0836 - Die Traumzeit stirbt!
Und was passierte dann?«
»Na was wohl? Assi schoss mit seiner Aktion ein klassisches Eigentor. Denn über den jungen Aranta Namatjira, dem er seinen Reisegast übergeben hatte, erlangte Svantevit Kenntnis von der Traumzeit. Er spürte sofort, dass die magischen Kraftlinien dieser Welt denen seiner eigenen äußerst ähnlich sind. Svantevit war sich sicher, dass er in der Traumzeit ein weiteres Tor in seine eigene Welt finden würde.«
Zamorra drückte Nicole fest an sich. »Und da ist das vierköpfige Monstrum in die Traumzeit gewechselt und hat sie versklavt.«
»Wir reden immer nur von der Flammenfratze des Dämons, denk dran. Aber: ja. Es gelang ihm ohne Probleme, die gesamte Traumzeit zu kontrollieren.«
»Unglaublich. Die Traumzeitwesen sind sehr mächtig. Wie stark muss Svantevit tatsächlich sein, wenn ein-Viertel von ihm genügt, sie so in Schwierigkeiten zu bringen? Woher hat er diese Macht? Wer ist er wirklich?«
Nicole dachte einen Moment lang nach, sie lauschte in sich hinein. »Svantevit war nicht immer so mächtig. Er beherrschte zwar eine eigene Welt, war aber sicher nicht mächtiger als Satans Ministerpräsident Lucifuge Rofocale. Svantevit gehört übrigens nicht zu den Höllendämonen. Die hat er erst kennen gelernt, als er auf der Suche nach neuen Welten, deren Bewohnern er die Lebenskraft aussaugen konnte, auf die Erde stieß. Das muss so ums Jahr 400 nach Christus gewesen sein. Svantevit ließ sich von den slawischen Stämmen als Gottheit verehren und holte sich hier die benötigte Lebenskraft. Die Höllischen begegneten dem Neuen zwar mit Misstrauen, ließen ihn aber gewähren. Sie sahen ihn nicht als Gefahr an. Gut dreihundert Jahre später bekam Svantevit aber plötzlich Zugang zu einem… nun, wie soll ich sagen… Kraftfeld, das irgendetwas mit dem Schöpfungsprogramm unseres Multiversums zu tun haben muss. Unsere Erde ist direkt in dieses Kraftfeld eingebettet und Svantevit glaubt deswegen, dass sie etwas ganz Besonderes, Einmaliges in unserem Schöpfungsbereich darstellt.«
»Warum?«
»Der-Vierköpfige ist sich sicher, dass dieses Kraftfeld schon seit Äonen nicht mehr existieren dürfte. Es ist… entartet. Svantevit hat es geschafft, dieses Kraftfeld anzuzapfen und die Energien daraus zu kontrollieren und zu nutzen. Sie sind sehr viel stärker als alle anderen nutzbaren Energiequellen im Multiversum. Das gibt ihm diese ungeheure Macht. Und hätte es nicht der Mönch Eskil von Lund geschafft, eines von Svantevits Gesichtern zu bannen und dem Dämon dadurch einen Großteil seiner Macht zu rauben, er hätte längst das komplette Multiversum unterworfen.«
»Ich fasse es nicht. Ist das wirklich möglich?«
»Na ja, auf jeden Fall ist es das, was Svantevit glaubt. Die Flammenfratze wechselte also in die Traumzeit, wo er, ganz anders als auf der Erde, keinen Wirtskörper braucht. Und weil Svantevit auch aus der Traumzeit Zugriff auf das entartete Kraftfeld hat, im Gegensatz zu den Traumzeit wesen übrigens, gelang es ihm, sich in der kompletten Welt breit zu machen.«
Nicole lächelte. »Lassen wir's mal, in Ermangelung besserer Beschreibungsmöglichkeiten, so stehen. Weil aber die Flammenfratze alleine agieren muss, steht ihr nur ein Bruchteil der Kraft zur Verfügung, die der komplette Dämon nutzen könnte. So schaffte es Svantevit nicht, die mächtigen Traumzeit wesen zu unterwerfen. Sie lieferten ihm einen verzweifelten Abwehrkampf um Koobors Hort, wo Svantevit das Dimensionstor in seine Heimat lokalisiert hatte. Der Dämon unterwarf sich die untergeordneten Intelligenzen der Traumzeit und machte sie zu seinen Kriegern. Unermüdlich ließ er sie gegen Koobors Hort anstürmen. Damit erreichte er, dass die Traumzeitwesen andere Wesen dieser Welt töten mussten, was sie ungeheuer demoralisierte und mit der Zeit immer mehr schwächte.«
»Hm. Ich glaube, dass wir da gerade noch rechtzeitig gekommen sind«, murmelte Zamorra und küsste Nicole zärtlich im Genick.
»Vielleicht. Und du wirst es nicht glauben, wer uns gerufen hat, um die Traumzeit zu retten.«
»Äh, du deutetest vorhin bereits an, dass Sid Amos… Richtig?«
»Richtig. Es war tatsächlich Assi. Woturpa war niemand anderes als unser lieber Freund Asmodis. Dein lieber Freund Asmodis«, schränkte sie ein. »Die Mistkröte hat uns erneut vor seinen höllischen Karren gespannt. Siehst du, ich habe ihn neulich also doch gesehen, als er diesen Killer Laink vor Merlins Stern rettete. Von wegen Missinterpretation. Diese
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