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0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weswegen behält er uns nicht auf Dhoom, wo er uns vor Augen hat, und läßt die GÜROSOLL erst im letzten Augenblick starten?"
    „Ich kann deine Bedenken nicht verstehen", erklärte Tallmark.
    „Es ist nicht unmöglich, daß Hotrenor-Taak uns sein Vertrauen schenkt, oder?"
    „Unmöglich nicht", knurrte Kershyll Vanne, „aber es wäre wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben."
    Der Kelosker erhob sich.
    „Du siehst zu schwarz, mein Freund", meinte er. „Es wird Zeit, daß wir uns um die Programmierung dieses Schiffes kümmern. Dank sei dem Verkünder der Hetosonen, der uns soviel Zeit dafür läßt!"
    Kershyll Vanne machte eine abwehrende Geste.
    „Ich bitte dich, warte noch eine Weile!"
    „Warum?"
    Vanne sah zu dem Kelosker auf.
    „Ich werde es dir beizeiten sagen - aber jetzt noch nicht!"
    Tallmarks vier Augen blickten starr, ein Zeichen seiner Ratlosigkeit.
    „Ich verstehe dich nicht."
    „Das spielt im Augenblick keine Rolle! Tu mir den Gefallen und geh an deinen Platz zurück."
    Tallmark gehorchte - widerwillig, wie man ihm ansah. Kershyll Vanne wartete, bis er sich in seinem Sessel niedergelassen hatte. Dann aktivierte er den Interkom.
    „Hier spricht Kershyll Vanne", sagte er mit harter, entschlossener Stimme. „Hotrenor-Taak - ich kenne dich gut genug, um zu wissen, daß du uns nicht ohne irgendeine Kontrolle unserem Schicksal überläßt.
    Die salbungsvollen Worte, mit denen du uns verabschiedetest, waren längst nicht so wohlgemeint, wie sie klangen. Ich mache dir einen Vorschlag, Verkünder der Hetosonen, Dies ist die abschließende Phase unseres gemeinsamen Vorhabens. Laß sie uns mit Würde überstehen. Komm aus deinem Versteck hervor und zeig dich im Kommandostand!"
    Danach schaltete er ab.
    „Du meinst, er befindet sich an Bord?" rief Tallmark maßlos überrascht.
    „Ich bin sicher", antwortete Vanne. '„Aber warum sollte er ...?"
    „Weil er uns mißtraut. Erinnerst du dich an das Bild dort auf dem Empfänger, als er zu uns sprach?"
    „Ich erinnere mich."
    „Wie sah der Hintergrund aus?"
    „Weiß. Ohne Konturen."
    „Richtig! Wo in der larischen Station gibt es einen solchen Hintergrund?"
    Die Frage brachte den Kelosker in Verlegenheit. Aber noch gab er sich nicht geschlagen.
    „Wer kann das wissen?" rief er. „Wir haben längst nicht alle Räume der Station gesehen!"
    „Das ist wahr. Aber kein einziger Raum hat eine konturlose, weiße Wand. Das widerspricht larischer Bauweise!"
    „Also gut", wollte Tallmark einlenken. „Du behauptest, er sei an Bord?"
    „Ja."
    „Dann weiß er jetzt, daß du ihn durchschaut hast. Warum meldet er sich nicht?"
    „Er blufft. Er meint, ich hätte nur einen vagen Verdacht ausgesprochen. Er glaubt, er brauche sich nur ruhig zu verhalten, um meinen Verdacht zu zerstreuen."
    Tallmark sah sich unsicher um.
    „Glaubst du, er kann uns hören?"
    „Ich bin fast sicher!"
    Da ging dem Kelosker endlich auf, warum Vanne ihn gebeten hatte, die Programmierung des Autopiloten in Ruhe zu lassen.
    Er verstand plötzlich, warum Vanne keine Erklärung hatte abgeben wollen. Furcht spiegelte sich in dem verwirrten Blick seiner vier Augen.
    „Es kann aber natürlich auch sein", sagte Kershyll Vanne laut, nachdem er eine Zeitlang den Nachdenklichen gespielt hatte, „daß ich mich täusche."
    „Wie?! Du täuschst dich?" rief Tallmark. „Es kann sein!" korrigierte ihn Vanne und lächelte dazu.
    „Wenn das aber so wäre, dann könnten wir versuchen, ob dieses Schiff auch anderswohin fliegt als dorthin, wo Hotrenor-Taak uns haben will!"
    „Du willst den Kurs ändern?!"
    Lange durfte Vanne den Kelosker nicht mehr auf die Folter spannen. Er war jetzt schon so verwirrt, daß er allmählich in Verzweiflung geriet, und Verzweiflung war für die sensiblen Wesen aus Balayndagar ein gefährlicher Zustand, der leicht gesundheitliche Schäden nach sich zog.
    Kershyll Vanne nickte. Dann betätigte er den Interkom ein zweites Mal.
    „Verkünder der Hetosonen - höre mich!" rief er. „Es kann sein, daß ich mich getäuscht habe. Vielleicht befindest du dich doch nicht an Bord.
    Dann kannst du natürlich diese Worte nicht hören. Dann wirst du erst an den Anzeigen deiner Orter erkennen, daß wir die Programmierung des Autopiloten geändert haben, um die GÜROSOLL auf einen anderen Kurs zu bringen."
    Er hatte das letzte Wort kaum gesprochen, da donnerte aus einem der Empfänger eine Stimme und verkündete in larischer Sprache: „Hier spricht Hotrenor-Taak! Ich habe dein

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