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0836 - Die Traumzeit stirbt!

0836 - Die Traumzeit stirbt!

Titel: 0836 - Die Traumzeit stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Zamorra und betastete dabei vorsichtig seinen Körper. »Wo sind wir hier? Wie kommen wir hierher? Ich… ich dachte, ich sei gestorben. Ich hatte keine Chance.«
    »Kein Wunder, mein geliebter, einmaliger, wunderbarer Chéri«, gab sie zurück, hängte sich an seinen Hals und küsste ihn innig. »Ich bin so froh, dass ich dich wiederhabe. Wir sind in eine böse Falle gelaufen. Fast hätte es uns beide erwischt.«
    »Tatsächlich?«, brummte Zamorra gespannt. »Aber bevor du berichtest, schauen wir erstmal, wo wir sind.«
    Zehn Minuten später waren sie einig, dass sie sich auf dem Gipfelplateau von Koobors Hort befinden mussten. Die schwarzen Wolkengebirge fehlten zwar jetzt und hatten der sengenden Sonne Platz gemacht, aber weit unten in der Ebene waren die abziehenden Krieger deutlich zu erkennen.
    »Scheint so, als sei der Spuk vorbei«, vermutete Zamorra vorsichtig. »Ob Sid Amos die Traumzeit verlassen hat?«
    »O ja, er war da«, schnaubte Nicole. »Aber ganz anders, als du dir vorstellen kannst.«
    »Also, was ist passiert? Nun erzähl und lass einen armen alten Parapsychologieprofessor nicht an seiner Neugierde sterben.«
    »Gut, du Quälgeist. Aber ich rede ausschließlich im Schatten. Und ein kleines Bad zuvor wäre auch nicht schlecht.«
    Nachdem Nicole ihren Willen hatte, kuschelten sie sich eng zusammen.
    »Als du weg warst, wurde ich urplötzlich von dem Dämon überfallen, der die Traumzeit zerstören will«, begann Nicole ihre Erzählung.
    »Was, von Asmodis?«, fragte Zamorra verblüfft.
    »Nein, nicht von dem. Unser eigentlicher Gegner hier war Svantevit.«
    Zamorra starrte seine bessere Hälfte mit offenem Mund an. Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen, während sich die Bilder eines der gefährlichsten Dämonen, mit denen sie es je zu tun gehabt hatten, vor seinem geistigen Auge manifestierten. [2]
    »Was denn, Svantevit? Der Kerl mit den vier Gesichtern?«
    »Exakt derselbe. Das heißt, wir hatten es wieder nur mit seinem Flammengesicht zu tun, das nach wie vor die Vereinigung mit den drei anderen abgrundtief hässlichen Fratzen sucht. So, das musste mal gesagt werden.«
    »Wenn du dich leichter fühlst…«
    Nicole seufzte. »Tue ich ganz bestimmt, Chéri. Svantevit hat mich überfallen und geistig versklavt. Es gelang ihm ohne Probleme, meine Mentalsperre zu durchdringen. Als er in mein Ich eindrang, kam es zur Rückkopplung. Ich konnte in seinen Gedanken lesen, so wie er in meinen. Tja, was soll ich dir sagen. Als wir seinerzeit vor der Insel Rügen gegen Svantevit kämpften, hatte er sich in Marion von Altmühl eingenistet.«
    »Ich erinnere mich. War ein hübsches Mädchen, die Kleine. Aber nichts für mich«, wehrte er eilig ab und grinste. »Ich habe für Sex schließlich noch nie bezahlt.«
    »Etwas, das wir ganz dringend einführen sollten«, kicherte Nicole. »Wäre sicher ein neuer Kick. Aber lenk mich bitte nicht ab. Damals wurde Marion von Altmühl tot an den Strand gespült und wir fragten uns, wo Svantevits Flammenfratze abgeblieben sei. Wie du dich sicher ebenfalls erinnerst, wechselt das dämonische Gesicht nach dem Tod seines Wirts immer auf den sich am nächsten befindlichen Menschen über.«
    »Das sind die Fakten.«
    »Ja. Und nun rate mal, wer damals Marion von Altmühl tötete und Svantevits Flammenfratze in sich aufnahm.«
    »Hm, keine Ahnung.«
    »Assi war's.«
    »Was denn, Sid Amos? Verzeih mir, Sekretärin, Geliebte und Kampfgefährtin, aber das kann ich nicht glauben. Sid fürchtet Svantevit aus uns nicht bekannten Gründen so sehr, dass er ihn auf Rügen nicht selbst bekämpfte, sondern uns den Vortritt ließ. Wir durften verhindern, dass Svantevits Flammenfratze durch das Weltentor vor der Küste in seine eigene Dimension überwechselte, um sich dort wieder mit den anderen drei Gesichtern zu vereinigen. Was den Kerl laut Sid so stark machen würde, dass er nicht nur die Erde, sondern gleichzeitig auch die Hölle erobern könnte.«
    »Ja, Und trotzdem hat Assi Altmühl ermordet. Obwohl es ihn fast umgebracht hätte, nahm er Svantevits Flammengesieht in sich auf und sprang mit ihm nach Australien, um ihn möglichst weit weg von dem Rügener Weltentor zu bekommen. Im tiefsten Outback übergab er Svantevit an den nächstbesten Aborigine. So hoffte Assi, dass Svantevit erstmal keine Möglichkeit bekam, wieder nach Rügen zu kommen. Ich weiß das aus Svantevits Gedanken. Schließlich waren die beiden, als er in Assi weilte, ebenfalls mental gekoppelt.«
    »Verstehe.

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