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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hätte eine schmächtige Kinderhand den Hünen getroffen. Er schien keinen Schmerz zu verspüren, wohl aber Wut. Aufgebracht schlug er wieder nach dem Dämonenkiller. Dorian ging zum zweiten Mal zu Boden.
    Fred Archer kam angerannt, um dem Dämonenkiller beizustehen. In seinen Fäusten hielt er das 7,65-Millimeter-Gewehr. Sobald er Dorian nicht mehr im Schußfeld hatte, legte er an und feuerte.
    Er wollte die Kolonisten verwunden, nicht töten.
    Die Projektile prallten als Querschläger von den kolossalen Gestalten ab. Ohne erkennbare Reaktion setzten sie ihren Weg zu der violett leuchtenden Guillotine fort.
    „Fred!" rief Dorian. „Hauen Sie ab! Los, verschwinden Sie, Mensch!"
    Archer gehorchte nicht. Tapfer kam er herübergelaufen. Ein verträumter, entrückter Ausdruck verklärte plötzlich seine Züge.
    Wieder raffte Dorian sich auf. Als er an der Guillotine ankam, war Bob bereits auf die Vollstreckungsbank geklettert. Das Fallbeil schwang hoch und verharrte unter dem oberen Querbalken. Bob rutschte nach vorn und legte seinen breiten Kopf bereitwillig auf den Richtblock. Todesmutig wollte sich Dorian auf ihn stürzen, doch er wurde von drei Zwei-Meter-Männern zurückgerissen. Fred Archer traf auch zu spät ein.
    Die mörderische Klinge sauste herunter. Dorian wandte den Kopf ab und zwang sich, nicht hinzusehen. Ein Aufschrei ging durch den Pulk der Cro-Magnon-Wesen - doch es war kein Ausruf des Entsetzens, sondern des Beifalls.
    Dorian widmete dem grauenvollen Apparat nun keinen Blick mehr. Er hatte vollends erfaßt, daß er dann auch in den magischen Bann geraten würde. Nur die gnostische Gemme hatte ihn bisher davor bewahrt.
    Die großen Männer ließen ihn los. Mit den anderen gruppierten sie sich um die Guillotine. Bobs enthaupteter Leib wurde fortgeschafft, dann legte sich eine Frau unter das Beil. Es surrte hoch und zuckte gleich wieder herunter. In immer flinkerem Tempo begaben sich die Kolonisten zur Hinrichtung.
    Dorian hatte dem Mordinstrument den Rücken zugewandt. Er blickte auf Fred Archer, der grinsend angewankt kam.
    „Fred, bleiben Sie stehen!"
    Archer schien die Stimme des Freundes gar nicht zu hören. Unverdrossen wanderte er weiter. Er wollte am Dämonenkiller vorüberschreiten und sich zu den Cro-Magnon-Wesen gesellen. Das Gewehr ließ er achtlos zu Boden gleiten.
    Wieder sauste das Fallbeil herunter, wieder hatte ein Kolonist sein grausiges Ende gefunden.
    Dorian verstellte dem Privatdetektiv den Weg, aber dieser holte aus und versetzte ihm einen Hieb gegen die Brust. Mit rudernden Armen taumelte Dorian rückwärts. Plötzlich spürte, er, wie etwas gierig an seinem Leib zog. Die Guillotine.
    Schwer atmend hob Dorian die gnostische Gemme hoch. Es kostete ihn unvorstellbare Kraft, das Amulett zum Pendeln und Kreisen zu bringen. Schließlich ließ der magische Sog nach.
    Fred kam wie ein Schlafwandler angetappt. Diesmal ließ sich der Dämonenkiller nicht überrumpeln. Dorians Faust fuhr hoch und rammte Freds Kinn. Es war ein Volltreffer. Archer gab einen ächzenden Laut von sich und ging in die Knie. Er kippte nach hinten und streckte sich auf dem nassen Boden aus. Dorian ließ die Gemme wieder vor seinen Augen pendeln. Es gelang ihm, sich in Selbsthypnose zu versetzen. Während die Kolonisten geradezu begeistert unter die Guillotine krochen und sich töten ließen, packte der Dämonenkiller seinen Begleiter an den Armen und schleifte ihn mit sich fort.
    Der Drang, sich umzuschauen, war groß. Dorian fühlte sich eigentümlich an die biblische Darstellung des Untergangs von Sodom und Gomorrha erinnert. Lots Weib hatte sich trotz aller Ermahnungen umgewandt und war zur Salzsäule erstarrt.
    Es kostete ihn einige Mühe, Archer bis in den Busch zu schleppen. Im Unterschlupf standen die Freunde bereit. Lemmy und Argue packten mit zu.
    Coco Zamis umarmte Dorian, dann sagte sie: „Rian, wir haben Ochsenkarren entdeckt. Kein Mensch weiß, woher sie plötzlich kommen. Es ist anzunehmen, daß sie den Merinas gehören, aber warum haben sie sie nicht zur Flucht benutzt?"
    Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. „Ich habe keine Ahnung. Wir sollten die Karren benutzen. Sie können kein Unheil mehr über uns bringen. Wir sind nur noch Randfiguren in diesem schrecklichen Drama."
    In aller Eile liefen sie zu den Ochsenkarren hinüber. Es waren drei. Brigitte Thomsen war ohnmächtig geworden. Sie lag bereits auf der einen Ladefläche. Die Erzieher und die Dämonenkiller-Clique verteilte sich auf

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