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0838 - Wo die Angst zu Hause ist

0838 - Wo die Angst zu Hause ist

Titel: 0838 - Wo die Angst zu Hause ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte Jane nicht mitgenommen. Sie befand sich noch bei John im Abteil.
    Natürlich waren längst die Vorwürfe in ihr hochgestiegen. Wieder einmal hatte sie ihre Neugierde in eine lebensgefährliche Lage gebracht, aber so war sie nun einmal. Jane konnte nicht aus ihrer Haut.
    Sie führten sie aus dem Abteil, und alles lief schon widerlich glatt. Niemand kam ihnen entgegen, es gab keinen anderen Reisenden, der sich für die kleine Gruppe interessierte, der Zug schien ihnen allein zu gehören.
    Weit hatten sie nicht zu gehen, denn der Gepäckwagen schloß direkt an den Waggon der ersten Klasse an. Es gab auch einen Verbindungsschlauch zwischen ihnen - und die geschlossene Tür des Gepäckwagens, die sich nach einem bestimmten Klopfrhythmus rasch öffnete.
    Ein Mann in Uniform ließ sie eintreten. Er bekam noch Scheine in die Hand bedrückt, bedankte sich durch ein tiefes Bücken und zog sich dann zurück.
    Nicht in den Wagen, der Uniformierte ging den Weg, den Jane und die anderen gekommen waren.
    Alvin schloß die Tür.
    Sie waren unter sich.
    Und der Wagen schwieg. Er kam Jane bereits jetzt wie ein rollendes Grab auf vier Rädern vor. Die beiden Schiebetüren waren geschlossen und von innen verriegelt worden. Um das Gepäck richtig verstauen zu können, war der Waggon in zwei Hälften aufgeteilt. In einer stapelten sich Kisten und Kästen neben- und aufeinander. Sie waren unterschiedlich groß. Licht brannte unter der Decke.
    Mehrere nackte Glühbirnen verstreuten ihre Helligkeit. Sie fiel auch über einen dunklen Sarg, in dem genau die Person lag, die eine besondere Beerdigung erhalten sollte.
    Grundel hatte Jane Collins losgelassen und sie auf den Sargdeckel gedrückt. Dort mußte sie hockenbleiben, unter der Kontrolle dreier kalter Augenpaare. Niemand würde ja daran denken, sie entkommen zu lassen. Sie waren eiskalt.
    Auch Jane Collins fror. Sie wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, alles war so schrecklich fremd geworden, so kalt, so unnahbar, und diese Kälte strömte auch der vor ihr auf einer normalen Kiste hockende Henry O. Sellnick aus.
    Er starrte sie an.
    Jane konnte dem Blick nicht standhalten. Sie hatte den ihren gesenkt und hörte die flüsternde Stimme des Mannes, der fragte. »Also, noch einmal, wer bist du?«
    »Das habe ich schon gesagt.«
    Sellnick schüttelte den Kopf. »Nicht richtig, meine Teure. Ich habe noch keine konkrete Antwort von dir bekommen.«
    »Ich heiße Jane Collins…«
    »Und sonst?«
    »Ich lebe in London.«
    »Das wissen wir. Aber ich spüre, daß eine Kraft in dir steckt, die nur wenige Menschen haben. Sie ist zwar sehr schwach, aber sie ist vorhanden, denn ich spüre sie. Ich denke darüber nach, wer oder was sie sein könnte, und ich habe das Gefühl, als würden wir uns auf einer gewissen Ebene begegnen können. Die Kraft hat mit dem Menschsein nichts zu tun, das weiß ich. Wer hat sie dir gegeben?«
    »Ich kenne sie nicht!«
    Sellnick ließ nicht locker. »Ein Dämon?« flüsterte er.
    »Nein, warum, ich…?«
    »Der Teufel?«
    Bei der letzten Frage leuchteten seine Augen plötzlich auf. Jane hatte den Eindruck, in den Pupillen ein grünes Licht schimmern zu sehen, und sie selbst merkte, wie sich ihre Haut auf dem Rücken stark spannte. Im Prinzip hatte dieser Sellnick recht gehabt. Es war der Teufel damals gewesen, der sie in seinen Bann gezogen und sie zu einer Hexe gemacht hatte. Aber diese Zeit war vorbei, Jane hatte den finsteren Mächten wieder abgeschworen, obwohl sich, das wußte sie genau, tief in ihrem Innern, den wirklich allertiefsten Seelenschächten, noch etwas von dieser alten Kraft festgesetzt hatte.
    Hexenmacht!
    Nur konnte Jane sie nicht einsetzen, wann immer sie wollte. Sie war noch vorhanden, aber sie war zugleich eine selbständige Macht, die sich nicht dirigieren ließ.
    »Sie will nichts sagen, Grundel.«
    »Ich merke es schon.«
    »Bring sie dazu.«
    »Wie?«
    »Wenn es sein muß, dann setzte alles ein!«
    Jane hatte das Gespräch gehört. Sie drehte hastig den Kopf nach rechts, wo Grundel stand und schon sein langes Messer hervorgeholt hatte. Auf seinem Gesicht lag ein widerliches Grinsen, die Augen funkelten, und ebenso wie Sellnick leckte er seine Lippen in der großen, besonderen Vorfreude.
    Jane atmete heftig.
    Die Klinge schimmerte im Licht der Deckenleuchten, dann stieß die Hand nach unten.
    Ein Schnitt reichte aus, um die linke Seite der Kostümjacke abzutrennen.
    Sellnick lachte.
    Wieder blitzte das Messer.
    Jane hatte sich total in

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