0836 - Die Traumzeit stirbt!
entwickeln mag. Wenn Sie so nett wären, ein wenig Wasser aufzufahren, Monsieur Große Regenbogenschlange. Caipirinha muss es momentan wirklich nicht sein.«
Der leuchtende Nebel führte sie zum Ufer des neu entstandenen Sees, wobei er einen dauerhaften Abstand von etwa zehn Metern zwischen ihnen beließ. Ein leichter Wind wehte über das Wasser und zwischen den Bäumen, das Nass mundete köstlich und die vielen Früchte noch einen Tick besser Wanambi gestattete den beiden Parapsychologen, Hunger und Durst nach Herzenslust zu stillen. Das Traumzeitwesen zeigte keinerlei Ungeduld.
Natürlich , dachte Zamorra. Es kommt nicht darauf an, wann wir in der Traumzeit erschienen sind, sondern nur, dass wir da sind. Durch das Verschwimmen von gestern, heute und morgen ist es nicht wichtig, wann wir das Problem lösen, sondern nur; dass es überhaupt gelöst wird…
»Superlecker«, stellte Nicole zufrieden fest, leckte sich die letzten Saftspritzer von den Lippen und streckte sich danach in jugendgefährdender Pose aus. »Und jetzt, mit vollem Bauch, würde mich wieder ganz dringend interessieren, wer dieses Monster ist, das die Traumzeit zerstört. Angeblich kennen wir es ja.«
»Der Böse nennt sich Asmodis.«
»WAS?« Nicole fuhr hoch und verschluckte sich fast dabei. Nachdem sie ausgehustet hatte, starrte sie voller Empörung zuerst Wanambi und danach ihren Lebensgefährten an. Besonders intelligent blickte Zamorra in diesem Moment der schicksalsschweren Enthüllung nicht drein.
»Hab ich mich gerade verhört? Oder ist tatsächlich der Name Asmodis gefallen?«
»Mich deucht, du hast dich nicht verhört«, brummte Zamorra. »Besagter Name kam auch bei mir ganz deutlich an.«
»Ha, dann hatte ich neulich doch Recht, Chef.« Voller Triumph funkelte sie ihren Liebsten an. »Ich habe Assi gesehen, als er diesen Laink aus der Gefahrenzone brachte. Dieser verdammte Mistkerl ist also auch mal wieder mit von der Partie. Na super. Dann ist ja garantiert, dass wir glatt und sauber über den Tisch gezogen werden. Sag ich's nicht immer, dass man dieser Schmeißfliege nicht über den Weg trauen kann? Einmal Teufel, immer Teufel.« Wenn sie auf ihren erklärten Lieblingsfeind zu sprechen kam, konnte Nicole wahre Schimpfkanonaden loslassen. Im Gegensatz zu Zamorra glaubte sie ihm nämlich nicht, dass er sich gewandelt hatte und nun ein guter Teufel war.
»Nun beruhige dich mal wieder, Nici. Ich kann's ja selbst kaum glauben. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Missverständnis.« Dem Professor war die-Verwirrung deutlich anzusehen. Damit hätte er im Leben nicht gerechnet.
»Weißt du, warum Asmodis die Traumzeit zerstört, Wanambi? Und wie er es anstellt? Ich meine, so viel Macht hat der alte Teufel nun auch wieder nicht, dass er alleine gegen euch Traumzeit wesen ankommen könnte.«
Wanambi wickelte sich um einen Baum. »Und doch ist es so, Zamorra. Höre gut zu, was ich euch nun erzähle. Vor vielen Äonen beauftragte der Wächter der Schicksalswaage die Traumzeitwesen, einen Teil des neu entstandenen Planeten Erde zu gestalten und mit Leben zu bevölkern.«
»Australien«, warf Nicole ein.
»So nennt ihr Menschen unser Schöpferwerk, ja. Wir gestalteten die neue Welt mit Freude, da wir sofort bemerkten, dass sie etwas Besonderes darstellt. Denn die Erde liegt im Kreuzungspunkt besonders vieler magischer Kraftlinien. Wer dieses Potenzial zu nutzen versteht, kann seine eigenen Kräfte schlagartig vervielfachen. Das wissen und schaffen allerdings nur wenige. Wir Schöpferwesen konnten es und bedienten uns dieser Kräfte nach Lust und Laune. Wir schufen eine Erde, die in Wechselwirkung zur Traumzeit steht und deren Schicksale sich gegenseitig beeinflussen. So wollte es der Wächter der Schicksalswaage haben. Und wir erfüllten seinen Wunsch.«
Wanambi zögerte kurz. »Auch diesem finsteren Wesen Asmodis muss es gelungen sein, das Kraftpotenzial der Welt Erde anzuzapfen und für sich nutzbar zu machen. Und nicht nur das: Asmodis schaffte, was uns niemals gelang: Er hat auch aus der Traumzeit heraus Zugriff auf diese Kräfte und kann sie nach Belieben einsetzen. Damit ist er uns in unserer eigenen Welt haushoch überlegen. Noch können wir ihm widerstehen, aber auf Dauer müssen wir unterliegen. Der Stern der Macht könnte allerdings helfen. Diese Welt darf nicht untergehen oder der gegnerischen Kraft anheim fallen. Fällt die Traumzeit, gerät die Schicksalswaage in ein gefährliches Ungleichgewicht.«
»Bei der
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