Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
zu der außerhalb des Städtchens oben am Berghang gelegenen Villa Sebastian Brauns schaffte es Romen mit seinem Porsche in fünf Minuten. Er war guter Laune, denn er hatte mit einem bezaubernden Mädchen geschlafen und fühlte sich so frisch und ausgeruht wie schon lange nicht mehr.
    In seiner gehobenen Stimmung betrachtete er sogar die makabren Erlebnisse der Nacht als nicht allzu schwerwiegend. Sicher würde alles eine natürliche Erklärung finden.
    Sebastian Braun schien nicht so aufgeräumt wie am Tag zuvor. Der Millionär machte einen ausgesprochen mürrischen Eindruck. Er empfing Robert Romen und Uschi Trent auf der Terrasse, von der man einen herrlichen Blick über das im Sonnenschein liegende Tal hatte.
    Alles wirkte so hell und freundlich, daß die düsteren Geschehnisse der Nacht einer anderen Welt anzugehören schienen.
    Gerda Link saß neben Sebastian Braun. Auch sie trug Hot Pants und eine bunte Bluse. Die dunkelhaarige Frau wirkte zwar etwas reifer und älter als Uschi, aber nicht minder hübsch.
    Sebastian Braun hatte heute kaum einen Blick für die Schönheit der beiden Frauen. Im Gegensatz zu sonst brachte er kein Kompliment über die Lippen.
    Der Bandleader kam auf den Grund seines Besuches zu sprechen. Als Braun den Namen Calaveras hörte, zog ein Schatten über sein Gesicht. Romen erzählte von der schaurigen Flötenmelodie und von dem toten Antonio, der später wieder umhergehen konnte.
    Braun neigte sich vor. Gespannt und erregt hörte er zu.
    Als Romen geendet hatte, schlug er klatschend mit der flachen Hand auf den Tisch.
    „Habe ich es nicht gesagt, Gerda? Sogar ein Arzt hat festgestellt, daß dieser Antonio tot war, mausetot. Calaveras hat ihn mit der Melodie des Grauens wiederbelebt, genau wie Cuitlahuac.“
    „Cuitlahuac? Die Mumie? Wie das?“
    Romen zog den Barwagen zu sich her. Er mixte einen sehr schwachen Cuba libre für sich und einen Acapulco-Flip für Uschi. Braun erzählte nun, was er und Gerda Link am vergangenen Abend und in der Nacht erlebt hatten.
    „Unglaublich“, sagte Robert Romen. „Wenn ich nicht selbst Zeuge der Untersuchung gewesen wäre, und den ärztlichen Befund gehört hätte, würde ich diese Geschichte nie und nimmer glauben. Was wirst du nun tun, Sebastian?“
    Braun sah sorgenvoll aus.
    „An die Polizei kann ich mich nicht wenden. Und wo finde ich sonst Hilfe? Ich muß also selber sehen, wie ich mit Calaveras zurechtkomme.“
    „Das alles geht nicht mit rechten Dingen zu“, sagte Uschi Trent. „Früher habe ich immer über makabre Ereignisse und Spukgeschichten gelacht. Aber jetzt kann ich das nicht mehr.“
    Gerda Link forderte: „Gib Calaveras die Mumie, Sebastian. Du hast sie als Geschenk erhalten, und er will dir Geld dafür geben. Es ist sogar noch ein gutes Geschäft, wenn du ihm das Ding überläßt.“
    „Nein, er kriegt sie nicht. Von dem Kerl lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen. Vielleicht kann dieser Calaveras durch die Melodie des Grauens übernatürliche Kräfte beschwören; vielleicht ist aber alles nur ein fauler Zauber. Jedenfalls lasse ich mich nicht so leicht einschüchtern.“
    „Bedenke, er hat dir gedroht, Sebastian. Dein Schicksal soll dich heute nacht ereilen. Ich fürchte für dein Leben.“
    „Das wollen wir erst einmal abwarten, Gerda. So leicht stirbt es sich nicht. Ich werde die Mumie in einer fest verschließbaren, mit Eisenbändern verstärkten Kiste unterbringen. Bei Einbruch der Dunkelheit werde ich mit geladener Schrotflinte hier im Haus warten.“
    „Sebastian, diesen Spuk mache ich nicht noch einmal mit. Das halten meine Nerven nicht aus.“
    Sebastian Braun sah über das Städtchen im Tal, schaute in den hellen Sonnenschein. Er mußte die Augen etwas zusammenkneifen. Er richtete den Blick wieder auf seine Lebensgefährtin, die schlanke, dunkelhaarige Gerda Link.
    „Fürchtest du dich, Gerda?“
    „Ja, ich habe schreckliche Angst. Am hellen Tag ist es leicht, große Worte zu sprechen. Aber wenn es Nacht ist, wenn die Dunkelheit angebrochen ist und die Melodie des Grauens erklingt, sieht es ganz anders aus. Auch du wirst dich fürchten, Sebastian.“
    „Möglich, aber ich werde nicht davonlaufen. Ich bleibe hier in meinem Haus. Du kannst ins Hotel gehen, wenn du willst, Gerda. Ich bleibe und gehe diesem Spuk auf den Grund, wenn es sein muß, allein.“
    „Ich bleibe bei dir, Sebastian“, sagte Romen entschlossen. „Vier Augen sehen mehr als zwei, und zwei Männer sind stärker als einer. Wir werden uns

Weitere Kostenlose Bücher