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0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er.
    Das Fadenwesen blähte sich auf, bis es die Form eines Ballons hatte und fast durchscheinend war.
    Dann stieß es die Luft in modulierter Form und als zusammenhängende, sinnvolle Laute aus.
    „Ich stelle dir ein Ultimatum, Jost. Entweder verschwindet diese Pflanze, oder ich gehe."
    „Ich werde sie entfernen", versprach Jost. „Sonst noch einen Wunsch?"
    „Ja. Ich möchte ein Abenteuer erleben."
    Manchmal war Exl wirklich zu anstrengend, fand Jost.
    Aber andererseits war er oft ein angenehmer Zeitvertreib. Jost war es manchmal zu langweilig, sich mit seinen Partialkörpern in sportlichen Disziplinen zu messen oder sonst irgendwelche albernen Spiele zu treiben.
    „Wenn du willst", sagte Jost, „stelle ich dir Miron oder Dykenoe zur Verfügung. Meinetwegen auch beide."
    „Ich will mit dir Abenteuer erleben", bestand Exl.
    Jost seufzte. Er lauschte in die Noemata-Kontinua. Nach allgemeiner Meinung der maßgeblichen Konzepte würden sie noch eine Weile in diesem Sonnensystem bleiben.
    Auf dem dritten Planeten, auf Scorpio, wie er wegen der vorherrschenden Lebensform genannt wurde, hatte sich einiges zugetragen, was wahrscheinlich einen längeren Aufenthalt nötig machte. Einer der amphibischen Skorpione hatte plötzlich vor den Augen eines Konzepte Selbstmord begangen, obwohl zuvor ein durchaus friedlicher Kontakt stattgefunden hatte.
    „Okay, also stürzen wir, uns ins Abenteuer", sagte Jost ergeben; die Expedition zur Welt der Skorpione konnte warten. „Hast du schon eine bestimmte Vorstellung, Exl?"
    „Dschungelabenteuer mit Ritt auf Raubkatzen und allem Drum und Dran", verlangte das Fadenwesen und zeigte mit seinen spinnwebenartigen Auswüchsen ein verwirrendes Spiel.
    Jost seufzte wieder. Aber Exl war noch nicht zufriedengestellt.
    „Du mußt mir zehn Stunden Vorsprung geben und dann versuchen. mich im Dschungel zu finden", erklärte er die Spielregeln. „Du kannst dafür alle deine achtundzwanzig Partialkörper einsetzen."
    Abgesehen davon, daß Jost noch nicht soweit war, so viele Partialkörper auf einmal zu bilden, wollte er sich auch gar nicht in diesem Maße verausgaben.
    „Hau ab", sagte er. „Die Zeit läuft von jetzt an gegen dich."
    Exl lief jauchzend davon. Nachdem er Schwung genug hatte, verflocht er seine Körperfäden zu Flügeln und ließ sich von einem Aufwind davontragen. Jost sah ihm nach, bis er in der Ferne in eine Wolke mit der Form eines Auges verschwand.
    Das Auge begann zu zwinkern. Es signalisierte eine pareidolische Nachricht für Jost: Wie wäre es mit einem Trip zum dritten Planeten? Die Skorpione scheinen es in sich zu haben.
    Die Aufforderung kam von Zijlna, Jost erkannte ihre „Handschrift" mit geschlossenen Augen.
    Er antwortete ebenfalls pareidolisch, indem er die Fleischfresserpflanze durch geistigen Druck zwang, allen Blütenstaub abzulassen, und als dieser vom Wind verweht wurde, formte er die Wolke zu einem Bild mit der Aussage: Bin leider bereits von Exl engagiert. Aber ich mache kurzen Prozeß mit ihm und komme sogleich nach Scorpio. Geh schon vor.
    Das pareidolische Wolkenauge explodierte in einem OKAY.
    Jost machte sich zu Fuß auf den Weg. Immerhin hatte er noch fast zehn Stunden, um sich die Beine zu vertreten.
    Vor ihm lag die Stadt. Sie war längst schon unbewohnt.
    Jost wußte nicht, wieso sich die Konzepte daraus zurückgezogen hatten, denn die Häuser boten jeden Komfort.
    Jost war die Stille der Stadt etwas unheimlich, aber er wollte weder einen Umweg machen, noch wollte er darüber hinwegspringen. Also durchquerte er sie.
    Die Stadt war gepflegt, als erwarte sie jeden Moment die Rückkehr der Bewohner. Jost ging in ein Haus, durchwanderte die Räume, ließ sich im Wohnzimmer nieder.
    Ist hier jemand? fragten seine Gedanken.
    Zu seiner größten Überraschung bekam er Antwort.
    Wir sind alle noch hier. Wünschst du einen von uns zu sehen? Wir Können dir einen Vertreter unseres Kollektivs schicken, damit er dir die Vorzüge unserer Konzeptgemeinschaft erklärt.
    „Mir würde es genügen, einen der Vorzüge zu kennen", sagte Jost laut und griff gedankenverloren nach einer der Früchte, die plötzlich mitten in der Luft vor ihm erschienen.
    Aus unserem Stamm wird einst eine Superintelligenz wie ES hervorgehen!
    Jost lachte und verließ das Haus. „Ich bin noch nicht soweit", sagte er vergnügt. „Ich bin noch ein Kind und muß zuerst meinen Spieltrieb austoben.
    Er hatte sich bis heute seinen Kinderkörper bewahrt, um in Fällen wie diesen gegen

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