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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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mich kennenlernen. Kommen jetzt, wir müssen raus zu dem Grundstück.“
    „Und wer macht den Revierdienst?“
    „Weber. Ich habe ihn angerufen. Er kommt gleich.“
    „Seine Frau wird schön schimpfen, wenn er außer der Reihe zum Revier soll.“
    „Sie war am Telefon. Mir summt jetzt noch das rechte Ohr. Komm, wir müssen uns beeilen.“
    Die beiden Polizeibeamten verließen das Revier und stiegen in den auf dem Hof parkenden Streifenwagen. Klapka schaltete Blaulicht und Sirene ein. Er trat das Gas voll durch und raste los.
    Acht Minuten später hielten sie vor der Villa des Ermordeten. Klapka stieg aus. Er rückte an dem Koppel, das an seiner dürren Gestalt einfach keinen Halt fand.
    „Wenn wir umsonst gekommen sind …“
    Er sah die reglose Gestalt auf dem Vorplatz liegen. Robert Romen stand daneben. Der Bandleader hielt eine Taschenlampe in der Hand, die er jetzt aufleuchten ließ.
    Klapka blinzelte ins Licht.
    „Blenden Sie mich nicht. Gibt’s hier keine Beleuchtung?“
    „Der Sicherungskasten im Keller ist zerschlagen worden. Das muß ein Elektriker reparieren.“
    „Hol mal die Stablampen aus dem Wagen, Müller.“
    Klapka nahm Romen die Taschenlampe aus der Hand. Er leuchtete den leblosen Braun an. Klapka sah sofort: Diesmal war es kein blinder Alarm. Braun war tot. Der Todeskampf hatte sein bleiches Gesicht schrecklich verzerrt. Die Augen starrten leer in die Nacht, die Schrotflinte lag neben ihm in der Blutlache. Ein Stück weiter sah Klapka die Hand liegen, die den Flintenschaft noch umklammerte.
    Klapka war kein empfindlicher Mann, im Gegenteil. Es mußte schon allerhand geschehen, bis sein mürrischer Gleichmut erschüttert wurde. Doch jetzt würgte es den Polizeiobermeister in der Kehle.
    „Wie ist das passiert? Wer hat es getan?“
    „Braun war gestern bei Ihnen und erzählte Ihnen eine unwahrscheinlich anmutende Geschichte. Statt ihm zu helfen, haben Sie ihn eingesperrt. Jetzt ist er tot. Sie werden seine Geschichte nachprüfen müssen.“
    „Sagen Sie nur nicht, daß die wandelnde Mumie Sebastian Braun getötet hat.“
    „Ich sage gar nichts. Untersuchen Sie den Fall, und veranlassen Sie das nötige.“
    Wenig später kam Romen in den Livingroom. Gerda Link hatte beim Anblick des toten Millionärs einen schweren Schock erlitten. Sie lag auf der Couch, das Gesicht zur Wand gedreht, und schluchzte leise.
    Uschi Trent hatte sie mit einer Decke zugedeckt. Sie war bleich, aber gefaßt.
    „Was ist?“ fragte sie.
    „Das Morddezernat ist verständigt. Ein Arzt kommt, der sich um Gerda kümmern wird. Die beiden Polizisten sind gerade oben im Saal. Wir dürfen die Villa in der nächsten Zeit nicht verlassen. Mit der Nachtruhe wird es wohl heute nichts.“
    „Nachtruhe! Wie kannst du jetzt nur an Schlaf denken? Mich beschäftigt diese schreckliche Geschichte. Sebastian Braun war so stark, so vital und lebenslustig. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er gelacht hat und – wie er mich küßte. Ich kann nicht fassen, daß er tot sein soll, auf grausame Weise von einem Monstrum ermordet!“
    „Leider ist es so, Uschi. Ich gehe jetzt noch einmal nach oben und zeige den beiden Polizisten Cuitlahuacs Mumie.“
    „Sei vorsichtig, Robert. Mir ist fast das Herz stehengeblieben, als du vorhin hinaufgingst. Ich glaubte, dieses … dieses Scheusal würde dich auch umbringen. Du bist sehr tapfer, Robert.“
    „Ach was. Ich war derart in Rage, daß ich überhaupt nicht überlegte. Erst später, als ich wieder herunterkam, haben mir die Knie geschlottert.“
    Romen ging nach oben. Polizeiobermeister Klapka und Polizeimeister Müller inspizierten den Saal. Sie standen vor der Kiste, deren Eisenbänder von einer Urgewalt zersprengt worden waren. Sie war aufgebrochen worden. Der Deckel stand offen.
    In der Kiste lag die Mumie.
    „Scheußliches Ding!“ sagte Müller. „Wie man an so etwas Gefallen finden kann, ist mir schleierhaft. Aber was des einen sein Uhl, ist des andern Nachtigall. Woher rühren die beiden Einschüsse in dem merkwürdigen Panzer?“
    „Das ist ein aztekischer Wattepanzer.“
    „Wie bitte?“ fragte der kugelrunde, kleine Polizeimeister. „Was haben Sie gesagt?“
    „Die Azteken waren ein Nahua-Indianerstamm, der im fünfzehnten Jahrhundert in Mexiko die Vorherrschaft errang und ein mächtiges Reich errichtete“, erklärte Romen geduldig. „Cortez vernichtete das Aztekenreich in der Zeit von 1519 – 1521 mit Hilfe der von den Azteken unterjochten Stämme.“
    „Wußtest du das

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