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0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wäre eine bessere Bezeichnung.
    Kempah war mit dem Nahrungs-absorptionsprozeß so beschäftigt gewesen, daß ein Warnsignal, das einer der Wahrnehmungsmechanismen abgegeben hatte, erst mit einiger Verspätung in sein Bewußtsein gedrungen war. Er warf den Behälter, der seines kostbaren Inhalts bis auf einen geringen Überrest ohnehin bereits beraubt war, beiseite und konzentrierte sich auf die Beobachtungen, die einer seiner vielen Sinne anstellte.
    Er gewahrte eine Gruppe von Le-bewesen, die in die Kuppel eingedrungen war. Die Gruppe bestand aus drei Mitgliedern, alle von nahezu gleichem Aussehen und auch in der Größe nur wenig voneinander verschieden. Lebewesen dieser Art waren Kempah noch nie zu Gesicht gekommen. Er sah, daß außerhalb der Kuppel ein Fahrzeug stand. Mit diesem mußten die Fremden gekommen sein. Also waren sie intelligent.
    Kempah legte auf eine Begegnung keinen sonderlichen Wert.
    Das war verständlich. Er befand sich in einem fremden Universum, von dessen Beschaffenheit er keine Ahnung hatte.
    Es wäre vermessen von ihm gewesen, zu erwarten, daß sich die drei Fremden ihm gegenüber freundlich verhalten würden.
    Und vermessen war Kempah nicht.
    Als er bemerkte, daß die Eindringlinge näher kamen, machte er sich auf den Weg. Immer höher drang er in der Kuppel vor, bis er schließlich auf der höchsten Ebene einen Raum erreichte, dessen Wände zur Hälfte durchsichtig waren. Dort hielt Kempah an.
    Es führte kein Weg mehr weiter, und zurück wollte er nicht, weil er dabei den Fremden unweigerlich begegnet wäre.
    Diese aber waren ebenfalls auf dem Weg nach oben.
    Eine Zeitlang war Kempah ziemlich verzweifelt. Dann aber verfiel er zurück in jenen Zustand der Starre, in dem er seit vielen Jahrzehntausenden auf der Welt des Leuchtfeuers ausgeharrt hatte. Es war ihm nämlich eingefallen, daß die Fremden ihm womöglich gar keine Beachtung schenken würden, wenn er einfach auf dem Boden lag und aussah wie eines der Felsstücke, die es zu Millionen dort draußen gab.
    Kurze Zeit später gelangten die Eindringlinge tatsächlich in den Raum, den Kempah sich als letzte Zuflucht auserwählt hatte.
    Aus der Nähe, stellte er überrascht fest, konnte er die schwachen Impulse ihrer Bewußtseine wahrnehmen. Sie waren schwer verständlich, und er würde nie soweit kommen, daß er die Gedanken der Fremden einfach lesen konnte. Aber in groben Umrissen vermochte er, den Denkprozessen zu folgen.
    So nahm er wahr, daß die Fremden sich darüber wunderten, warum ein Stück Stein auf dem Boden dieses Raumes lag. Das wiederum fand Kempah erstaunlich, denn schließlich war diese Welt doch voller Steine.
    Dann jedoch wandte sich das Interesse der Unbekannten von ihm ab, und das erleichterte ihn sehr.
    Sie verständigten sich auf eine merkwürdige Art und Weise miteinander, indem sie nämlich Laute von sich gaben. Daß es sich dabei um ein Verständigungsmittel handelte, erkannte Kempah daran, daß die Denkprozesse immer dann besonders deutlich wurden, wenn eines der fremden Wesen eine Serie von Geräuschen von sich gab.
    Die Fremden waren auf der Suche nach etwas. Sie waren, wie Kempah verstand, unter großen Gefahren hierhergekommen. Ringsum lauerte eine feindliche Macht. Was die Fremden suchten, wurde nur zögernd klar. Es war nichts Materielles, nichts Greifbares. Es war Information. Kempah glaubte zu verstehen, daß die Fremden ein paar der Ihren ins Lager der feindlichen Macht eingeschleust hatten.
    Jetzt wollten sie wissen, wie es ihren Leuten ging.
    Das alles nahm Kempah in sich auf, aber es interessierte ihn nicht wirklich.
    Er hatte nur eine Sorge: Er wollte zum Leuchtfeuer zurück. Deswegen horchte er auf, als die drei Fremden sich über einen Stern zu unterhalten begannen, der in der jüngsten Zeit eine sehr merkwürdige Entwicklung durchgemacht hatte.
    Kempah hatte es schwer, sich mit den fremden Denkprozessen vertraut zu machen. Aber als ihm das endlich gelungen war, da stellte er fest, daß die drei Wesen sich über Dinge unterhielten, mit denen er mehr als vertraut war. In der Nähe dieser Welt, die er nicht kannte, gab es eine sterbende Sonne, die im Begriff war, sich in ein Loch in der Wand des Universums zu verwandeln.
    Der Zerfallprozeß der Sonne wurde offenbar gesteuert - von den Leuten, die die Fremden ins Lager des Feindes eingeschleust hatten, so wenigstens verstand Kempah, ohne sich weiter dafür zu interessieren.
    Was für ihn Bedeutung hatte, war dieses: Sterbende Sterne strahlten auf

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