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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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ein paar Überraschungen für Senor Calaveras ausdenken.“
    „Es kann gefährlich werden, mein Junge. Ich kann das nicht von dir verlangen.“
    „Ach was, Sebastian. Wir sind doch keine alten Weiber, die schon zu zittern anfangen, wenn mal ein Käuzchen schreit! Wir werden mit Calaveras und Co. Fertig, das sollte doch mit dem Teufel zugehen. Hast du noch eine zweite Schrotflinte im Haus?“
    „Ja, in meinem Gewehrschrank sind Waffen genug. Ich werde gleich einen meiner Jagdfreunde anrufen und mir heute noch zwei scharfe Hunde holen, die auf den Mann dressiert sind.“
    „Sehr gut, Sebastian. Dem Calaveras werden wir die Flötentöne beibringen, aber anders, als er sie spielt.“
     

     
    Der Abend kam. Langsam brach die Dämmerung herein. Eine laue, schwüle Sommernacht lag über dem Tal. Grillen zirpten. Im Erdgeschoß der Villa brannte Licht.
    Sebastian Braun, Robert Romen und die beiden Frauen saßen im Livingroom zusammen. Die Stereoanlage spielte leise Musik. Auf der schwarzen Ledercouch lagen zwei Schrotflinten. Gerda Link wäre für diese Nacht lieber ins Hotel gezogen, doch Uschi Trent hatte darauf bestanden, in der Braunschen Villa zu bleiben.
    Also blieb Gerda Link wohl oder übel ebenfalls da.
    Sie wollte gegenüber dem jungen Mädchen nicht ängstlich erscheinen und sich blamieren. Draußen auf dem Grundstück streiften drei scharfe Schäferhunde umher. Eigentlich hatte Braun nur um zwei Hunde gebeten, doch als der Jagdfreund ein gutabgerichtetes Trio anzubieten hatte, sagte er nicht nein.
    Romen sah auf die Armbanduhr.
    „Drei Minuten vor elf. Langsam könnte Calaveras hier sein.“
    „Sicher kommt er stilgerecht genau um Mitternacht mit Donner und Blitz“, grinste Braun mit Galgenhumor.
    „Vielleicht fährt er durch den Kamin.“ Meinte Uschi Trent.
    „Über solche Witze kann ich nicht lachen“, beschwerte sich Gerda Link. „Ich wünschte, die Nacht wäre schon vorbei, und wir alle noch gesund und munter. Es wird etwas Schreckliches passieren, das spüre ich in allen Fasern meines Körpers.“
    „Ja, Calaveras wird etwas passieren, falls er kommt“, sagte Braun. „Jetzt habe ich genug. Auf den nehme ich keine Rücksicht mehr. Die Verwüstung meiner Sammlung kostet mich Tausende.
    Ich habe nicht eine Menge Zeit und Geld aufgewendet, um eine prächtige Sammlung aufzubauen, damit man mir darin herumtrampeln kann. Das soll Calaveras bereuen.“
    „Mich überläuft schon ein Schauder, wenn du nur diesen Namen erwähnst, Sebastian.“
    „Etwas Schlimmeres, als Ihre Sammlung zu beschädigen, hätte Calaveras Ihnen nicht antun können, Herr Braun?“ fragte Uschi.
    „Schwerlich. Das war dasselbe, als wenn in früheren Zeiten einer einem Ritter in die Suppe spuckte. Wenn es um meine Sammlung geht, verstehe ich keinen Spaß und werde bitterböse. Übrigens, an mir als dem Ältesten ist es wohl, diesen Vorschlag zu machen. In dieser Situation sollten wir allesamt zum‚ Du’ übergehen. Wir beide haben nie auf Förmlichkeiten gehalten, Robert. Das ist Gerda.“
    „Und das ist Uschi.“
    „In Ordnung. Komm, Mädchen, stoßen wir an. Und da ich ein Kavalier der alten Schule bin, bestehe ich auf einen Kuß, um das‚ Du’ zu besiegeln.“
    Braun hob das Glas mit dem Fruchtsaft.
    „Skol.“
    Sie tranken. Während Robert Romen und Gerda Link einen flüchtigen Kuß tauschten, zog Braun Uschi Trent ohne Umstände in seine Arme und küßte sie auf den Mund. Es dauerte längere Zeit, bis er sie wieder losließ. Gerda Link wirkte etwas pikiert.
    „Da kommt mein Kreislauf so richtig in Schwung“, sagte Braun. „Uschi, du hast dir einen hartnäckigen Verehrer erworben. Wenn es dir nichts ausmacht, mit einem Mann gesehen zu werden, der schon graue Haare hat, können wir gelegentlich Tennis spielen.“
    „Renommiere nicht so mit deinem Alter, Sebastian. Du nimmst es noch mit jedem Dreißiger auf“, sagte Romen.
    „Ich weiß nicht. Manches läßt doch etwas nach. Die Jahre lassen einen ruhiger und abgeklärter werden.“
    „Dir wächst noch ein Heiligenschein“, sagte Uschi.
     

     
    Die kleine Episode hatte die Stimmung ein wenig aufgelockert. Doch hinter dem leichten, scherzenden Ton der vier lauerte die Erwartung des Schrecklichen, das alle kommen spürten. Draußen bellten die Hunde.
    Sofort wurde Sebastian Braun ernst.
    „Still, es kommt jemand.“
    Die Tiere hatten etwas gewittert. Sie kläfften wild. Die Spannung in der Villa wuchs ins Unerträgliche.
    Ein schriller Flöten ton durchdrang

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