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0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand inmitten ihrer Missionare, die sich einer nach dem anderen in Luft aufzulösen schienen.
    Zuletzt war nur noch Ankamera übrig. Sie breitete die Arme aus, blickte mit ihren fremdartigen Augen noch einmal durch die Tempelhalle, bevor auch ihre Gestalt durchscheinend wurde und sich aufzulösen begann ...
    Ankamera spürte, wie sie Kontakt mit den Konzepten auf EDEN II hatte. Nicht einmal die Kluft von Tausenden von Lichtjahren, die zwischen ihnen lagen, konnten sie trennen. EDEN II, ICH KOMME!
    Ankamera strebte ihrem Ziel entgegen.
    EDEN II war so nahe, daß sie die Welt mit ihren Sinnen paranoetisch erfassen konnte. Es bedurfte nur noch einer letzten Willensanstrengung, um darauf Fuß zu fassen.
    Ankamera wähnte sich schon am Ziel, als plötzlich etwas Ungeheuerliches geschah.
    EDEN II entschwand auf einmal wieder, verflüchtigte sich wie eine Fata Morgana. Aber nicht nur das, auch die zwanzig Noemata, die zusammen mit ihr ein Konzept gebildet hatten, wurden von ihr getrennt und entfernten sich.
    Panik bemächtigte sich Ankamera. Was sie auch versuchte, sie konnte die Noemata nicht zurückrufen und das Bild von EDEN II nicht erneuern.
    Sie war wie von Sinnen, konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Die Angst, auf die Heimatwelt der Echsenwesen zurückgestoßen zu werden, raubte ihr fast den Verstand.
    Aber es kam noch schlimmer.
    Sie fand sich auf einmal in der Bewußtseinsballung von ES wieder, nachdem sie erlebt hatte, welche Wunderwelt sich den Konzepten auf EDEN II offenbaren würde. Doch das war nur ein hypnopompisches Erlebnis gewesen. Das Erwachen daraus bescherte ihr die schreckliche Wirklichkeit ...
     
    *
     
    Wenn du dich richtig entscheidest, Ankamera, dann wird sich der Traum für euch alle bewahrheiten.
     
    10.
     
    KINDERSPIELE: JOST SEIDEL Wach auf, Jost, du sollst diese finstere Enge verlassen. Entspanne dich, widersetze dich nicht, Jost!
    Ich habe dich wie zwanzig Milliarden andere in meinem Schoß getragen, jetzt sollst du in deinen Körper und damit ins Leben zurückkehren. Die Zeit des Wartens ist vorbei, du bist nicht länger mehr ein nacktes Bewußtsein. Erblicke das Licht von EDEN II, wo du ein Kind unter Kindern sein kannst. Es sind Kinder jeden Alters - und es sind meine Kinder. Dort, auf EDEN II, sollt ihr erwachsen werden.
    Erlebe, wie dein Reifeprozeß unter einer ganz bestimmten Voraussetzung verlaufen könnte, Jost!
     
    *
     
    Es war ein Tag wie jeder andere auf EDEN II, wobei allerdings noch nicht feststand, wie lange der Tag dauern würde. Er hatte begonnen, als man in dieses Sonnensystem einflog, und er würde enden, wenn man es wieder verließ.
    Während des Fluges herrschte Dunkelperiode. Das war so ein Spleen vom Wettermacher.
    Jost Seidel lag im tiefen Farnkraut und beobachtete durch halbgeschlossene Augen die Fleischfresserpflanze vor seinem Haus. Insekten wurden in Schwärmen von ihrem Duft angelockt und umsummten sie hektisch.
    So nebenbei lauschte Jost den paranoetischen Nachrichten, die die Forscher von den vier Planeten der gelben Sonne abschickten.
    Erster Planet ... Gluthölle.
    Zweiter Planet: Giftbrühe: Methan-Ammoniak-Atmosphäre.
    Planet drei ... Sauerstoffwelt: herrschende Lebensform Krustenwesen, Amphibiengeschöpfte, intelligent, aber primitiv, barbarische Gesellschaftsform.
    Jost schaltete geistig ab. Mehr wollte er nicht wissen. Vielleicht würde er dem dritten Planeten einen Besuch abstatten, und dann wollte er sich überraschen lassen.
    Er widmete sich wieder der Fleischfresserpflanze.
    Verdammt! Dieses unersättliche Gewächs, das schon die Größe seines Hauses erreicht hatte, schien in letzter Zeit so etwas wie Intelligenz entwickelt zu haben.
    Denn während es Lustlos mit einem halben Dutzend Schlingarme nach Insekten fischte, stieß es mit drei von ihnen lautlos in seinem Rücken gegen ihn vor.
    Das Unkraut hatte es doch tatsächlich auf ihn abgesehen!
    Jost stellte sich weiterhin schlafend. Als die Schlingarme nur noch eine Armlänge von ihm entfernt waren, ertönte plötzlich ein schriller Schrei.
    Exl! durchfuhr es Jost. Den Standort seines Freundes zu orten und zu ihm zu springen, war ein Handlungsgang. Er sah, wie das eineinhalb Meter große Fadenwesen hilflos in einem der klebrigen Schlingarme hing und gerade dem buntschillernden Blütenmaul der Fleischfresserpflanze zugeführt wurde. Jost trennte den Schlingarm mit einem messerscharfen Gedanken. Exl war frei. Jost befreite ihn aus dem klebrigen Strunk.
    „Alles in Ordnung?" fragte

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