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0837 - Aibon-Blut

0837 - Aibon-Blut

Titel: 0837 - Aibon-Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann in Grau kam auf ihn zu.
    Er sprach nicht ein Wort, er schien den Boden auch nicht zu berühren, er war einfach da und genoß es, als Sieger vor dem Opfer zu stehen. Noch immer hielt er den Stein in der Hand und praktisch wie einen Spiegel auf sein Opfer gerichtet.
    Nur konnte sich der Mann nicht in der Fläche erkennen. Der Spiegel blieb blind.
    Harrys Gehirn arbeitete normal. Er war in der Lage, seine Gedanken zu formulieren, und natürlich dachte er wieder daran, daß ihm der Tod versprochen worden war. Für ihn persönlich war es der entscheidende Schritt, nicht aber für den Mann in Grau. Er war gekommen, um Zeugen zu vernichten, und es würde ihm leichtfallen.
    Stahl fiel ein Vergleich ein. Es hätte nur mehr der Umhang gefehlt, dann hätte die andere Gestalt tatsächlich so ausgesehen wie der mächtige, von Christopher Lee gespielte Dracula.
    Und so sicher gab sich der Mann in Grau auch.
    Bevor er gegen die Sohlen des Liegenden stoßen konnte, blieb er stehen und nickte Harry zu. »Das ist also dein Ende«, erklärte er mit fester Stimme. »Du hast lange genug gelebt, du hättest auch weiterhin leben können, aber du hast dich mit den falschen Menschen verbündet. Du hast indirekt gegen Aibon gekämpft, und so etwas können wir, die Hüter des Landes, nicht zulassen. Aibon gehört uns, Aibon wird uns immer gehören, und die Macht des großen Guywano wird bald das gesamte Land erfassen. Es ist vorbei mit dir.«
    Harry Stahl hätte so gern etwas gesagt, allein es war ihm nicht möglich. Die Lähmung hatte sich auf seine Stimme übertragen, nicht mal ein Krächzen drang aus seinem Mund. Er wunderte sich darüber, daß er noch atmen konnte, wenn auch nur durch die Nase.
    So also sieht das Ende aus, dachte er!
    Alles habe ich überstanden. Die langen Jahre der Diktatur, auch die neue Zeit, die Wunde, meine Suspendierung, da alles ist vorbei, um nun hier in dieser kalten Nacht zu sterben.
    Komischerweise empfand er nicht einmal. Todesangst. Wahrscheinlich war die Lähmung zu stark, daß er auch dazu nicht in der Lage war.
    Wieder sprach der Mann in Grau. »Der Stein wird dich durch die Kraft des Landes Aibon verbrennen. Er wird deinen Körper in zahlreiche Einzelteile zerfallen lassen. Du warst einmal Staub, und als Staub wirst du dein Leben aushauchen.«
    Wie ein Priester redet er, wie ein Priester. Stahls Gedanken veränderten sich, denn er schaute zu, was mit dem Stein geschah. Von innen her fing er an zu leuchten. Er besaß noch nicht die Strahlenkraft wie bei der ersten Attacke, aber der Wehrlose spürte schon die fremde Energie, die über ihn hinwegfloß und ihn sicherlich auch bald vernichten würde.
    Und dann hörte er das Spiel.
    Unheimlich klingende Töne, als wäre jemand dabei, in eine Knochenflöte zu blasen.
    Unheimlich und trotzdem melodiös.
    Musik…
    Der Mann in Grau erstarrte…
    ***
    Kennen Sie eigentlich das Gefühl, von jemandem verfolgt zu werden, ohne zu wissen, wer es ist?
    Einfach nur die Ahnung zu haben, daß ein Unbekannter hinter Ihnen her ist und sich einfach nicht abschütteln läßt.
    Ich jedenfalls hatte an diesem Tag das unbestimmte Feeling, von einer Person verfolgt zu werden, die ich weder kannte noch sah.
    Dabei hatte an diesem Morgen rein gar nichts auf ein derartiges »Ereignis« hingedeutet. Ich war aufgewacht und aufgestanden wie immer, hatte die Dusche genommen, mein karges Frühstück in mich hineingestopft und mich sogar ziemlich wohl gefühlt. Nur eines hatte ich nicht getan: Ich war nicht nach nebenan gegangen, um Suko abzuholen, denn das war nicht möglich.
    Suko befand sich noch immer in Urlaub. Nicht allein, sondern endlich wieder zusammen mit Shao.
    Damit niemand die beiden stören konnte, hatten sie selbst mir nicht gesagt, wohin sie sich verdrückt hatten, und diese Zeit gönnte ich ihnen auch. Beide hatten kurz vor dem Jahreswechsel genug gelitten, sollten sie mal endlich wieder zu sich finden, das gönnten ihnen die Freunde von ganzem Herzen.
    Den Job mußte ich allein erledigen.
    Und in den ersten Tagen des neuen Jahres hatte ich wieder einen unheimlichen Fall übernommen, als ich gegen die lebende und auch mordende Puppe antrat.
    Da ein Teil dieses Dramas live in die Wohnstuben übertragen worden waren, hatte es natürlich sagenhaft viele Anfragen beim Yard gegeben, aber Sir James hatte sie alle abgeschmettert, was mir sehr recht war.
    So konnte mein Job weiterlaufen wie bisher. An diesem Morgen hatte ich mir nichts Besonderes vorgenommen, abgesehen von

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