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0836 - Die Traumzeit stirbt!

0836 - Die Traumzeit stirbt!

Titel: 0836 - Die Traumzeit stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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ehemalige Fürst der Finsternis schrie wieder laut und schrill, bei jeder kleinen Berührung. Aus höllenfeuerroten Augen sprühte blanker Hass, der jedoch eher Svantevit als seinen beiden Helfern galt.
    Zu dritt traten sie durch das Tor und fanden sich in der Nähe der Hermannsburger Mission wieder. Das Flimmern hinter ihnen erlosch.
    Sid Amos ließ sich auf den Boden gleiten und streckte, auf dem Rücken liegend, alle viere von sich. »Gib mir das Amulett, Zamorra«, murmelte er. »Schnell. Es wird mir helfen.«
    »Du bekommst es, Sid«, reagierte der Professor gedankenschnell. »Wenn du uns die Fragen beantwortest, die uns brennend interessieren.«
    »Brennend interessieren. Ha, ha, sehr witzig.«
    »Also?«
    »Ja doch«, stöhnte Sid Amos, der Gestaltwandler. »Der Handel gilt. Gib es mir schnell, Zamorra. Ich… habe nicht mehr viel Zeit.«
    Der Parapsychologe reichte ihm Merlins Stern. Hastig, fast gierig, griff Sid Amos danach und legte sich das Amulett auf den Solarplexus. Daraufhin atmete er ruhig und tief. Stumm verfolgten Zamorra und Nicole, wie sich die Brandwunden, aus denen unaufhörlich pechschwarzes Blut rann, langsam wieder schlossen. Irgendwann seufzte Amos erleichtert.
    »Oberflächenversiegelung erfolgreich abgeschlossen«, spottete Nicole. »Wusste gar nicht, dass du im Original derart hässlich aussiehst. Und jetzt geht's ans Fragen beantworten, Assi. Wehe, das geschieht nicht zu unserer vollsten Zufriedenheit. Dann hast du gleich wieder ein Loch im Pelz.« Sie spielte wie zufällig mit dem Blaster.
    Sid Amos richtete sich auf. »Spiel hier nicht die Amazone, Duval«, erwiderte er kalt und mit stechendem Blick, während er sich in seine bevorzugte menschliche Gestalt zurückverwandelte: großer, hagerer, gut aussehender, weißer Mann mit schwarzen, zurückgekämmten Haaren und Geheimratsecken. Ein schwarzer Anzug mit rotem Hemd und Flammenkrawatte zierte seine Gestalt. »Ich habe versprochen, eure Fragen zu beantworten, also werde ich es auch tun. Verstanden?«
    »Du riskierst eine ganz schön große Lippe, Assi. Wart's nur ab, eines Tages werde ich dir dein großes Maul schon noch stopfen.« Nicole spuckte neben ihm aus.
    Sie begaben sich in den Schatten einer riesigen Akazie und setzten sich.
    »Also, warum bist du nicht offen mit uns in Kontakt getreten, Sid?«, eröffnete Zamorra die Unterhaltung. »Was sollte die Nummer mit Woturpa?«
    Der Teufel lachte leise meckernd. »Du hast es noch nicht durchschaut, Zamorra? Ich hätte dir ein wenig mehr Fantasie zugetraut. Schlussendlich gab es Hinweise genug, um auf die richtige Lösung zu kommen.«
    »Spuck's aus, Assi, kurz und präzise, und schwing hier keine Sonntagsreden«, fuhr ihn Nicole an.
    Er ignorierte sie und betrachtete angelegentlich die Fingernägel seiner rechten Hand. Mit dem Zeigefinger schnippte er ein Stäubchen vom Daumen und blies einmal kurz hinterher. »Als ich die Flammenfratze Svantevits nach Australien ins Outback brachte, stieß ich auf einen Aranta namens Woturpa und berührte ihn kurz. Dabei bemerkte ich, dass er ein großer Magier, ein so genannter Sturmsinger, war. Svantevit tötete den alten Mann kurz darauf. Nun, ich wähnte Svantevit im Outback, im Körper des Eingeborenen Namatjira, trotzdem vorläufig sicher. Ich wollte die Flammenfratze so lange wie möglich vom Weltentor vor Rügen fernhalten, um mir in Ruhe die nächsten Schritte zu seiner Bekämpfung überlegen zu können. Doch dann erfuhr ich, dass Svantevit in die Traumzeit gewechselt war, wo er ein weiteres Tor in seine verderbte Welt gefunden hatte. Und weil die Traumzeitwesen einen ebenso verzweifelten wie aussichtslosen Kampf gegen ihn führten, sah ich nur noch eine Möglichkeit, die Katastrophe der Wiedervereinigung seiner vier Gesichter zu verhindern.«
    »Na klar. Die liebe Nicole und Merlins Stern sollten zusammen in die Traumzeit. Vielleicht würde ja erneut das FLAMMENSCHWERT entstehen. Das dachtest du doch, Assi, nicht wahr?«
    »Richtig, Duval. Dummerweise hatte aber Svantevit durch seine Anwesenheit in der Traumzeit dafür gesorgt, dass die Pfade dorthin, die so genannten Songlines , nicht mehr benutzt werden konnten. Niemand kam mehr in die Traumzeit. Da erinnerte ich mich der Furchtbaren Schwestern mit ihrer seltsamen Fähigkeit, immer und überall Tore in die Traumzeit öffnen zu können. Ihre Geschichte ist in der Bibliothek der Hölle vermerkt und ich war bereits Jahrhunderte zuvor darauf gestoßen. Ich wusste, dass die beiden nach derart

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