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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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wurde.“
    Sebastian Braun war unrasiert. Er hatte einen üblen Geschmack im Mund.
    „Du hast lange gebraucht, bis du aufgemacht hast“, sagte Braun vorwurfsvoll.
    „Vor lauter Angst und Sorge bin ich erst eingeschlafen, als es schon hell wurde. Da dauerte es natürlich seine Zeit, bis ich wach genug war, die Klingel zu hören und aufzustehen. Was jetzt, Sebastian?“
    „Was wohl? Glaubst du, ich habe in der stinkenden Zelle auf der harten Pritsche ein Auge zu tun können? Wir gehen ins Bett, und schlafen uns richtig aus, Gerda.“
    Ein ungestörter Schlaf sollte Sebastian Braun und Gerda Link aber nicht vergönnt sein. Schon kurz nach acht läutete es wiederum Sturm. Der Millionär vergrub sich brummend in die Kissen.
    Gerda Link erhob sich schließlich seufzend. Sie eilte in die Diele und fragte über die Sprechanlage: „Wer ist da, bitte?“
    „Julio Calaveras. Ich will Senor Braun sprechen.“
    Gerda Links Herz begann unvermittelt rasch zu klopfen.
    „Einen Augenblick.“
    Sie eilte ins Schlafzimmer und rüttelte Braun wach.
    „Wa … was ist denn?“
    „Calaveras ist da. Er will zu dir.“
    „Calaveras? Er soll zum Teufel gehen. Daß er noch die Stirn hat hierherzukommen, nach dem was gestern passiert ist. Sag ihm, er soll gehen.“
    „Sag du ihm das, Sebastian. Ich … ich habe Angst vor ihm.“
    Brummend und knurrend stand Braun auf. Er hatte die Augen zusammengekniffen, sein Haar stand zu Berge, er war unrasiert und zerknittert. Im Augenblick erinnerte er keinesfalls an den eleganten Mann, der sein Leben und seinen Reichtum zu genießen verstand.
    Braun tappte zur Sprechanlage und drückte den Knopf.
    „Calaveras!“ bellte er.
    „Wollen Sie die Mumie verkaufen, Senor Braun?“
    „Nein. Ihnen gebe ich nicht einmal das Schwarze unter dem Fingernagel. Bevor Sie Cuitlahuac kriegen, verbrenne ich ihn lieber. Lassen Sie sich hier bloß nicht mehr sehen, das rate ich Ihnen nur.“
    „Wie Sie meinen, Senor Braun. Sie haben sich die weiteren Folgen selber zuzuschreiben. Heute nacht wird Ihr Schicksal Sie ereilen.“
     

     

Robert Romen hatte den Rest der Nacht auf angenehmste Weise mit Uschi Trent verbracht. Als sie um sechs Uhr morgens sein Zimmer verließ, drehte er sich auf die Seite und schlief tief und fest bis zum Mittag.
    Das Klopfen des Zimmermädchens, das aufräumen wollte, weckte ihn. Romen schlief der Hitze wegen nackt. Er durchsuchte das zerwühlte Bett nach seiner Pyjamahose, um das Mädchen nicht in Verlegenheit zu bringen.
    Er öffnete, und Anna schlurfte herein.
    „Sie haben einen gesunden Schlaf“, sagte sie.
    Romen gähnte und streckte sich. Anna betrachtete ihn bewundernd. Das wäre ein Mann nach ihrem Geschmack gewesen. Aber man bekam eben nicht alles, was man sich wünschte.
    Anna schnupperte dem Hauch von Parfüm nach, der noch im Raum hing. Sie zog die Rolläden hoch. Sonnenlicht flutete ins Zimmer. Romen blinzelte.
    Er duschte und rasierte sich, zog sich an und ging gleich zum Mittagessen. Im Restaurant traf er Uschi. Sie hatte auf ihn gewartet.
    Romen küßte das blonde Mädchen auf die Wange.
    „Nicht, Robert. Du machst alle auf uns aufmerksam.“
    „Und? Was ist dabei?“
    Er setzte sich an den Tisch. Während er die Speisekarte studierte, fragte Uschi: „Hast du dir überlegt, was wir im Fall Calaveras tun?“
    „Ich denke, er zieht aus?“
    „Er ist schon in ein anderes Hotel gezogen, mitsamt seinem Diener. Aber willst du deshalb den Fall auf sich beruhen lassen?“
    Romen bestellte beim Kellner einen Kaffee und einen Orangensaft für Uschi. Er suchte sich auch gleich ein Menü aus.
    „Viel tun können wir nicht“, meinte Romen, als der Kellner außer Hörweite war. „Ich fahre sofort nach dem Essen zu Sebastian, um mit ihm zu reden. Er hat bisher noch immer einen Rat gewußt. Außerdem kennt er eine Menge Leute. Willst du mitkommen?“
    „Ja, natürlich. Ich esse jetzt mit meiner Familie. Fahren wir danach gleich los?“
    „Ja, gut.“
    Uschi ging. Sie trug knappste Hot Pants, die ihre tadellosen Beine ausgezeichnet zur Geltung brachten. Alle Männer im Restaurant sahen ihr nach. Aber nur in Robert Romen erweckte der Anblick äußerst lebhafte Erinnerungen und Gedankenassoziationen.
    Nach dem Essen steckte sich der Musiker eine Zigarette an. Er hatte sie halb aufgeraucht, als Uschi zurückkam. Sie hatte ihre aufregende Oberweite jetzt in einer bunten Capribluse verpackt und trug eine TWA-Plastiktasche unter dem Arm.
    „Gehen wir?“
    „Sofort.“
    Bis

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