Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eine ganz eigenartige Weise.
    Sie sandten Schauer hochenergetischer Impulse aus, fast wie das Leuchtfeuer, über das Kempah zu wachen hatte. Die Strahlung des Leuchtfeuers und die Strahlung einer sterbenden Sonne - das waren zwei verschiedene Energieformen, die sich nicht miteinander vertrugen.
    Prallten sie aufeinander, so kam es zu Erscheinungen, die kein denkender Verstand vorhersagen konnte.
    So, schloß der Aufpasser, mußte er auf diese Welt gelangt sein. Die beiden unverträglichen Impulsschauer waren zusammengestoßen und hatten ihn von der Welt des Leuchtfeuers auf diesen fremden Planeten verschlagen.
    Vielleicht war ein Riß in der Grenze zwischen den beiden Universen entstanden, vielleicht hatte es eine Art Tunneleffekt gegeben -die Einzelheiten waren Kempah nicht klar, davon verstand er weniger.
    Aber er hatte den großen Überblick, und der allein zählte in dieser Sekunde.
    Die Fremden verließen schließlich den Raum, ohne Kempah weitere Beachtung zu schenken. Eine Zeitlang noch nahm er die Aura ihrer Bewußtseine wahr, dann erlosch sie.
    In diesen Minuten entwickelte Kempah, der Aufpasser, einen Plan. Der Plan ging davon aus, daß es für Kempah nur diese eine Aufgabe in seinem langen Leben gebe: In der Nähe des Leuchtfeuers zu sein und darauf zu warten, daß dessen Signale von irgendwoher beantwortet wurden.
    Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, mußte er zur Welt des Leuchtfeuers zurückkehren. Derselbe Effekt, der ihn hierherbefördert Ratte, mußte noch einmal erzeugt werden, und zwar mit umgekehrtem Vorzeichen.
    Wer aber wäre besser für dieses Vorhaben geeignet gewesen als die Feinde dieser drei Fremden, denen er soeben begegnet war?
    Sie steuerten den Zerfallprozeß der sterbenden Sonne, also mußten sie auch in der Lage sein, dem zerfallenden Stern einen Impulsschauer gerade in dem Augenblick zu entlocken, da auch das Leuchtfeuer tätig wurde.
    An den Details des Planes würde Kempah noch arbeiten müssen. Aber das Wichtigste war ihm bereits klar: Wie er die Wesen, die er brauchte, hierherlocken würde.
     
    4.
     
    „Hier gibt's für uns nichts zu holen!"
    Das waren Julian Tifflors Worte gewesen, als er sich umwandte und Hotrenor-Taaks ehemaligen Arbeitsraum verließ. Roctin-Par und der Vario folgten ihm.
    „Es gibt keinen Zweifel daran, daß die Laren die Station für immer aufgegeben haben", bemerkte der Roboter. „Wir sollten uns hier also relativ sicher fühlen dürfen."
    „Ich frage mich nur", sagte Roctin-Par, „wer der Unbekannte ist, der nach dem Abzug der Laren in die Station eindrang?"
    „Vielleicht einer der llungorenischen Heroen aus der alten Raumstation", antwortete Tifflor mit leisem Spott.
    Es zeigte sich, daß sowohl Roctin-Par als auch der Vario diese Frage wesentlich ernster nahmen als er, „Llungo-Mokran ist tot", widersprach der Robot. „Die Heroen sind auf große Fahrt gegangen. Sie also können es nicht gewesen sein. Außerdem kann der Eindringling erst kurz vor uns gekommen sein.
    Erinnern Sie sich: Die Eßration in dem Proviantbehälter war noch warm!"
    Julian Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Was kann schon geschehen sein? Ein Lare wurde aus Versehen vergessen. Er blieb hier zurück.
    Er hat keine Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, weil es keine Funkgeräte mehr gibt. Er ist darauf angewiesen, sein Leben aus den schwindenden Vorräten der Station zu fristen.
    Ich bin überzeugt: Wenn wir ihn in Ruhe lassen, wird er auch uns nicht in die Quere kommen."
    Das Argument erschien stichhaltig. Wie konnte es anders gewesen sein? Die drei Männer kehrten zum Ausgang des glockenförmigen Gebäudes zurück.
    Die Helme wurden geschlossen, dann ging es hinaus in die eisige Finsternis.
    An Bord der SOLO wurde die Batterie der Meßgeräte aktiviert.
    Die Orter zeigten dasselbe Bild, das man noch an Bord der ALHAMBRA gesehen hatte: Die riesige Larenflotte jenseits des Doppelsterns und eine Fülle energetischer Signale, die von Dhoom kamen. Auf den ersten Blick schien sich nichts verändert zu haben.
    Schließlich jedoch machte der Vario eine Entdeckung.
    „Ein einzelnes Fahrzeug - nicht allzu weit von hier, anscheinend auf Kurs nach Arcur-Beta!"
    Der Orter, von dem diese Beobachtung stammte, wurde mit dem Bordrechner gekuppelt. Der Reflex wurde ausgewertet. Bei dem unbekannten Fahrzeug handelte es sich ganz eindeutig um ein larisches SVE-Raumschiff, das, wenn es seinen Kurs beibehielt, in einigen Stunden in den Bannbereich des sterbenden Sterns eindringen

Weitere Kostenlose Bücher