Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den gemeinsamen Körper. Die Zurückbleibenden sahen Julian Tifflor entmaterialisieren.
    Er blieb etwas länger als eine halbe Stunde fort. Als er zurückkehrte, sah man ihm an, daß er eine aufregende Entdeckung gemacht hatte.
    „Wir haben Glück gehabt!" war seine erste Äußerung. „An Bord des SVE-Raumers befinden sich die Kelosker und Kershyll Vanne."
    „Auf dem Weg nach Arcur-Beta? Was sollen sie dort?"
    „Einen Test durchführen. Kurz nach Beginn des Degenerationsprozesses der sterbenden Sonne treten in unmittelbarer Nähe Hyperfelder auf, die transmitterähnliche Effekte bewirken. Die Kelosker haben den Laren klargemacht, daß man anhand eines Tests dieser Felder festellen könne, ob der Zerfallsprozeß des Sterns planmäßig verläuft. Die Laren haben diese Hypothese gekauft. Die Kelosker sollen den Test selbst durchführen. Das hatten sie von Anfang an geplant, denn mit Hilfe der Transmitterfelder wollen sie sich in ihre neue Heimat absetzen."
    „Neue Heimat? Wo?"
    „Das weiß man nicht. Sie haben Kontakt mit Dobrak aufgenommen. Wichtig für uns ist, daß Hotrenor-Taak wider Erwarten darauf bestand, daß auch Kershyll Vanne an diesem Test teilnehme. Für Vanne allerdings ist der Durchgang durch den Transmitter gefährlich."
    „Also holen wir ihn aus dem Schiff!" schlug Roctin-Par vor.
    „Genau das habe ich vor. Allerdings jetzt noch nicht!"
    „Warum wollen Sie warten?"
    „Ich muß! Hotrenor-Taak und eine Handvoll Laren befinden sich ebenfalls an Bord des SVE-Raumers."
    „Der Verkünder selbst?" staunte der Provconer. „Was will er dort?"
    „Er mißtraut den Keloskern und Vanne. Er möchte ihnen solange wie möglich auf die Finger sehen.
    Bevor es brenzlig wird, setzt er sich allerdings ab. Bis dahin müssen wir warten. Er darf auf keinen Fall merken, daß Kershyll Vanne nicht mit den Keloskern durch den Transmitter geht!"
    Das leuchtete jedermann ein. Inzwischen allerdings wurde das Warten lang. Je nachdem, wieviel Risiko Hotrenor-Taak auf sich zu nehmen bereit war, mochte er solange an Bord des SVE-Schiffs bleiben, bis dieses sich nicht mehr innerhalb von Tako Kakutas Reichweite befand.
    Für diesen Fall war Julian Tifflor fest entschlossen, das larische Fahrzeug nötigenfalls mit der Space-Jet zu verfolgen, bis der Abstand so gering war, daß die Teleportation ohne Schwierigkeit durchgeführt werden konnte.
    Und dann kam die Meldung von der ALHAMBRA, die so ziemlich alle Pläne mit einem Schlag wieder über den Haufen warf.
    „Im Arcur-Sektor häufen sich seit neuestem kurzlebige Verzerrungen des Raum-Zeit-Gefüges", berichtete Coden Gonz. „Sie breiten sich immer weiter aus. Mit dem Auftreten heftiger Raum-Zeitturbulenzen ist in nächster Zeit zu rechen!"
     
    *
     
    Kempah, der Aufpasser, war längst wieder bei Bewußtsein.
    Aber er behielt seine Gedanken für sich und spielte weiterhin den Ohnmächtigen. Er wußte inzwischen, daß die Fremden ihm überlegen waren. Mit ihnen durfte er sich nicht noch einmal einlassen.
    In Erkenntnis seiner Niederlage stellte Kempah einige tiefschürfende Überlegungen an, wie er es bislang noch nie getan hatte. Zum ersten Mal in den vielen Jahrzehntausenden, die seine Lebensspanne bildeten, machte er sich Gedanken über sich selbst.
    Bei dieser Beschäftigung erwies sich als bedeutsames Handikap, daß er keinerlei Vergleichsmaßstab besaß. Er kannte den Begriff „Wesen", er wußte auch, daß er in der Vergangenheit andere Wesen gekannt hatte.
    Aber die Erinnerung an sie war längst erloschen. Die einzigen Geschöpfe, die so Wie er die Fähigkeit besaßen, sich zu bewegen, planvoll zu handeln, zu agieren und zu reagieren, mit denen er näheren Kontakt gehabt hatte, waren die drei Fremden, in deren Gewalt er sich befand.
    Wer also war er selbst?
    Er nahm an, daß sein Leben irgendwann in grauer Vergangenheit seinen Anfang genommen hatte.
    Sicherlich mußte es einen Anfang gegeben haben. Der Gedanke, schon ewig dagewesen zu sein, war für Kempah unfaßbar. Er war irgendwie erzeugt worden - ob auf künstlichem oder natürlichem Wege, das wußte er nicht.
    Man hatte ihm einen Auftrag erteilt. Er sollte in der Nähe des Leuchtfeuers ausharren und warten, ob dessen Signale von irgendwoher beantwortet wurden. Trat dieser Fall ein, so hatte er eine Reihe von Verrichtungen vorzunehmen.
    Das war alles. Kempah fragte sich, ob man diesen Auftrag wirklich als Sinn und Inhalt eines derart langen Lebens akzeptieren könne.
    Seitdem er den Fremden begegnet war, wußte

Weitere Kostenlose Bücher