie wollte wissen, ob sich die Pupillen bewegten, ob sich dort Leben zeigte, wie auch immer.
    Sie blieben starr.
    Leona setzte die Puppe wieder zurück, dabei schüttelte sie den Kopf, weil ihr wieder alles mögliche

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