0840 - Auf BULLOCS Spuren
dieser endgültigen unwiderrufbaren Form.
Puukar war wieder auf die Trage gesunken. Er blickte zu Langur hinauf. Vielleicht erahnte er trotz seiner Fremdartigkeit etwas von den Gefühlen, die den Forscher der Kaiserin von Therm bewegten. „Ich kann Ihnen nicht helfen."
„Nein", sagte Langur.
Er überlegte ernsthaft, ob er seinen drei Artgenossen nicht folgen und den Tod suchen sollte.
Artgenossen! dachte er sarkastisch.
Kein Wort wäre unangebrachter gewesen, denn die Forscher waren keine Gruppe, die die Bezeichnung Art für sich in Anspruch nehmen durften.
Jetzt, nachdem Douc Langur die Wahrheit kannte, nicht mehr.
Sie waren keine organischen Lebewesen.
Sie waren auch keine Roboter.
Sie waren weniger als das.
Solange ich lebe, dachte Douc Langur, muß ich dieses schreckliche Geheimnis hüten.
Niemand durfte je davon erfahren. Er mußte es in den hintersten Winkel seines Bewußtseins verdrängen, mußte selbst vergessen, wer er war und woher er kam.
Wenn ihm das nicht gelang, würde er aufhören zu existieren. 6.
Es war bezeichnend für die Situation an Bord der SOL, daß die Petition nicht von Joscan Hellmut übergeben wurde, sondern von den beiden Solgeborenen Van Wickevoort-Crommelin und Theodorus Kruys Haar. Das Schreiben wurde auch nicht an Atlan überreicht, der nach der Verschleppung Perry Rhodans den Oberbefehl an Bord hatte, sondern an Reginald Bull, der überhaupt keinen offiziellen Status an Bord besaß.
Van Wickevoort-Crommelin war ein untersetzter Mann mit einem silbergrauen Vollbart. Bull wußte, daß dieser Solgeborene im Freizeitgelände der SOL ein paar Katzen hielt. Außerdem war Van Wickevoort-Crommelin Vizemeister bei den letzten Bordmeisterschaften im Schwimmen geworden. Er gehörte nicht zu den Radikalen unter den Solgeborenen, besaß aber bei allen Gruppen großen Einfluß. Er war einer der sieben Gegenkandidaten gewesen, die Joscan Hellmut bei der Wahl um die Position eines Sprechers der Solgeborenen noch einmal geschlagen hatte.
Haar war äußerlich das genaue Gegenteil von Van Wickevoort-Crommelin. Er war ein großer, knochiger Mann mit einem kantigen Gesicht und blonden Haaren.
Reginald Bull traf mit gemischten Gefühlen auf diese beiden Männer.
Daß die Petition in einem der unzähligen Korridore der SZ-1 überreicht wurde, verleih diesem Akt noch den Ruch des Illegalen.
Bull faltete das dreiseitige Schreiben auseinander und warf einen kurzen Blick darauf. „Ich weiß nicht, warum Sie sich damit an mich wenden", sagte er. „Sie sollten wissen, daß ich Perry Rho-dans Freund bin und jede Aktion unterstützen werde, die uns hoffen läßt, Rhodan zu finden."
„Das wissen wir", sagte Kruys Haar mürrisch. „Sie sollten den Text jedoch genauer lesen, bevor Sie ein Urteil abgeben."
Widerstrebend begann Bull zu lesen. Als er die Lektüre der entscheidenden Passage beendet hatte, hob er den Kopf. „Sie wollen also die SOL trennen?" fragte er überrascht. „Wäre das nicht die beste Lösung?" erkundigte sich Van Wickevoort-Grommelin. „Die Solgeborenen erhalten die SZ-1 und den Mittelteil, die SZ-2 geht in den Besitz jener über, die nicht an Bord geboren wurden. Dann kann jede Partei machen, was sie will." Bull schüttelte den Kopf. „Wenn das ein Kompromiß sein soll, kann ich nur wünschen, daß er von allen Seiten verworfen wird."
„Sie sehen, daß die Petition bisher nur von einem Dutzend Solgeborenen unterzeichnet wurde", wies ihn Haar auf diesen besonderen Umstand hin. „Wir haben die Sache bisher nicht propagiert, weil wir auf der Gegenseite jemand zu finden hofften, der diesen Vorschlag unterstützt."
Bull verzog das Gesicht. „Und dabei sind Sie auf mich verfallen? Ich muß Sie enttäuschen. Diesen Plan werde ich bestimmt nicht unterstützen. Die SOL darf auf keinen Fall getrennt werden, davon hätte niemand einen Vorteil."
Van Wickevoort-Crommelin erklärte entschlossen: „Dann werden wir mit dieser Idee von uns aus an die Besatzung herantreten. Ich bin sicher, daß wir eine breite Unterstützung finden werden."
Bull sah die beiden Männer, die er für ihre Haltung nicht einmal verurteilen konnte, nachdenklich an. Ihr Plan hatte keine Chance, auch bei den Solgeborenen nicht. Die Solgeborenen würden nicht bereit sein, ein Drittel der SOL aufzugeben. „Wir nähern uns einem fremden Sonnensystem, zu dem uns die Forscher der Kaiserin von Therm ungewollt geführt haben", erinnerte Bully die beiden Solgeborenen. „Vielleicht finden wir dort eine Spur
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