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0837 - Aibon-Blut

0837 - Aibon-Blut

Titel: 0837 - Aibon-Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte gepaßt, ein flacher Gesichtsausdruck, denn die Merkmale wie Mund, Nase und Ohren traten kaum hervor.
    Harry hörte keinen Atem. Er mußte also davon ausgehen, daß die Gestalt tot war. Sie konnte allerdings auch verletzt sein, da war eben alles möglich. Zudem hatte er weder auf das Herz noch auf den Kopf gezielt, er hatte sie eben nur anschießen wollen.
    Sie lag auf der rechten Seite, die Beine angezogen. In dieser Haltung bildete sich so etwas wie ein Fragezeichen, das nicht ganz zu Ende gezeichnet worden war.
    Stahl mußte noch einen Schritt näher an den Mann in Grau herangehen, um sich endgültig überzeugen zu können. Er blieb dicht neben ihr stehen und bückte sich.
    Der Lampenstrahl wanderte langsam vom Gesicht weg nach unten und glitt lautlos über die Gestalt hinweg. Harry wollte unbedingt die Einschußwunde sehen. Er rechnete damit, daß er den Mann an der rechten Seite erwischt hatte.
    Dann sah er das Loch.
    Es war nicht groß, aber kleiner als der helle Kreis der Lampe, und es zeichnete sich sehr genau ab, als hätte es jemand in den Stoff der Jacke hineingeschnitten.
    Harry sah auch, daß eine dunkle Flüssigkeit aus dem Loch hervorgetreten war. Er nahm es zur Kenntnis, ohne weiter darauf zu achten, denn er wollte auch sehen, ob die Kugel den anderen unter Umständen tödlich erwischt hatte.
    Der Einschuß lag an der rechten Seite, ungefähr zwischen Herz und Hüfte. Tödlich brauchte die Wunde nicht zu sein, zudem hatte die Gestalt nicht viel Blut verloren.
    Harry zwinkerte irritiert. Eine Bewegung, die bei ihm immer dann vorkam, wenn er sich nicht zurechtfand.
    Da war etwas.
    Das Blut!
    Plötzlich zitterte seine rechte Hand, und dieses Zittern übertrug sich auf die Lampe. Der Lichtkreis wackelte, aber er blieb in der unmittelbaren Nähe dieses unglaublichen Vorgangs, über den Harry sich seine Gedanken machte.
    Das Blut sah nicht rot aus, also nicht wie das eines Menschen. Harry wollte es genau wissen und besah sich das Blut im Licht der Lampe.
    Dieses Blut war - grün!
    Harry saß da wie versteinert. Grünes Blut.
    Aibon-Blut…
    Dann hörte er das leise Lachen. Mehr ein Zischeln oder Flüstern, und er drehte sofort den Kopf nach links. Die Worte hörte er kaum, er sah nur die halb geöffneten Augen und zum erstenmal auch die Pupillen, die tatsächlich eine grüne Farbe zeigten.
    Schockgrün!
    Er schluckte, als er hörte, wie die Gestalt ihre Worte wiederholte.
    »Du hast einen Fehler gemacht. Du kannst es dir nicht leisten, mich mit einem normalen Menschen zu vergleichen. Das solltest du wirklich einsehen, mein Freund. Ich bin kein Mensch, ich bin ein Mann in Grau, ich bin ein Stück Aibon…«
    Stahl nickte, ohne es eigentlich zu wollen. Er hatte die Luger wieder weggesteckt, es kam ihm auch nicht in den Sinn, sie zu ziehen. Er gab zu, daß ihm diese Gestalt überlegen war. Das war kein Vampir, kein Zombie, kein Werwolf, der, wenn man Glück und die entsprechenden Waffen hatte, im Kampf Mann gegen Mann besiegt werden konnte. Diese Gestalt in Grau konnte durchaus als ein Monster angesehen werden. Er hatte ihm erklärt, weshalb er gekommen war, und plötzlich war der Detektiv davon überzeugt, daß er schon mit einem Bein im Jenseits stand.
    Der Mann in Grau hielt die Augen jetzt weit offen. Die grüne Farbe tanzte in seinen Pupillen. Er schaute Harry scharf an, als wollte er ihm schon den optischen Tod entgegenschicken. Dann bewegte er sich, um die Haltung zu verändern. Er richtet sich nicht ganz auf, sondern setzte sich auf den Boden, so daß er die Mauer im Rücken hatte.
    »Pech gehabt, Harry!«
    Stahl hob die Schultern. Ihm schwirrten zahlreiche Fragen durch den Kopf, doch all die Worte konzentrierten sich in einem einzigen. »Wieso?« fragte er nur.
    »Bin ich ein Mensch?«
    »Nein, du… oder…?«
    »Aibon ist anders. Und wir sind seine Hüter. Wir tilgen Spuren, verstehst du das? Niemand soll uns je zu nahe kommen. Wir sorgen dafür, daß Aibon nicht so bekannt wird. Das sind wir ihm schuldig.«
    »Du bist unverwundbar?«
    »Für dich schon.«
    »Ich mußte es tun!« erklärte Harry. »Ich mußte versuchen, dich zu töten. Denn du hast mir gesagt, daß du mich vernichten willst. Ich habe es nicht vergessen.«
    »Ich auch nicht, Harry. Und ich bleibe dabei.« Er lächelte, als er das erschreckte Gesicht des Mannes sah. Gleichzeitig fragte sich Harry, wie er aus dieser Lage wieder herauskommen sollte. Wenn er ehrlich war, dann mußte er zugeben, daß er dem anderen nichts

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