0836 - Die Traumzeit stirbt!
die Gnome hatten ihn. Als sich der Kreis auf fünf Meter Durchmesser zusammengezogen hatte, saß er endgültig in der Fälle.
Zamorra versuchte es mit Verhandeln. Vergeblich. Die Gnome, die wieder beide mit Speeren bewaffnet waren, reagierten nicht auf ihn. Einer hob die Hand und richtete die Waffe auf den Professor.
In diesem Moment verschwand Merlins Stern von der Halskette.
Merde! , dachte der Professor. Die Nummer, dass das Amulett den drohenden Speer auf sich zog, würde also kein zweites Mal mehr funktionieren. Zurückrufen wollte er Merlins Stern auch nicht. Wenn der verschwand, hieß das, dass sich Nicole in höchster Gefahr befand. Außer Zamorra konnte nur sie das Amulett zu sich rufen.
Der Gnom überlegte es sich noch einmal. Er rief etwas. Mit erhobenen Bumerangs rückten die Krieger näher. Gleich darauf ging ein Hagel an Schlägen auf den Professor nieder. Er wehrte die Hiebe, so gut es ging ab und schlug und keilte zurück.
Er hatte keine Chance, die Übermacht erwies sich als zu groß. Ein schrecklicher Schmerz, der von einem Schlag auf den Hinterkopf herrührte, ließ ihn zusammensacken. Blutige Schleier tanzten vor seinen Augen, er sah die geifernde Meute nur noch verschwommen. Mit aller Macht kämpfte er gegen sein schwindendes Bewusstsein an.
Irgendwann kapitulierte er. Der Eintritt in die Finsternis wurde von erneutem, stechendem Schmerz begleitet.
Kam der Tod zu ihm?
Dann war da nichts mehr.
Urplötzlich stellten die weiterprügelnden Krieger ihr Tun ein und starrten wie belämmert auf den verkrümmt daliegenden Mann zu ihren Füßen. Blut zeichnete hässliche Muster auf den weißen Anzug und in sein Gesicht. Die Tierköpf igen ließen ihre Waffen fallen und brachen in lautes, entsetzliches Wehklagen aus, als ihnen bewusst wurde, was sie getan hatten.
Der tote Mann im weißen Anzug wurde durchscheinend und löste sich schließlich vor ihren Augen auf. Es war, als hätte es ihn nie gegeben.
Die Krieger drehten um und gingen weinend nach Hause. Der Sturm, der gerade eben noch von Koobors Hort geweht und ihnen fast den Atem genommen hatte, verstummte. Plötzlich bewegte sich kein Lüftchen mehr.
***
Woturpa beließ die Furchtbaren Schwestern vorerst im magischen Netz. Sie konnten schwören, was sie wollten, er traute ihnen nicht über den Weg.
Zufrieden ging der Aborigine zu den vier Gnomen zurück. Die Kraftvollen Töter , noch immer zu einem handlichen Paket verschnürt, waren in der Zwischenzeit erwacht und starrten ihm angstvoll entgegen. Sie wussten jetzt, dass er ihnen haushoch überlegen war. Und sie schienen zu ahnen, dass sie ein übles Schicksal erwartete.
Woturpa schulterte sie erneut und trug sie ans Wasserloch, wo ihm Purlimil und Morintji erwartungsvoll entgegenstarrten.
Als die Gnome die beiden Dämoninnen erblickten, begannen sie zu schreien und sich zu winden. Woturpa ließ es geschehen. Er war sich ihrer sicher.
Der Aranta begann mit seinem Zeigefinger magische Kreise in den felsigen Boden zu ritzen, die er um geheimnisvolle Zeichen ergänzte. Eine Art kunstvoll ziselierter Drudenfuß bildete den genauen Mittelpunkt, während ein Doppelpfeil außerhalb des Kreises genau auf die beiden Furchtbaren Schwestern zeigte.
»Nach Einbruch der Dunkelheit wäre das Ganze sicher noch effektiver«, murmelte Woturpa, »aber ich habe es ein wenig eilig. Die Damen werden mir den leichten Lebenskraftverlust sicher verzeihen. Mit etwas Schwund muss man rechnen.« Er lachte meckernd.
Woturpa legte den ersten Gnom in den Kreis und wob einen Fingerbreit über dessen Körper magische Zeichen. Die Linien, die Woturpa in die Luft zeichnete, fanden ihr Gegenstück auf dem Körper des unglücklichen Gnoms. Mit Urgewalt brachen sie auf und ließen sein komplettes Blut in einem bestimmten magischen Muster in den ziselierten Drudenfuß fließen.
Über die gemalten Pfeile entstand eine Kraftlinie zu Purlimil und Morintji. Gierig saugten die Furchtbaren Schwestern die optimal ausgebeutete Lebenskraft des Gnoms auf.
»Ja, trinkt nur, ihr Lieben, tut euch gütlich«, feuerte Woturpa sie an, während er die drei restlichen Kraftvollen Töter auch noch opferte, einen nach dem anderen. »So, und nun haltet euer Versprechen. Oder ich werde euch töten.«
Die beiden Dämoninnen, durch das Blutopfer sowieso schon gnädig gestimmt, ließen sich nicht lange bitten.
Die Luft begann zu flimmern.
Ein Weltentor entstand.
Woturpa rieb sich die Hände. Zu mehr Gefühlsäußerungen gab es allerdings
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