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0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Richtung steuern könnten", drang Tallmarks Stimme in Vannes Geist. „Wir haben gezielt auf diese Situation hingearbeitet, aber die Vorbereitungen sind noch nicht abgeschlossen.
    Wir werden auf Ihre Unterstützung angewiesen sein, Kershyll."
    „Ich werde euch helfen, so gut ich kann", versprach Vanne, ohne jedoch zu erwähnen, daß er dazu der Fähigkeiten eines 7-D-Mannes bedurfte.
    Obwohl er sich seiner eigenen Schwäche voll eingedenk war, schöpfte er jetzt wieder neue Hoffnung.
    Allein die Tatsache war schon wichtig, daß Hotrenor-Taak mit seinen Forderungen die Pläne der Kelosker nicht durchkreuzen konnte. Unter diesem Aspekt war ihre Lage nicht mehr so aussichtslos wie Vanne sie vor kurzem noch gesehen hatte.
    Vanne störte nur, daß er in seiner momentanen Verfassung die Einzelheiten des Kelosker-Planes nicht ganz durchschauen konnte.
    „Haben Sie irgendwelche Bedenken, Kershyll?" erkundigte sich Llamkart.
    „Absolut keine", erwiderte Vanne. „Ich kann jetzt Hotrenor-Taak mit ruhigem Gewissen sagen, daß ihr seine Bedingungen voll und ganz akzeptiert."
     
    9.
     
    HYPNOPOMPISCHE VISIONEN: ANKAMERA Du bist im Teufelskreis deiner eigenen Gefühle gefangen, Ankamera. Du verzehrst dich selbst, weil sich deine Gedanken nur um das eine drehen, und du kannst dieses eine nicht erreichen. Und weil du glaubst, deine Situation nicht ändern zu können, bist du unglücklich und traurig.
    Dabei ist alles so einfach, aus dem Teufelskreis auszubrechen.
    Das ist der Weg in eine glorreiche Zukunft. EDEN II ist die einzig mögliche Alternative. Du sollst erleben. welche Wunder dich dort erwarten. Ankamera!
     
    *
     
    Das Leben auf EDEN II war wie ein Rausch. Es gab nur Glück und Erfüllung, Zufriedenheit und Wohlgefallen. Es war das Paradies.
    Ankamera ließ sich von der Idylle jedoch nicht einschläfern.
    Sie bewahrte sich ein gesundes Mißtrauen und stand allem kritisch gegenüber.
    Als Medizinerin und Biologin war sie es gewohnt, Lebensvorgänge zu durchleuchten und in Rhythmen einzuteilen.
    Der Lebensrhythmus aber verlief in Wellenbewegungen. Einem Hoch folgte stets ein Tief, deshalb war ein ewiges, nie enden wollendes Hoch unnatürlich.
    Der Mensch, zum Beispiel, hätte ewiges Glück schwerer ertragen als eines, das von Perioden des Leids unterbrochen wurde.
    Dies wurde von seinem Biorhythmus so bestimmt.
    Mit den Konzepten war das jedoch anders. Dabei hätte man sie keineswegs als steril oder gefühlskalt bezeichnen können.
    Anfangs versuchten sie sogar, und das konnte Ankamera an sich selbst beobachten, an menschlichen Werten festzuhalten.
    Doch je weiter sie sich entwickelten, desto fremder wurden sie dem Urbild des Menschen.
    Ankamera spürte die Wandlung an sich selbst. Doch sie blieb kritisch. Sie betrachtete die Vorgänge an EDEN II mit wachem Auge. Das Paradies erschien ihr irgendwie künstlich.
    Oder war es natürlich, daß es keine Obrigkeit gab, die für Ordnung gesorgt hätte und daß dennoch nicht totale Anarchie herrschte? Von allem Anfang an hatte es keine Verbrechen gegeben, nicht einmal kleinere Delikte und auch keine Affekthandlungen.
    Ankamera führte dies zuerst darauf zurück, daß die Obrigkeit auf EDEN II ES sei: Unsichtbar, aber allgegenwärtig die Geschicke der Konzepte lenkend.
    Doch nach und nach stellte es sich heraus, daß ES die Vorgänge auf EDEN II in keiner Weise beeinflußte. Die Konzepte verwalteten ihre Welt selbst, sie bestimmten den Kurs und entschieden darüber, wann und wo ein Zwischenstop eingelegt wurde.
    Ankamera erkannte an sich selbst, daß Konzepte mit anderen Intelligenzwesen nicht vergleichbar waren. Die niedrigen Instinkte wurden durch das Zusammenwirken der miteinander verschmolzenen Noemata automatisch abgebaut, so daß sich wertvolle Charaktereigenschaften hervorhoben.
    Deshalb gab es keine Gewaltverbrechen auf EDEN Il.
    Und deshalb waren Konzepte auch nicht gegen andere Wesen gewalttätig.
    Früher war es auf EDEN II die allgemeine Ansicht gewesen, daß ES den Konzepten irgendwo im Universum einen festen Platz zuweisen würde. An einer ausgesuchten Sonne oder wenigstens in einer bestimmten Galaxis.
    Doch wo EDEN II auch Zwischenstop machte, ES gab keinen Hinweis, ob dies das vorbestimmte Ziel sei. Und so setzte EDEN II seinen Weg fort, scheinbar ziel- und planlos und ohne System.
    Und doch stand eine Absicht dahinter, nämlich die, daß die Konzepte alles erreichbare Wissen in sich aufnahmen und verarbeiteten.
    Als lebten sie nur dafür, um sich zu

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